Das Grand National wird am Samstag um 18:15 Uhr in Aintree entschieden. 40 Pferde treten auf einer Distanz von vier Meilen an. Sie haben 30 teils schwere Sprünge zu überwinden. Es handelt sich um eines der berühmtesten Pferderennen der Welt – und um eines mit einer bemerkenswerten Tradition. Entschieden wird das Grand National auf der Bahn von Aintree in der Nähe von Liverpool nämlich bereits seit dem Jahr 1836. Lange Jahre war von 1838 die Rede, doch Forschungen brachten Erstaunliches zutage. Es gewann bereits zwei Jahre zuvor ein Wallach namens The Duke ein vergleichbares Rennen.
Was für ein besonderes Rennen das Grand National ist, sehen Sie in diesem Video. Aus der Jockeyperspektive zeigt es wie Many Clouds 2015 triumphiert.
Wenn 40 Pferde antreten, gibt es selten klare Favoriten. Hoch gehandelt werden in diesem Jahr Definitly Red, One For Arthur, Cause of Causes und Vieux Lion Rouge. Dieser hat mit Sabiango einen deutschen Vater. More of That hat über schwere Sprünge zwar nie die Erwartungen erfüllt, die in ihn gesetzt waren, aber nach Klasse scheint er in diesem Jahr das beste Pferd zu sein. Für Trainer Paul Nicholls wäre ein Sieg oder zumindest eine Platzierung wichtig, wenn er ein weiteres Mal Championtrainer werden will. Er sattelt mit Saphir Du Rheu ein wirklich starkes Pferd. Seine anderen Starter Wonderful Charm, Le Mercurey, Just A Par und Vincente sind ebenfalls nicht ohne Möglichkeiten. Der derzeit in der Statistik führende Nicky Henderson hat mit Cocktails at Dawn nur einen Außenseiter im Feld. Eine Voraussetzung für einen Start in dieser besonderen Steeplechase ist übrigens, dass die Starter mindestens sechs Jahre alt sein müssen.
Stürze sind in einem solchen Rennen an der Tagesordnung, obgleich der Kurs in den letzten Jahren immer mehr entschärft wurde. Ein Ereignis wie 1967, als am 23.Sprung 17 Pferde fielen, ist kaum vorstellbar. Der spätere Sieger Foinavon war so weit zurück, dass er kaum durch diesen Vorfall behindert wurde. Er ist zwar keine Legende, doch immerhin wurde ein Sprung nach ihm benannt. Wenn es um Legenden geht, muss vor allem Red Rum genannt werden. Dieser ist das einzige Pferd in der Historie, das dieses Rennen dreimal gewann: 1973, 1974 und 1977. In den Jahren zwischendurch war er zweimal Zweiter. Er wurde Jahre später in Aintree begraben. Übrigens siegten in der langen Geschichte des Grand National erst zwölfmal Stuten. Mit La Vaticane tritt diese Jahr nur eine an und ist eine sehr große Außenseiterin.
Es gibt zu einem derartigen Großereignis natürlich unzählige weitere Statistiken. An einige sollten Sie sich bei Ihren Wetten orientieren. In zehn der letzten zehn Austragungen hatten die Sieger zuvor mindestens zehn Jagdrennen bestritten. Sie waren zwischen acht und elf Jahre alt, hatten drei Rennen oder mehr in der aktuellen Saison in den Beinen und den letzten Start vor 60 Tagen oder weniger absolviert. Neun von zehn Sieger gewannen zuvor über drei Meilen oder mehr. Neun von zehn fielen im gleichen Jahr im höchsten Falle einmal und während ihrer Karriere nicht mehr als zweimal. Das gilt für acht der letzten Grand National Gewinner.