Insider-Talk mit Sascha Smrczek: „Meine Pferde legen mehr Kilometer zurück als ich“

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50 Pferde bereitet der Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek (46) vor, und dies überaus erfolgreich. Exklusiv auf dem RaceBets-Blog schildert der Coach seine Hoffnungen für 2019.

Sie sind der größte Trainer auf der Rennbahn in Düsseldorf. Wie sind die Bedingungen für Ihre Arbeit?

Sascha Smrczek bei der Morgenarbeit in Düsseldorf

Sascha Smrczek: Die Bedingungen sind optimal. An die Linienführung gewöhnen sich die Pferde schnell. Der Berg ist ein weiteres Plus. Außerdem steht ein Waldgelände zur Abwechslung und Muskelaufbautraining zur Verfügung. Es wurde viel in und an den Stallungen zum Wohle des Pferdes investiert.

Die erst seit kurzem bei Ihnen beheimatete Stute Madita sorgte mit ihrem zweiten Platz in der Frühjahrs-Meile für eine Überraschung. Was trauen Sie Ihr in diesem Jahr zu?

Smrczek: Sie ist eine großartige Kämpferin und sollte durchaus in der Lage sein  Grupperennen zu gewinnen. Vom GAG der Stute bin ich aber nach dieser hervorragenden Leistung enttäuscht.

Madita knapp hinter Stormy Antarctic in der Frühjahrs-Meile am 14.04.2019 Düsseldorf

Wonnemond ist seit Jahren einer der Top-Meiler Deutschlands. Welche großen Ziele verfolgen Sie 2019 mit ihm?

Smrczek: Wir werden ein wenig die skandinavische Route gehen. Hauptziel ist natürlich wieder die Topkapi-Trophy in Istanbul.

Haben Sie weitere Pferde für Listen- oder Grupperennen? Wie stark sind Ihre Dreijährigen?

Smrczek: Das wird sich in nächster Zeit rausstellen.

Welche Bedeutung haben für Sie Auslandsstarts?

Smrczek: Extrem wichtig. Viel und flexible Auswahl an Rennen. Wenn ein Pferd ausgehandicapt ist, muss ich hierzulande leider meist 1,5 Jahre hinterherlaufen, um wieder eine Chance auf ein Sieg zu haben oder direkt zu verkaufen. Im Ausland hat  der Besitzer viele Möglichkeiten, um finanziell klarzukommen. Unsere Alternativen zum Handicap sind leider sehr gering dotiert und oft auf kleinen Bahnen, oder besetzt wie gute Handicaps.

Wieviele Kilometer legen Sie pro Jahr zurück?

Smrczek: Ich selber nicht so viele wie meine Pferde. Ich bin im Ausland sehr gut vernetzt und muss nicht immer vor Ort sein. Die Hauptarbeit ist eben doch hier in Düsseldorf zu erledigen. Dank der Technik hat man Livebilder und ist hautnah dabei.

Auf welche Ereignisse im Jahr freuen Sie sich am meisten?

Smrczek: Die Meetings in Hamburg und Bad Harzburg.

Von welchem Sieg in einem großen Rennen träumen Sie?

Smrczek: Vom Preis der Diana auf der Heimatbahn.

Ist Galopp-Trainer Ihr Traumberuf?

Smrczek: In diesem Leben ja.  Privatier würde ich auch gerne noch werden.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?

Smrczek: Welche Freizeit?  Da ich ein sehr geselliger Mensch bin, verbringe ich gerne mit netten Leuten eine schöne Zeit.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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