Der frühere Politiker und Sport-Funktionär Dr. Michael Vesper ist als Präsident des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen e.V. der „Boss“ im deutschen Galopprennsport.
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog stellte er sich unseren Fragen über seine drängendsten Aufgaben.
Sie sind jetzt ein dreiviertel Jahr im Amt. Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus?
Dr. Michael Vesper: Ich habe sehr viel gelernt und Neues erfahren. Einige Dinge konnten wir schon positiv anpacken, wie etwa die Senkung der Abzüge bei Wetten.
Was macht für Sie den Galopprennsport aus?
Vesper: Das ist eine spannende und schöne Sportart, und vor allem die Symbiose von Reiter und Pferd zu einer unglaublich dynamischen Bewegung fasziniert mich immer wieder.
Welche Rolle spielt das Thema Wetten für Sie persönlich?
Vesper: Mit einem Wettschein in der Tasche verfolgt man das Rennen ganz anders, es kribbelt mehr. Ich wette selber auch gern – und freue mich natürlich, wenn ich einmal einen Außenseiter auf dem Zettel habe, der gewinnt.
Was waren die dringendsten Aufgaben und sind die wichtigsten Angelegenheiten, die 2019 gelöst werden müssen?
Vesper: Wir müssen unsere wirtschaftliche Basis stärken und die Wahrnehmung unseres Sports in der Öffentlichkeit wieder erhöhen.
Sie haben gemeinsam mit Chef-Manager Jan Antony Vogel den deutschen Galopprennsport im Sportausschuss des Bundestages vorgestellt. Wie waren die Reaktionen der Politiker?
Vesper: Durchweg freundlich und vor allem neugierig. Einige kannten den Sport schon, andere noch nicht. Wir haben den Ausschuss eingeladen, einmal einen Renntag z. B. in Hoppegarten zu besuchen.
Wie wollen Sie die Wettumsätze wieder ankurbeln?
Vesper: Das geht natürlich nur mit denen, die die Wetten veranstalten. Wir leisten einen Beitrag z. B. mit Smarturf, unserer neuen mobilen Rennbahnwette, und vor allem mit der schon erwähnten Senkung der Abzüge.
Was sind die gravierendsten Änderungen im Terminkalender 2019? Wird es die German Racing Champions League erneut geben?
Vesper: Wir sind gerade dabei, die Champions League auszuwerten und werden danach eine Entscheidung treffen. Was die Termingestaltung angeht, so sind insbesondere die PMU-Rennen noch abschließend zu klären.
Mit Jan Pommer wurde im Direktorium ein neuer Manager eingestellt. Wie kam es zu der Verpflichtung? Welche Akzente versprechen Sie sich von ihm?
Vesper: Jan Pommer kennt das Vermarktungs- und Marketing-Geschäft aus dem Effeff, er bringt viel Erfahrung mit. Ich freue mich sehr, dass wir ihn für diese neue Position gewinnen konnten. Wir brauchen wie gesagt eine stärkere überregionale Wahrnehmung, und da wird er Impulse zu setzen versuchen.
Wie ist der Stand zur Zukunft der Rennbahn Baden-Baden-Iffezheim?
Vesper: Leider ist es ja nicht zu der von uns bevorzugten privaten Lösung gekommen. Deswegen befinden wir uns weiterhin im Übergang. Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden, die diese für den gesamten Galopprennsport äußerst wichtige Bahn erhält.
Worauf freuen Sie sich in der kommenden Saison am meisten?
Vesper: Natürlich auf viele Renntage – worauf sonst?
Insider-Talk mit Dr. Michael Vesper: „Mit einem Wettschein in der Tasche kribbelt es mehr“
Datum:
Teilen: