Am 4. Oktober feierte Sarah Winkeler ihren 18. Geburtstag. Doch einen großen Wunsch erfüllte sich die aus Rodenberg stammende Nachwuchsreiterin schon anderthalb Monate zuvor. Am 22. August war der erste Treffer im Rennsattel fällig – auf dem von Janina Reese trainierten Amarcord. Exklusiv im Insider-Talk auf dem Blog berichtet Sarah Winkeler über ihre Pläne.
Am 25. April sind Sie zum ersten Mal in den Rennsattel gestiegen, auf Waldenser in Hannover. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?
Sarah Winkeler: Es sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde, es war ein unglaublich aufregender Tag für mich und auch für Janina. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie ich zum ersten Mal auf die Waage ging und den Sattel abgegeben habe, das Dress angezogen hab und es dann los ging.
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Die Faszination ist geblieben
Wann entstand bei Ihnen der Wunsch, im Rennsport zu arbeiten, und dann speziell zu reiten?
Sarah Winkeler: So ganz kann ich das gar nicht sagen. Als ich am Wochenende immer meine Mutter begleitet hab, fand ich das sehr faszinierend, und das blieb auch immer so, von daher hatte ich mich auch nie für was anderes umgeguckt, und als ich dann selber angefangen habe als Amateur bei Herrn Gröschel zu reiten, kam mir auch nichts anderes in den Kopf. Als es dann drauf ankam, dass ich mir was suchen muss, war mir schon klar, dass ich es richtig angehe. Da a ich schon immer geritten bin, war es das Beste, was ich machen konnte.
„Bekomme sehr viel Unterstützung“
Wie schwer war der Start? Und welche Unterstützung erhalten Sie von ihren Kolleginnen und Kollegen?
Sarah Winkeler: Sehr viel Unterstützung. Sie helfen alle, wo sie können, und feuern mich immer an. Sie sind auch eine Riesen-Motivation für mich und geben mir natürlich auch mehr Sicherheit und stehen stets hinter mir.
Wie ist der Stand Ihrer Ausbildung bei Janina Reese? Wie ist die Zusammenarbeit und Arbeitsatmosphäre?
Sarah Winkeler: Es passt alles super. Ich bin voraussichtlich 2023 mit der Ausbildung fertig. Wir harmonieren super zusammen und es macht echt Spaß dort zu arbeiten. Wir verstehen uns alle super, und es gibt immer was zu lachen. Wir gehen auch offen damit um, was man ändern könnte oder was das Beste für die Pferde ist. Es wird auf jedes Pferd Rücksicht genommen, und bekommt das Training, das es benötigt. Es freut mich, dass wir so mit den Pferden arbeiten.
Am 22. August klappte es dann auf der Neuen Bult mit dem ersten Erfolg auf Amarcord. Was waren Ihre Gefühle damals? Was verbindet Sie mit diesem Pferd?
Sarah Winkeler: Ich kann ehrlich gesagt gar nicht beschreiben, was genau ich gefühlt habe. Ich war unendlich glücklich, dass es geklappt hat und dann noch für meinen Stall auf der Heimatbahn. Es war der Wahnsinn. Amarcord wird mir immer in Erinnerung bleiben, es war schließlich mein erster Sieg. Zudem ist sie im Umgang ein echt tolles Pferd und super zu reiten.
„Sibylle Vogt ist mein größtes Vorbild“
Wer sind Ihre Vorbilder unter den Jockeys, national und international?
Sarah Winkeler: Mein größtes Vorbild ist und bleibt Sybille Vogt. Sie hat so viel erreicht, wovon viele andere Frauen in diesem Sport träumen. Sie ist für mich eine Motivation und zeigt, dass auch Frauen in diesem Sport erfolgreich sein können.
Wie schwer ist es für Frauen, als Reiterin sich zu etablieren?
Sarah Winkeler: Da dieser Job immer noch von Männern dominiert wird, ist es für Frauen schwierig Fuß zu fassen.
„Muss nicht ackern fürs Gewicht“
Wie gestalten Sie Ihre Ernährung? Wie stark müssen Sie um Ihr Gewicht kämpfen?
Sarah Winkeler: Für mein Gewicht muss ich nicht ackern. Ich habe kein Problem leicht zu reiten. Auch auf meine Ernährung muss ich nicht achten. Natürlich schaue ich schon darauf ,was ich esse, aber nicht so, dass ich Gewicht machen müsste.
Sie haben bisher in Hannover und Dresden geritten. Auf welche anderen Rennbahnen freuen Sie sich besonders?
Sarah Winkeler: Eine Rennbahn, auf die ich mich besonders freue, gibt es gar nicht. Ich freue mich auf jede Rennbahn. Es ist einfach mal was anderes als Hannover und schön neue Erfahrungen zu sammeln.
Haben Sie auch Pläne außerhalb des Rennsports?Sarah Winkeler: So richtige Pläne habe ich nicht, das Hauptaugenmerk liegt zur Zeit im Rennsport.