Sein Vater war ein hocherfolgreicher Trainer in Dortmund, und Oliver Sauer selbst leitet als Geschäftsführer die Geschicke des Rennvereins in der Westfalen-Metropole. Der früherer Champion der Amateurrennreiter berichtet kurz vor dem Start der Sandbahn-Saison am 8. Dezember über die Pläne für diesen Winter in Wambel und darüber hinaus.
Die heutigen Rennen bei RaceBets
Die Sandbahn-Saison steht vor der Tür. Insgesamt gibt es zehn Termine bis in den März hinein auf der Dortmunder Allwetterbahn. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in diesen Winter?
Oliver Sauer: Ich erhoffe mir, faire und ordentliche Rennen abhalten zu können, den Aktiven muss es Spaß machen, nach Dortmund zu kommen, und der Besucher sollte am Montag davon berichten, dass man sonntags auf die Rennbahn gehen soll.
Ab Januar finden wie im vergangenen Jahr nur alle zwei Wochen Rennen statt, einmal liegen sogar drei Wochen zwischen den Terminen. Und mehr als sechs Rennen gibt es kaum einmal. Früher ging es schon im November los. Man hat den Eindruck, dass die Sand-Saison immer kürzer wird. Was sind die Gründe dafür?
Oliver Sauer: Die Hauptgründe sind zu wenige Starter, fast keine Sponsoren und nicht ausreichend Besucher.
„Ohne PMU würde es keine Winterrennen geben“
Wie stark ist in diesem Winter die Unterstützung durch PMU? Und wie schwer ist es, Sponsoren für die Winterrennen zu gewinnen?
Oliver Sauer: Ohne die Unterstützung der PMU würde es keine Winterrennen geben. Mehr über die Sponsoren-Situation kann ich nach dieser Winter-Saison sagen. Zum ersten Mal wird die Terrassen-Tribüne bespielt und weihnachtlich dekoriert, so dass es ansprechender für Sponsoren sein sollte, mit ihren Kunden auf die Bahn zu gehen.
Viele Neuerungen für die Besucher
Auf welche Neuerungen können sich die Zuschauer freuen? Wie ist das kulinarische Angebot? Und wo ist der beste Aufenthaltsort bei widrigem Wetter?
Oliver Sauer: Wir haben für die Winter-Saison einiges anzubieten, wie einen großen Indoor-Spielplatz mit Hüpfburg und Bastel-Programm in Kooperation mit den Kindergärten in der Umgebung, eine Sektbar, eine Cocktail-Bar mit winterlichem Angebot, einen Raclette-Stand oder einen Barista-Kaffee. Wir machen im Dezember zwei Renntage mit dem Trödelmarkt zusammen. Das ist Anfang des Jahres gut gelaufen.
Dortmund ist nach dem Wegfall von Neuss seit Jahren der einzige Winter-Veranstalter in Deutschland, sieht man von dem Weihnachtsrenntag in Mülheim einmal ab. Die Sandbahn stammt allerdings von 1981. Gibt es noch Pläne und mögliche Geldgeber eines neuen Belags?
Oliver Sauer: Pläne gibt es, ja, aber Umsetzung wird schwer, da vorher andere Baustellen gelöst werden müssen.
„Die größte Anzahl an Startern“
Bessere Pferde sieht man leider auf Sand nur selten, da es keine besseren Rennen oberhalb vom Ausgleich III gibt. Ist für die Zukunft geplant, auch diesen Pferden wieder Startmöglichkeiten zu geben?
Oliver Sauer: Deutscher Galopp und der Dortmunder Rennverein haben sich vor Veröffentlichung der Ausschreibungen hingesetzt und analysiert, welche Pferde mit welchem GAG auf welcher Distanz gelaufen sind. Und wir haben dann die Rennen gemeinsam so ausgeschrieben, dass die größte mögliche Anzahl an Startern zusammenkommt.
Die großen Grasbahnrenntage waren wieder echte Zuschauer-Magneten in 2024 in Dortmund. Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Oliver Sauer: Die Renntage waren okay, teilweise konnten sie den Erwartungen und dem Aufwand nicht gerecht werden. Die Konzepte der einzelnen Tage müssen überdacht und optimiert werden. Viele Bereiche entsprechen nicht dem Niveau, um an Sponsoren zu kommen. Das ist mir bewusst, und daran arbeiten wir.
Was werden die Highlights in der kommenden Saison sein?
Oliver Sauer: Wir arbeiten derzeit an ein paar Konzepten. Leider kann ich derzeit noch nicht viel mehr dazu sagen.
Wäre es nicht auch eine Idee, während des Jahres gemischte Renntage auf Gras und Sand zu veranstalten, die teilweise unter Flutlicht bis in den Abend hinein stattfinden?
Oliver Sauer: Unter den derzeitigen Voraussetzungen sind keine weiteren Rennen möglich. Wir müssen uns besser positionieren und dann langsam aufbauen. Ein solches Konzept ist unter den richtigen Bedingungen definitiv zu verkaufen.
Was sind die Ihre größten Wünsche bzw. Projekte für die Zukunft der Rennbahn in Dortmund?
Oliver Sauer: Die Dortmunder Galopprennbahn muss wieder eine feste Größe in Dortmund werden. Hierzu müssen wir uns weiter öffnen und attraktive Angebote bieten. Ein großer Wunsch ist es, einen Partner für das Oktogon zu finden, damit wir das wieder auf Vordermann bekommen.