Rennreiten in Deutschland ist zwar eine Männerdomäne, aber sie hat sich durchgebissen. Mit großem Ehrgeiz eroberte Steffi Hofer ihren Platz innerhalb der hiesigen Jockey-Szene und gilt seit einigen Jahren als die vielleicht beste deutsche Reiterin. Die Tochter des Krefelder Trainers Mario Hofer ist zwar nur 1,51 Meter groß, aber mit ihrem leichten Gewicht kämpfte sie sich schon zu über 400 Erfolgen im Rennsattel. Der „Spiegel“ bezeichnete sie einmal als „furchtlos“.
Im Galopp+Insider auf dem RaceBets-Blog beschreibt Steffi Hofer exklusiv ihre bisherigen Stationen, ihre schönsten Erlebnisse, aber auch die weniger erfreulichen Momente.
„Natürlich drehte sich bei uns zu Hause immer alles nur um die Pferde. Eine Alternative zum Rennsport kam für mich schon bald nicht mehr in Frage. Und so habe ich mich schon nach der Schule, als es Absagen auf meine Bewerbungen als Chemielaborantin gab, gleich als Amateur bei meinem Vater am Stall in Krefeld gearbeitet.
Ich habe aber auch Erfahrungen im Ausland sammeln dürfen. 2003 habe ich für drei Monate bei Paul D‘ Arcy gearbeitet, und 2004 für dieselbe Zeit bei Sir Michael Stoute.
In Deutschland lief es sehr gut. Ich war 2005 und 2007 Championesse der Amateurreiterinnen. Bei meinem Vater habe ich eine Ausbildung zum Pferdewirt absolviert, die drei Jahre dauerte. Hier stellte sich schnell der Erfolg ein, auch wenn ich genauso hart arbeiten musste wie alle anderen, und als Tochter durchaus noch ein bisschen mehr. 2008, 2009 und 2010 wurde ich Lehrlings-Champion.
Besonders gerne denke ich zurück an meinen größten Erfolg, den Sieg mit Smooth Operator in einem Gruppe III-Rennen 2012 in München. (Zum Video) Bisher habe ich auch fünf Listenrennen gewonnen, darunter mit Nianga für die Stiftung Gestüt Fährhof und Peter Schiergen. (Zum Video)
Ein absolutes Highlight war auch der zweite Platz im Jockey-Wettbewerb um den Shergar Cup 2014 in Ascot. Das werde ich nie vergessen, denn wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, gegen die Besten in England zu reiten? (Zum Video vom Shergar Cup Sprint)
Sehr gerne erinnere ich mich an meinen Derbyritt für Andreas Wöhler und Herrn Darboven mit Mi Senor. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien, Österreich. Belgien, Frankreich, Schweden, The Plains (USA) und der Türkei habe ich schon Erfolge gehabt.
Zum Video vom 142. Deutschen Derby!Gerade war ich bei der Ladies Thoroughbred World Championship in Schweden, was eine tolle Erfahrung war.
Mein Ziel ist, einmal nach Australien zu fliegen. Ich möchte in Frankreich viele Siege holen, gerade jetzt, wo wir Frauen dort eine Gewichtserlaubnis von zwei Kilo haben.
Mein schlimmstes Erlebnis war mein Sturz vor einigen Jahren in Hamburg. Ich hatte mir damals die Kniescheibe und das Schlüsselbein gebrochen.
In meiner Freizeit gehe ich sehr gerne schwimmen und unternehme etwas mit meinem Hund. Aber natürlich steht der Rennsport immer im Vordergrund.“
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