Unter dem Namen Panz Racing betreibt der Mülheimer André Panz seine Rennpferde vor. Vor allem der vierfache Saisonsieger Employer ist ein Aushängeschild. Exklusiv im Insider-Talk auf dem Racebets-Blog berichtet er über seine Ambtionen im Turf.
Sie kommen derzeit aus dem Jubeln nicht hinaus. War eine solche Erfolgsserie von Employer abzusehen?
André Panz: Hallo erstmal, ja da haben Sie vollkommen recht, aktuell komme ich aus dem Jubeln wirklich nicht mehr raus. Ich genieße den Moment und hoffe auf weitere Erfolge. Aber ich bin Realist und weiß das Irgendwann auch wieder schlechtere Zeiten kommen, die können aber gerne noch auf sich warten lassen. Natürlich war diese Erfolgsserie nicht abzusehen, die Hoffnung ist bei jedem Pferdekauf da, aber dass es so beginnt hat keiner mit gerechnet.
„Er schaltet den Turbo ein“
Was ist das Besondere an dem Wallach? Wie sind Sie in seinen Besitz gekommen?
André Panz: Mein Trainer Marian Falk Weißmeier hat das Pferd auf der Auktion in Doncaster im Dezember 2020 ausgesucht, es gab nur ein Gebot und Panz Racing war geboren. Employer ist ein Wahnsinns- Charakter- Pferd, er ist total lieb und total umgänglich. Nicht ohne Grund führt Ihn bei den Rennen die 10-jährige Leann Hellier. Sobald er die Bahn betritt, schaltet er aber den Turbo ein.
Sie haben auch Geronimo Soldier erworben, der gleich in Hamburg siegreich war. Was trauen Sie ihm noch zu?
André Panz: Genau, auch da muss ich meinem Trainer ein Lob aussprechen, er hat gesehen, dass Geronimo auf dem Markt ist und mich sofort angerufen mit den Worten: „Das ist einer für Hamburg“, dann habe ich Ihn gekauft, und er hat recht behalten. Auch Geronimo ist er sehr liebes Pferd und gerade mal drei Jahre alt. Ich denke, er hat noch was im Tank, was genau, da lassen wir uns mal überraschen.
Kommt ein Lottogewinn?
Ist eine weitere Expansion ihres Rennstalles geplant? Welche Größenordnung schwebt Ihnen vor?
André Panz: Ganz klar NEIN! Außer ich gewinne mal im Lotto, dann kann ich für nix garantieren. Nein Spaß beiseite, zwei bis drei Pferde werden es im Maximum sein.
Wie wurde bei Ihnen die Leidenschaft für den Rennsport entfacht?
André Panz: Zu dieser Leidenschaft bin ich über meinen Schwiegervater Frank Linnecke gekommen. Er selber hat Rennpferde. Sein Cousin Andi Trybuhl war Trainer, und über Ihn bin ich zum Stall bei Marian gekommen.
Was begeistert Sie am meisten am Turf? Wie begleitet Ihre Familie Ihr Hobby?
André Panz: Die Verbindung zu meiner zweiten großen Leidenschaft, dem Fußball. Im Rennsport geht nichts ohne das Team hinter dem Pferd. Genau wie beim Fußball! Ich sage immer, Rennsport und Fußball hat viel mehr gemeinsam als man denkt. Belastungssteuerung, Wettbewerb, Spannung, Erfolg, aber auch Tränen und Emotionen. Meine ganze Familie steht hinter mir und den Pferden, sowohl meine Ehefrau, meine Eltern, meine Schwester einfach ALLE. Wenn die Zeit es zulässt, sind alle bei den Rennen immer dabei.
Welche Rennsportereignisse möchten Sie nicht vermissen?
André Panz: Ach, am besten möchte ich so wenige wie möglich verpassen. Aber das Derby-Wochenende in Hamburg Horn ist schon was ganz Besonderes.
Was würden Sie im Rennsport verändern, wenn das möglich wäre?
André Panz: Wenn es möglich wäre, würde ich die Rennpreise erhöhen. Obwohl ich weiß, dass dieses nicht einfach ist.
Keine Wette auf eigene Pferde
Welche Rituale pflegen Sie vor einem Start Ihrer Pferde? Sind Sie abergläubisch?
André Panz: Ich habe eigentlich nur ein Ritual, ich wette meine eigenen Pferde nicht. Ich habe es beim ersten und zweiten Start von Employer getan, danach nicht, und er hat gewonnen.
Was machen Sie im Hauptberuf? Wieviel Zeit nimmt der Rennsport ein?
André Panz: Ich bin Kaufmann im Gesundheitswesen, und wir betreiben im Familienbetrieb einen Ambulanten Pflegedienst und Wohngemeinschaften für Demenz-veränderte Menschen. Bei der zweiten Frage fragen Sie am besten meine Frau. Nein, man kann schon ziemlich viel Zeit bei und mit den Pferden verbringen. Aber ich versuche allen gerecht zu werden.
Was sind Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen?
André Panz: Unsere Hunde, unsere Pferde und der Fußball.
