Voll in Action sieht man sie auf den Rennbahnen. Ausgerüstet mit ihrer Kamera lichtet sie das Renngeschehen und die Aktiven auf den verschiedensten Galopprennbahnen ab und fiebert dabei voller Passion mit: Daniela Faust (36), die Tochter der „Stimme des Ostens“ Hartmut Faust, bekam die Leidenschaft für den Rennsport in die Wiege gelegt.
Exklusiv im Galopp+Insider auf dem RaceBets-Blog berichtet „Dani“, wie sie genannt wird, über ihr Faible für den Turf.
„Ich bin Daniela Faust, aber die meisten sagen einfach Dani. Ich bin von klein auf, auf den Galopprennbahnen Deutschlands groß geworden. Meine Heimat ist Neuenhagen. Das liegt direkt neben der schönsten Rennbahn der Welt, Hoppegarten. Mein Papa war Rennkommentator auf vielen verschiedenen Rennbahnen. Ich habe ihn von klein auf bewundert, wie er sich immer all diese Pferdenamen merken konnte, und ich war begeistert, mit wie viel Engagement und Herzblut er die Rennen kommentierte.
Meine Mama war Jockey und Amateur. Sie konnte über 30 Siege feiern. Bei vielen war ich natürlich auch dabei. Immer an meiner Seite war natürlich auch meine herzallerliebste Zwillingsschwester Diana. Sie wohnt jetzt leider in der Schweiz, daher sehen wir uns nicht all zu oft.
Als wir noch klein waren, waren wir in einer Voltigiergruppe und wir haben auf dem damaligen „Volksgut“ Neuenhagen auch im Stall mitgeholfen und die Pferde versorgt und gepflegt. Damals dachten alle, die kleinen Zwillinge werden auch Jockeys wie die Mama. Die Größe hätte ja durchaus gepasst.
Mich selbst hat es nach dem Abschluss an der Schule in den Schwarzwald verschlagen. Dort habe ich den Beruf der Köchin erlernt. Ich habe mich immer auf die Meetings in Iffezheim gefreut, da sonst in dieser Zeit der Galopprennsport für mich leider viel zu kurz kam.
Als ich 30 war, entschied ich mich für eine neue Ausbildung. Ich ging nach Leipzig und erlernte den Beruf Diätassistentin. Endlich war ich wieder näher an zu Hause dran, und ich hatte auch wieder eine Rennbahn in meiner Nähe. So konnte ich endlich wieder öfter auf die Bahn gehen und den Rennkommentaren meines Papas lauschen. In dieser Zeit habe ich auch die Fotografie für mich entdeckt. Erst sehr vereinzelt… mal hier, mal da, und dann hatte ich die Kamera immer dabei.
Mein Ziel war immer, dass nicht nur die Sieger eine Erinnerung an den Renntag haben, sondern auch all die fleißigen Männer und Frauen, die ihre Lieblinge durch den Führring führen. Man sieht mich auf den Rennbahnen immer hin und her flitzen mit meiner geliebten Kamera in der Hand. Vor den Renntagen senden mir viele ihre Fotowünsche zu, und ich versuche diese zu erfüllen.
Meistens setze ich mich sofort nach den Renntagen an den Computer und sichte die Bilder des vergangenen Renntages. Wenn es noch nicht allzu spät, bearbeite ich ein paar und setze sie auf meine Facebook-Fanseite. Oft, sitze ich da und kann mich einfach nicht entscheiden welche ich posten soll. Ich will ja auch niemanden nerven mit 30 Bildern hintereinander.
Eindrücke von Daniela Fausts Foto-Talent bekommt man auf ihrer Facebook-Seite Photographic Highlights:
Photographic Highlights by Daniela Faust auf Facebook
Natürlich, habe ich auch einige Lieblinge. Dazu gehören GUILIANA, CASH THE CHEQUE, TORQUEVILLE, GAMGOOM und LORD RODERICK. Mein Herzenspferd war ACH WAS. Durch ihn habe ich Christian Sundermann kennengelernt. Ich bin auch ein sehr großer Schimmelfan.
Mittlerweile lebe und arbeite ich in Braunschweig. Da habe ich es nicht weit bis Magdeburg, Hannover und Bad Harzburg. Zudem fahre ich natürlich immer wieder gern in meine alte Heimat, um die Rennen in Hoppegarten mitzuerleben. Jeder Rennbahnbesuch ist für mich wie nach Hause zu kommen. Ich treffe viele Freunde und sehe das Strahlen in Ihren Gesichtern wenn man sich beim Pferderennen wieder trifft. Meine größte Hochachtung gilt allen Aktiven auf den Bahnen. Sie machen einen tollen Job und jeden Renntag zu einem Erlebnis und einer schönen Erinnerung. Man spürt mit wie viel Herzblut und Engagement alle dabei sind, und das ist auch das was mich fesselt und warum ich den Galopprennsport so liebe. Wir sind alle eine große Familie!
Es gab sooo viele tolle und unvergessliche Momente, dass ich damit Seiten füllen könnte. Ich fühle immer so sehr mit, wenn eine Freundin von mir im Rennen mitreitet und dann ganz vorn ist. Da laufen mir vor Freude die Tränen über die Wange und ich habe dann auch teilweise schon vergessen, auf den Auslöser meiner Kamera zu drücken, weil ich mich immer so mitfreue. Auch wenn meine Lieblinge vorn sind, freue ich mich immer riesig. Für mich ist aber nach wie vor das Wichtigste, dass alle, Pferd und Reiter, gesund wieder zu Hause ankommen. Ich habe sehr viele Freunde und liebe Menschen auf den Rennbahnen kennen und schätzen gelernt und freue mich immer riesig, wenn ich sie endlich wieder sehen darf.
Ich habe nun auch einen Job gefunden, bei dem ich an den Wochenenden immer frei habe. Aktuell arbeite ich wieder als Köchin. Ich möchte aber schnellstmöglich wieder in den Job als Diätassistentin zurück. Am liebsten würde ich in Hamburg oder Umgebung arbeiten. Es wäre natürlich ein Traum, irgendwann nur noch als Fotografin unterwegs zu sein und damit mein Geld zu verdienen. Also wer jemanden kennt, der jemanden sucht, der eine große Leidenschaft für Vierbeiner mitbringt… HIER bin ich.
So bin ich dann von April bis Ende Oktober an fast jedem Wochenende auf irgendeiner Bahn zu finden. Irgendwie verrückt… Aber ich kann und will mir ein Leben ohne den Galopprennsport einfach nicht vorstellen. Ich hoffe und wünsche mir, dass ich gesund bleibe und viele weitere Renntage miterleben darf. Ich wünsche mir auch, dass es mit dem Galopprennsport weiter bergauf geht und keine Rennbahnen mehr geschlossen werden.
Nun bin ich froh, dass wieder Pferderennen auf Gras sind und ich alle meine Lieben aus der Galopprennsportfamilie wieder sehe.“
Editorischer Hinweis: Sämtliche Bilder für diesen Beitrag wurden uns freundlicherweise von Frau Faust zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich dafür.
[starbox id=24]
