Er steht noch ganz am Beginn seiner Laufbahn, bringt aber jede Menge Talent mit, gerade für sein neues Metier, die Hindernisbahn: Luca Murfuni (20).
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine Pläne.
Mit 20 Jahren haben Sie die gesamte Jockey-Karriere noch vor sich. Wie kam der Wunsch, Reiter zu werden?
Luca Murfuni: Meine Familie hatte immer Reitpferde. Einmal kamen wir durch Bekannte auf eine Rennbahn, und als die Pferde an mir vorbei galoppierten, stand meine Berufung fest
Wie kam es zum Wechsel nach Deutschland?
Murfuni: Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber meine Familie ist italienischer Herkunft, und ich kann mich damit auch sehr gut identifizieren.
Welche Erinnerungen haben Sie an den ersten Ritt und den ersten Erfolg?
Murfuni: Es war ein Traum, der wahr wurde. In Mannheim mit Jolly Beauty hatte ich 2014 meinen ersten Ritt, dieser war nicht sehr erfolgreich, aber es lief reibungslos. Mein erster Erfolg war Madou 2015 in Düsseldorf in meinem siebten Rennen. Ich konnte es erst Tage später begreifen.
Wo sind Sie aktuell beschäftigt? Und wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Trainer?
Murfuni: Bei Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf. Ich habe am 27.6 meine Ausbildung abgeschlossen . Das Verhältnis zum Trainer ist auch abseits des Stalles gut. Ich habe durch ihn den Start in die Hinderniskarriere geschafft.
Was war das beste Pferd, das Sie bisher geritten haben?
Murfuni: Im Rennen war es, glaube ich, ein einem Ausgleich II, in der Arbeit waren es einige gute Pferde worüber ich mich sehr gefreut habe. Von Derby-Sieger bis zum Gran Premio di Merano-Gewinner war schon viel dabei.
Wie sieht Ihre Zukunftsplanung aus?
Murfuni: Aufgrund meiner Gewichtsprobleme möchte ich es im Hindernissport verstärkt probieren. Und auf lange Sicht will ich versuchen, im Trainer-Geschäft klar zu kommen.
Worin können Sie sich verbessern? Was sind Ihre Stärken?
Murfuni: Die Pünktlichkeit morgens ist manchmal nicht so meine Stärke, aber bei alllem, was die Pferde betrifft, schätze ich mich als sehr fähig ein, ich kann auf viele verschiedene Pferde-Typen eingehen und komme damit zurecht. Auch das Gefühl für die Distanz und Klasse kriege ich ganz gut hin.
Etliche Jockeys aus Italien sind nach Deutschland gekommen und haben guten Erfolg. Haben Sie ein Vorbild?
Murfuni: Eines meiner großen Vorbilder war Daniele Porcu, der uns im Sport und als Mensch sehr fehlt. Aber sind auch viele gute Jockeys hier, zu denen mittlerweile auch Freundschaften entstanden sind, bei denen man sich zwar immer etwas abguckt, aber nie kopieren kann oder sollte.
Was ist Ihr Traum?
Murfuni: Ich denke, für mich wäre es realistischer, in der Hindernis-Sparte mich zu orientieren, wie den Gran Premio. Aber ich möchte auf jeden Fall, auf der Flach- und Hindernisbahn meine 50 Siege erzielen.
Wie steht es um Ihr Gewicht?
Murfuni: Die Probleme sind groß, aber ich mache viel und gebe alles, um so viel und so leicht wie möglich zu reiten. Viel Sport und Hungern steht da auf dem Programm.
Womit verbringen Sie Ihre Freizeit?
Murfuni: Auch nach der Arbeit nimmt der Sport eine große Rolle ein, mit Laufen gehen und Nennungen gucken und Trainer kontaktieren. Aufgrund des Gewichts ist Party eigentlich gar keine Option für mich. Ich spiele leidenschaftlich Fußball oder am Computer.