Christian von der Recke über das Cheltenham-Festival: „Ich bin seit mehr als 20 Jahren immer dabei.“

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Wenn es im deutschen Galopprennsport einen Trainer gibt, der sich bestens mit England und dem National Hunt Sport auskennt, dann ist es Christian von der Recke aus Weilerswist. Was liegt also näher, als ihn nach seinen Eindrücken über das am Dienstag beginnende und am Freitag endende Cheltenham Festival zu befragen?

Seit mehr als 20 Jahren ist von der Recke mit von der Partie. Das wird auch dieses Jahr so sein, wenn am Dienstag zum Start der Auftaktprüfung der berühmte Cheltenham Roar erklingt. Der Trainer durfte in der Vergangenheit sogar bereits eigene Pferde beim Festival satteln und hatte nach einem Rennen auf dieser Bahn die Ehre zur Siegerehrung zu müssen. Exklusiv für den RaceBets Blog gibt der Magier aus Weilerswist Einblick über seine Eindrücke.

„Dass es sich bei diesem Festival um ein einzigartiges Ereignis im Galopprennsport handelt, muss ich sicherlich nicht extra betonen. Meiner Meinung nach macht Cheltenham so bedeutend, dass es eine Rennveranstaltung ist, bei der nur die Hindernisrennen stattfinden. Die sind bekanntlich gerade für Zuschauer besonders spannend. Ich persönlich finde es auch toll, dass man dort viele nette Menschen und Bekannte trifft.

Mein subjektives Highlight in der Vergangenheit war, dass ich im Jahr 1996 mit Reveillon den ersten Starter als deutscher Trainer in Cheltenham beim Festival hatte und zudem später einen Sieger stellte. Als Moneytrain früh in der Saison 2003 auf diesem Kurs ein Grupperennen über Hürden gewann, war es wirklich ein bewegender Moment für mich.

Ich kenne Cheltenham mittlerweile sehr gut. Auch dieses Jahr werde ich wieder beim Festival vor Ort sein, leider ohne einen eigenen Starter. Seit knapp 20 Jahren fahre ich mit einem kleinen Kreis von Freunden zu den Rennen, übrigens ohne Pause. Die Ausnahme war natürlich als das ganze Festival vor Jahren einmal abgesagt werden musste, weil die Maul- und Klauenseuche herrschte. Üblicherweise ist die Anreise stets am Montag, um am Dienstag und am Mittwoch entspannt die Rennen verfolgen zu können – und am Donnerstag geht es zurück. Aufgrund dieser Planung werde ich an diesem Dienstag auch nicht bei der letzten Sandbahnveranstaltung des Winters in Dortmund vor Ort sein, wo ich Starter habe.

Ob ich gute Tipps für das diesjährige Festival geben kann? Beachten muss man als Wetter immer das bärenstarke Mullins-Team. Und ich meine nicht nur den Mittwoch in der Champion Chase als unschlagbar geltenden Douvan, den größten Favoriten der kommenden vier mit Highlights gespickten Tage. Sein Jockey Ruby Walsh hat unfassbar viel Glück, das er für diesen Trainer reiten kann. Auch die Starter von Nicki Henderson sind meiner Meinung nach stark zu beachten, er bietet zum Beispiel am Dienstag in der Arkle Chase den großen Favoriten Altior auf. Der hat für mich persönlich die größten Chancen auf den Triumph.

Ich werde mich stets an den meiner Meinung nach wichtigsten Tipp für das gesamte Festival halten: Man muss sich egal ob als normaler Zuschauer oder als Aktiver  immer rechtzeitig auf den Weg zur Bahn machen, um durch den dichten Verkehr zu kommen. Solche Zuschauermassen gibt es in Deutschland nicht. Verpassen möchte man bei einem solchen Highlight mit einzigartiger Atmosphäre natürlich nichts.“

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