Franz-Prinz von Auersperg hatte zu seiner Zeit als Vizepräsident des Münchener Rennvereins vor einigen Jahren eine ganz besondere Idee: Der Große Preis von Bayern bekam einen neuen Platz – am 1. November, der in einigen Bundesländern, wie dem Freistaat, als Feiertag Allerheiligen begangen wird. Ein goldener Schachzug, denn dieser Termin erwies sich von Beginn an als absoluter Glücksfall. Man schaffte 2017 sogar das Kunststück, als das am höchsten eingestufte Rennen des Jahres zu gelten.
Kein Wunder, die Besetzung war auch grandios, es gewann Guignol vor Iquitos, Dschingis Secret und Waldgeist, ein Quartett der absoluten Top-Galopper. Bei der Neuauflage am Donnerstag bildet der Bayerische Hausbau – Großer Preis von Bayern (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.400 m) erneut den Abschluss der German Racing Champions League 2018 und gleichzeitig das Finale unter den Rennen der allerhöchsten Kategorie in Deutschland.
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Großer Preis von Bayern
Mit von der Partie wird erneut Stall Mulligans Iquitos (E. Hardouin) sein, der als Vierter in 2016 und Vorjahreszweiter schon längst hier bestens bekannt ist, zumal er im Vorjahr hier auch den Großen Dallmayr-Preis, den anderen Münchener Hochkaräter, für sich entschied.
Auch die laufende Saison war stark, beginnend mit dem Erfolg im Großen Preis der Badischen Wirtschaft im Frühjahr in Iffezheim. Zahlreiche Klasse-Platzierungen schlossen sich an, nicht immer hatte Iquitos das Glück, das sich Trainer-Altmeister Hans-Jürgen Gröschel (75) aus Hannover für ihn gewünscht hätte. Auch im Preis der Deutschen Einheit zuletzt in Hoppegarten als Zweiter zu Va Bank schien der Coach alles andere als happy zu sein, denn Eddy Hardouin, der für die komplette Saison als Reiter für Iquitos verpflichtet worden war, hielt sich unterwegs viel zu lange an letzter Stelle auf, da reichte es nur noch zu Rang zwei.
Sieben Siege bei 25 Starts und eine Gewinnsumme von 571.690 Euro zeugen von der Qualität von Iquitos, der als nun Sechsjähriger möglicherweise hier sogar den letzten Start seiner grandiosen Laufbahn absolviert. Über ihn führt eindeutig der Weg zum Sieg. Er führt in der German Racing Champions League und kann diese Serie wie schon vor zwei Jahren erneut gewinnen. Gut möglich, dass es sein letzter Start überhaupt ist. „Ich würde ihm wünschen, dass er einen guten Platz findet und in die Zucht wechselt. Wir werden diesmal auch nicht mehr in diesem Jahr ins Ausland gehen, denn das Programm war stramm und die Saison lang“, versichert Trainer Hans-Jürgen Gröschel.
Der 2017er-Derby-Gewinner Windstoß (A. de Vries) aus dem Gestüt Röttgen und dem Champion-Stall von Markus Klug ist natürlich weit vorne zu erwarten, er belegte zuletzt einen guten dritten Rang im Europa-Preis. Auch für ihn wäre weicher Boden günstig.
Hochinteressant ist natürlich der Jaber Abdullahs Derby-Dritter Royal Youmzain (E. Pedroza), er war guter Vierter im Prix Niel und scheint hier sehr gute Aussichten zu haben.
Doch unsere Kandidaten rund um Iquitos müssen sich sehr warm anziehen, denn gleich vier Pferde aus dem Ausland nehmen den Kampf in München gegen die hiesigen Cracks auf. In erster Linie ist Defoe (A. Atzeni) zu nennen, der für den englischen Trainer Roger Varian und Besitzer Scheich Obaid Al Maktoum als Zweiter zu dem anschließend so grandios gelaufenen Best Solution und vor Iquitos im Großen Preis von Baden nur hauchdünn den Sieg verfehlte und es im Arc zu schwer hatte. Aber auch Mark Johnstons Dreijährigen Dee Ex Bee (F. Norton) für Scheich Mohammeds Sohn Hamdan ist alles zuzutrauen, denn der vierte Rang im St. Leger in England hat einigen Wert. Er war sogar Zweiter im Epsom Derby. Und Godolphins Racing History (A. Kirby) kennt man noch von seinem Ehrenrang zu Guignol aus 2016 und Platz drei im Großen Preis von Berlin 2017. Die Pause muss in nicht an einer starken Leistung hintern. Tiberian (O. Peslier) steht in deutschem Mitbesitz und sollte den jüngsten Ausrutscher richtigstellen. Auch er kann genug.
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