Zehn Renntage sind in der Saison 2022 auf der Galopprennbahn in Berlin-Hoppegarten geplant. Am Ostersonntag (17. April) startet das neue Rennjahr auf der Parkbahn vor den Toren der Hauptstadt. Gründe genug für ein Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog mit Geschäftsführer Michael Wrulich.
Die neue Saison in Hoppegarten steht vor der Tür. Was waren für Sie die dringendsten Aufgaben während der Winter-Monate?
Michael Wrulich: Die „Corona-Jahre“ 2020 und 2021 haben ihre Spuren hinterlassen, und es war unsere höchste Priorität aus der Situation zu lernen und die richtigen Maßnahmen für die neue Saison abzuleiten. Wir wollen schnell unser „new normal“ erreichen. Wie jedes Jahr gehört der Winter der Zielsetzung für die neue Saison und der Sponsoren-Akquise.
„Renntag-Feste mit unseren Fans“
Wie fällt Ihre Bilanz 2021 aus? Corona-bedingt gab es ja immer noch Einschränkungen.
Michael Wrulich: Die erste Saisonhälfte war schwierig und von großen Corona-Einschränkungen geprägt. Mitte des Jahres konnten wir dann endlich wieder die gewohnten Renntag-Feste mit unseren Fans feiern. Dass der Longines 131. Große Preis von Berlin erneut zum besten Galopprennen Deutschlands gekürt wurde, freut uns ungemein.
Ein besonderes Highlight wird sicherlich das große Jubiläum 200 Jahre Deutscher Galopprennsport sein. Was haben Sie am Wochenende rund um den Großen Preis von Berlin vorgesehen?
Michael Wrulich: Das dreitägige Jubiläumsmeeting bietet für Interessierte, Aktive, Freunde und Fans des Rennsports ein umfassendes Programm. Los geht es am Freitag, 12. August, mit dem offiziellen Festakt im Hotel Adlon Kempinski am Brandenburger Tor in Berlin. Am Samstagabend, 13. August, lässt dann die gesamte Rennsportszene bei der Jubiläumsparty auf dem Rennbahngelände die Korken knallen. An den beiden Renntagen am Samstag, 13. August, und Sonntag, 14. August, stehen auf der Rennbahn Hoppegarten insgesamt zwanzig Rennen auf dem Programm. Mit drei Listenrennen und dem Saisonhighlight, dem 132. Großen Preis von Berlin (Gruppe I), bietet das Jubiläumsmeeting auch sportlich alles, was das Rennsportherz begehrt.
Auf welche weiteren Höhepunkte freuen Sie sich besonders?
Michael Wrulich: Mit 6 Gruppe- und 6 Listenrennen bei 10 Renntagen unterstreichen wir einmal mehr unseren sportlichen Anspruch. Die Vorfreude auf die Große Saisoneröffnung am Ostersonntag mit gleich drei Listenrennen ist riesig und ich hoffe, dass wir wieder mit einem vollen Haus starten können und die Einschränkungen der vergangenen beiden Jahre nicht mehr zum Tragen kommen. Als Langstrecken-Fan freue ich mich persönlich auch sehr auf das Comer Group International 51. Oleander-Rennen im Mai und das Silberne Pferd zum Saisonabschluss.
Wie fest ist die Rennbahn im Bewusstsein der Berliner inzwischen wieder verankert? Mit welchen Aktionen wollen Sie das verbessern?
Michael Wrulich: Ungefähr die Hälfte unserer Besucher kommen aus Berlin. Das Potenzial der Hauptstadtregion ist riesig, aber auch der Wettbewerb um Freizeitaktivitäten groß. Neben den klassischen Marketingaktionen im Off- und Onlinebereich wollen wir unsere Kooperationen mit Netzwerken, Unternehmen und Vereinen/Verbänden aus Berlin weiter ausbauen.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit anderen Sportvereinen der Stadt?
Michael Wrulich: Aktuell ist die Zusammenarbeit noch sehr sporadisch und beruht häufig auf persönlichen Bindungen. Wir sehen in der Sportmetropole Berlin aber einen wichtigen Partner und wollen mit dem Renntag des Berliner Sports am 24. Juli den Bogen schlagen. An vielen Standorten wurde bereits gezeigt, dass eine Kooperation mit dem Spitzensport erfolgreich ist.
„Ein Renntag ist ein facettenreiches Erlebnis“
Wie sind Sie persönlich zum Rennsport gekommen? Was begeistert Sie an dem Metier?
Michael Wrulich: Ich war in meinen verschiedenen beruflichen Stationen immer wieder gerne auf den Rennbahnen vor Ort. Mit Freunden einen entspannten Tag auf der Rennbahn verbringen zählte zu einem gerne genommenen Wochenendausflug. Ein Renntag ist einfach ein facettenreiches Erlebnis: das Zusammenspiel von Tier und Mensch, die Spannung auf der Zielgeraden und beim Wetten, die Entspannung im Biergarten. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Vermarktungsleiter der Füchse Berlin in der Handball-Bundesliga kam ich dann auch erstmals nach Hoppegarten und war vom Flair der Anlage nachhaltig beeindruckt. Es ist für mich Ehre und Verpflichtung zugleich, diesen historischen Ort zu pflegen und zu entwickeln.
Haben Sie vor, sich ein eigenes Pferd zuzulegen? Und welche Rolle spielt Wetten für Sie?
Michael Wrulich: Ich bin bereits letzte Saison der Besitzer-Passion – mit eigenem Rennstall und auch im Syndikat – erlegen und bin wirklich gespannt, was in der Saison 2022 so passiert. Wetten gehört für mich zum Renntagerlebnis definitiv dazu. Von großen Treffern kann ich leider noch nicht berichten, aber den ein oder anderen Sieger habe ich schon bejubelt. Ich habe definitiv viel Freude am Wetten und bin dabei, mich immer weiter in die Materie einzuarbeiten. Ich finde es schön, dass wetten für jedermann möglich ist. Die Sieg- und Platzwette ist sehr leicht verständlich und der Mindesteinsatz gering. Aber auch für diejenigen, die das Thema deutlich rationeller und fundierter angehen möchten, gibt es so viele Informationsquellen sowie Wett- und Kombinationsmöglichkeiten, dass man sich tagelang auf einen Renntag vorbereiten kann.
Wie würde ein perfektes Jahr 2022 für Sie persönlich aussehen?
Michael Wrulich: Viele schöne Renntage mit gut besuchten Rennbahnen bei bestem Wetter. 10 herausragend schöne Renntage davon gerne in Hoppegarten. Allen Aktiven Hals & Bein für die Saison!