Sie ist eine der Trainerinnen der Stunde. Am 29. Dezember brachte Sarah Jane Hellier das Kunststück fertig, in Neuss zwei Rennen an einem Tag zu gewinnen und mit den Saisontreffern vier und fünf die Qualifikation für die Sport-Welt-Stallparade zu schaffen. Und auch das neue Rennjahr begann für die Wahl-Weilerswisterin vielversprechend. Denn der für die Besitzertrainerin startende Lacato schaffte am 20. Januar in Neuss den Hattrick mit dem dritten Treffer in Folge. Fünf Pferde bereitet die 42-jährige Tochter des Mülheimer Trainers Bruce Hellier und Schwester des früheren Klassejockeys Terry Hellier vor.
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet Sarah Jane Hellier über ihre Leidenschaft für die Pferde.
Sie bekamen bei Ihrer „Abstammung“ die Passion für den Rennsport quasi in die Wiege gelegt. Wie fing bei Ihnen das Faible für die Pferde an?
Sarah Jane Hellier: Ich saß mit zwei Jahren das erste Mal auf einem Rennpferd, und die Rennpferde haben mich meine ganze Kindheit begleitet. Als Jugendliche war ich Amateur bei Wilfried Kujath in Frankfurt.
Hatten Sie mal an eine Jockey-Laufbahn gedacht? Größe und Gewicht wären doch kein Problem gewesen.
Hellier: Das Gewicht für Rennen zu reiten hatte ich, aber nie den richtigen Mumm. Die Pferde zu den Rennen zu begleiten war mehr mein Ding, und dann habe ich angefangen zu trainieren.
Welchen beruflichen Weg haben Sie eingeschlagen? Womit verdienen Sie Ihr Geld?
Hellier: Ich habe eine Lehre als Bürokauffrau gemacht, und diesen Beruf übe ich noch heute aus. Seit ich wieder in Köln bin, arbeite ich bei der Firma Ströer Aussenwerbung in Köln-Sürth.
Wie organisieren Sie Job und Pferde?
Hellier: Vor der Arbeit mache ich die Pferde (misten und füttern), danach geht’s zur Arbeit, und je nach dem nochmal nach der Arbeit zum Stall, falls noch etwas anfällt. Mittags werden die Pferde dann von meinem Lebensgefährten Roland Mozola geritten.
Was waren Ihre bislang erfolgreichsten Pferde und größte Erfolge?
Hellier: Absolom und Ice Club, die beide einen Ausgleich III für mich gewinnen konnten. Zweimal war ich in Baden-Baden erfolgreich, was auch immer etwas Besonderes ist.
Was sind Ihre Erfolgsgeheimnisse?
Hellier: Die Pferde sind meine Kinder. Ich versuche alles, damit Ihnen das Rennen laufen wieder Spaß macht. Meistens kaufe ich ja Pferde, die nicht mehr so die rechte Lust haben.
Lacato gewann dreimal in Folge. War das zu erwarten? Was trauen Sie ihm noch zu?
Hellier: Erwartet hatte ich das nicht. Er fühlt sich sehr wohl in Weilerswist. Ich hoffe, dass er diese Form auch auf Gras umsetzen kann, wenn nicht, ist er ein reines Sandbahnpferd.
Auch Spignel hat auf Sand schon gewonnen. Wie sind die Perspektiven? Was ist mit Ihren anderen Hoffnungsträgern?
Hellier: Für Spignel habe ich auf Sand leider kein Rennen mehr. Er wird dann auf Gras weitermachen. Das gilt für die anderen Pferde auch. Lacato, Flowerpower und Ice Club laufen vielleicht nochmal auf Sand, wenn sich etwas anbietet.
Wie ist Ihr Kontakt zu Bruder Terry und Vater Bruce?
Hellier: Mein Dad fiebert bei meinen Startern immer am TV mit, und meistens telefonieren wir auch danach miteinander. Er ist stolz auf mich, dass ich so gute Arbeit mit den Pferden mache. Mit Terry gehe ich ab und zu mal etwas trinken oder wir kommunizieren per Whats App.
Was sind Ihre persönlichen Ziele für 2019?
Hellier: Dass alle Pferde gesund bleiben und noch das ein oder andere Rennen gewinnen können.