In Tschechien geboren, doch in Deutschland zu einem Top-Trainer geworden: Pavel Vovcenko (48), der sich 2002 als Betreuer von Galoppern selbständig machte, nachdem er zuvor erfolgreicher Hindernisjockey gewesen war, landete schon viele bemerkenswerte Erfolge. Mit Olaso, Dzino, Kazzio und vor allem dem Arc-Dritten It’s Gino trumpfte er in Grupperennen auf.
Der seit 2006 im hochmodernen Trainingszentrum Bremen-Mahndorf ansässige Coach berichtet exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog über seine Hoffnungen für 2019 und vieles mehr.
Sie haben 2018 18 Rennen gewonnen. Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Pavel Vovcenko: Die Saisonbilanz war katastrophal! Noch nie habe ich mich so oft geärgert über das Wetter, Bodenverhältnisse, Rennverlauf, zweite Plätze und krankheitsbedingte Ausfälle.
Was trauen Sie Top-Sprinter Schäng im neuen Jahr zu? Er hatte nicht immer Glück mit den Rennverläufen, wie zum Beispiel in Hamburg, war aber Listensieger in 2018. Wo wird er beginnen?
Vovcenko: Sehr wahrscheinlich wieder am 22.04 im Hannoverschen Fliegerpreis, ich traue ihm sehr viel zu, er ist mit sechs Jahren auf dem Höhepunkt. Einen weiteren Gruppensieg hat er verdient.
36 Pferde stehen aktuell auf Ihrer Trainingsliste. Wer sind die weiteren Hoffnungsträger? Ist auch wieder ein Gruppe-Pferd darunter?
Vovcenko: Ein weiteres Gruppe-Pferd habe ich bisher nicht gefunden, vielleicht Serienlohn über die schweren Sprünge in Italien, aber ich lasse mich gerne überraschen.
Wie sehen Sie die Entwicklung des Hindernis-Metiers in Deutschland?
Vovcenko: Es sehe keinen Grund für großen Optimismus, aber Wunder gibt es immer wieder.
Was ist Ihre Trainings-Philosophie/Erfolgsgeheimnis?
Vovcenko: Nur ein glückliches Pferd kann Top-Leistungen liefern!
Wie sind die Bedingungen für Sie in Bremen-Mahndorf?
Vovcenko: Die Bedinungen sind nach der nötigen umfangreichen Sanierung unserer Sandbahn nahezu optimal, wir haben eine sechs Meter breite Sandbahn und eine zwölf Meter breite Grasbahn, dazu eine 300 Meter lange überdachte Reitbahn, somit bieten sich bei jedem Wetter beste Trainingsbedienungen. Große Weiden und Sandkoppeln sorgen für alle Pferde nach dem Training für tägliche Erholung und die Möglichkeit, weiter ein Pferd zu sein.
Welche Rolle spielen Auslandssstarts für Sie für 2019?
Vovcenko: Am liebsten starte ich in Deutschland, aber Auslandstarts werden nach wie vor eine sehr große Rolle spielen.
Welche Jockeys setzten Sie bevorzugt ein?
Vovcenko: Ich unterstütze immer die Reiter, die auch in der Arbeit auf den Pferden sitzen, deshalb Jaromir Safar. Außerdem sind meine bevorzugten Jockeys Filip Minarik, Adrie de Vries, Michael Cadeddu und Andrasch Starke, auf der Hindernisbahn Jan Faltejsek, Jan Kratochvil und Luca Murfuni.
Welches Rennen würden Sie besonders gerne einmal gewinnen?
Vovcenko: Das Deutsche Derby, der Arc de Triomphe und die Große Pardubitzer Steeplechase sind meine bescheidenen Wünsche, aber in Bad Harzburg fühle ich mich auch wohl!
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Vovcenko: So wie es die Zeit erlaubt, Lesen, Kochen, Skifahren und Basteln…