Wer einmal bei den Rennpferden angefangen hat, den lässt dieses Metier nicht mehr los. Das gilt auch für Tamara Hofer (25), die Rennreiterin aus München, die weder verwandt noch verschwägert ist mit dem Trainer Mario Hofer, und ihre Chancen zu nutzen weiß.
Exklusiv im Galopp+Insider auf dem RaceBets-Blog berichtet Tamara Hofer von ihrem spannenden Leben im Rennsport.
„Oft werde ich gefragt, ob ich mit Mario Hofer verwandt bin. Nein, das bin ich nicht. Wir haben nur denselben Namen. Meine Familie hat nichts mit Pferden zutun. Ich bin auch die Einzige aus meiner ganzen Familie, die überhaupt reiten kann. Natürlich ist durch meinen Beruf bei den Eltern das Interesse ein bisschen größer an den Pferden. Jetzt wissen sie zumindest schon, wo die Karotten rein kommen und wieder raus (lacht). Ich habe noch zwei Brüder und eine Schwester, die ist so langsam allerdings auch eine große Pferdeliebhaberin, aber reiten traut sie sich noch nicht so ganz. Viele wundern sich wie ich dann überhaupt auf diesen Beruf gekommen bin, das war reiner Zufall.
Ich wollte ja eigentlich etwas „Gescheites“ lernen und mein Hobby als Hobby belassen. Aber es kam zum Glück doch alles anders. Geritten habe ich schon immer, mit drei Jahren habe ich angefangen zu voltigieren und bin dann zum Ponyreiten gewechselt. Nach einigen Jahren hatte ich meine Reitbeteiligungen und durfte am Hof mithelfen. Eines Tages kamen Einsteller und haben mir und meiner besten Freundin Eintrittskarten für die Münchner Galopprennbahn geschenkt. Und somit war es um mich und meine Freundin geschehen. Einmal die Rennen gesehen, Praktikum dort gemacht und nie wieder weggekommen. Und somit hatte ich letzten Endes doch mein Hobby und meine Leidenschaft zum Beruf gemacht, genau wie meine beste Freundin.
Ich habe meine Ausbildung zur Pferdewirtin im September 2009 bei Gerald Geisler in München angefangen, der dann leider nach einem halben Jahr nach Baden-Baden umgezogen ist, weshalb ich zu Wolfgang Figge gegangen bin. Dort absolvierte ich meine ersten Ritte im Jahr 2010. Im April 2012 wechselte ich meinen Ausbildungsplatz zu Werner Glanz und beendete dort meine Lehre im selben Jahr im Sommer. Dort blieb dort bis Ende 2015 und feierte meinen entscheidenden 50. Sieg in Dresden am 2.8.2014. Damit erhielt ich meinen Titel als Jockey mit der Stute Sotogrande in Dresden. Soviel zu meiner Lehrzeit. Momentan arbeite ich als Freelancer in München und reite hauptsächlich für Jutta Mayer und Karoly Kerekes aus.
Meine größten Erfolge waren unter anderem mit Dime Dancer am 5.10.2014 in den Austrian Oaks in Ebreichsdorf, oder der zweite Platz mit Paris Rose im Listenrennen in München und auch das große Altersgewichtsrennen am 28.6.2015 mit Rosetti. Auch viele Ausgleiche II, wie mit New Fighter oder Motabaary bedeuteten mir viel. Allerdings nicht nur wegen ihrer Leistungen, denn anfangs waren beide auf keinen Fall einfache Ritte und haben sehr viel Mühe, Zeit und vor allem Ruhe gebraucht. Ich glaube, meinen besten Jahre hier in Deutschland waren 2014 und 2015. Wobei das ein guter Zeitpunkt wäre um über meine Auslandserfahrungen zu erzählen. In der Zeit bei Werner Glanz hatte ich einige Gastspiele in Italien, Meran und Mailand, wobei ich sogar in Meran im Listenrennen reiten durfte und mit der Stute Lady´s Day ihren Blacktype-Titel holte. Außerdem hatte ich auch Chancen in Frankreich und Österreich. Ganz zu schweigen von fast allen Rennbahnen hier in Deutschland. Gerade die Meetingsbahnen liegen mir irgendwie besonders, warum genau weiß ich auch nicht, ich glaube, es ist einfach dieses besondere Flair und die gute Stimmung. Zudem hatte ich die Möglichkeit für den Sheikha Fatima-Wettbewerb zu reiten in Stockholm, Schweden und in Casablanca, Marokko, wo ich Zweite wurde. Was vielleicht auch ganz interessant ist, ist dass ich 2013 im Januar und Februar in Newmarket bei Marco Botti verbringen durfte. Dort konnte ich einiges dazu lernen und vieles Neue sehen. Aber noch aufregender war mein Jahr in Chile 2016.
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