Galopp+Insider Yvonne Fölsch: „Mein Wunsch ist, irgendwo mit unseren Pferden hinzufliegen“

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Auf den verschiedensten Rennbahnen in Deutschland und auch im Ausland ist sie im Einsatz. Als Reisefuttermeisterin sieht man sie in aller Regel direkt am Führzügel der Pferde von Top-Trainer Andreas Wöhler. Mit dem ganzen Herzen fiebert Yvonne Fölsch (39) mit, wenn einer ihrer Schützlinge ein Rennen bestreitet. Doch wer ist die engagierte junge Dame?
Exklusiv im RaceBets Galopp+Insider auf unserem Blog stellt sich Yvonne Fölsch genauer vor.
„Ich glaube, die meisten kennen mich von irgendeiner Rennbahn. Zum Rennsport kam ich durch meinen Papa, der bis heute ein kleines Kopiergeschäft in Berlin-Mahlsdorf in der Nähe der Rennbahn Hoppegarten betreibt.
Eines Tages, Ende September 1992, war ich bei Papa im Geschäft, als der ehemalige Trainer Hans Lubenow mal wieder seine Nennungen für die Rennen per Fax von uns verschicken ließ. Ich sprach ihn einfach mal an und fragte, ob ich ihn nicht einmal im Rennstall besuchen dürfte.
Gesagt getan, ab dem Oktober 1992 war ich Amateur bei ihm und half überall, wo es ging, und ritt die Pferde zuerst nur am Führzügel nach dem Training nach Hause.  Später durfte ich bei Albert Kästner meine ersten Erfahrungen im Training sammeln, der zu diesem Zeitpunkt bei uns mit im Stall seine ihm anvertrauten Pferde vorbereitete. Auch bei Hans Lubenow habe ich später im Training die Pferde reiten dürfen.

Yvonne Fölsch besucht Mi Emma im Gestüt Idee am 28.06.2009 in Hamburg.

Mein erstes Pferd führte ich mit 13 Jahren im Rennen in Leipzig. Es war die Stute Paradisie, die der Familie Lubenow selbst gehörte. Am 1. August 1995 begann ich meine Ausbildung bei Albert Kästner im Gestüt Görlsdorf, der mit mir im Gestüt anfing. Ich war seine erste Auszubildende in Zucht und Haltung und konnte sehr viel von ihm lernen. Außerdem war es mir möglich, einige Erfahrungen auch auf verschiedenen Auktionen und mit unseren Tierärzten zu sammeln. Zudem durfte ich bei Kastrationen oder Nabelbruch-Operationen in der Klinik Seeburg bei Berlin assistieren.
Währed meiner Ausbildung machte ich meine Amateurrennreiter-Prüfung, ritt aber nie Rennen, da es mir immer mehr Spaß machte, die Pferde zu betreuen. Nach der Lehre ging ich zurück in den Rennstall, wo ich im Februar 1999 bei Andreas Wöhler als Arbeitsreiter anfing und auch immer die Pferde zu den Rennen begleitete. Hier arbeitete ich bis heute.
Yvonne Fölsch führt Wake Forest nach dessen Sieg unter Eduardo Pedroza im Preis der Deutschen Einheit, Gr.3 am 03.10.2014 Renntag in Hoppegarten.

Im Oktober 2004 sind wir von der Galopprennbahn Bremen auf die Privatanlage ins Gestüt Ravensberg umgezogen, wo ich dann die Möglichkeit erhielt, als zweite Reisefuttermeisterin zu beginnen. Seit Mitte 2005 bin ich alleinige Reisefuttermeisterin, was mir bis heute auch enorm viel Freude bereitet, die mir anvertrauten Pferde zu betreuen.
Meine schönsten Momente waren die Reisen mit Mi Emma. Unvergessen der 10 Längen-Sieg in den 1000 Guineas, der zweite Platz in Royal Ascot in den Coronation Stakes und die vielen anderen großen Siege, die ich mit ihr feiern durfte.  Ein weiteres Highlight war, als ich meinen Liebling Serienhöhe nach ihrem Diana-Sieg vom Geläuf abholen konnte.
Der nächste Höhepunkt war 2017 auf der Arc-Sale, als ich mit Poetic Dream das teuerste Pferd mit 950.000 Euro auf der Auktion vorstellen durfte, wofür ich auch noch eine Prämie für das zweitbestpräsentierte Pferd erhalten habe.
Yvonne Fölsch und Poetic Dream bei den Arc-Sales am 30.09.2017 in Chantilly.

Meine derzeitigen Lieblinge sind Cashman, Poldis Liebling und die noch ungeprüfte Memories.
Meine Aufgaben sind alles, was die Organisation und Vorbereitung der Rennen betrifft (Hotels und Boxen bestellen, Reisekisten vorbereiten, und die Pferde zu ihren Rennen begleiten, zusammen mit meinen Arbeitskollegen), Boxen misten und Pferde versorgen und verarzten, den Tierärzten helfen und die Pferde auch selber mit einem Sprinter in die Klinik, in die Gestüte oder zu den Rennen zu fahren und dort zu betreuen oder unsere Pferde auf Auktionen vorzustellen.
Mein Wunsch wäre, irgendwo mit unseren Pferden hinfliegen dürfen und noch viele neue Rennbahnen sehen zu können.
Mein größtes Hobby ist Steeldart. Ich spiele beim 1. DC Bielefeld. Wann immer es möglich ist, fahre ich zu Liga-Spielen und Turnieren. Das macht mir einen Riesenspaß.“

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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