Insider-talk mit Stephan Ahrens: „Rechnen mit 50.000 bis 60.000 Zuschauern“

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Die verkürzten Meetings aufgrund von Corona sind vorbei, vom 16. bis 24. Juli gibt es in Bad Harzburg wieder fünf Renntage mit Volksfestcharakter. Präsident Stephan Ahrens hat maßgeblichen Anteil, dass die Bahn am Weißen Stein in den vergangenen Jahren einen echten Höhenflug erlebt. Im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über die bevorstehenden Highlights.

Was sind die sportlichen Highlights? Welche Rolle spielen die Superhandicaps?

Stephan Ahrens: Die Superhandicaps sind uns extrem wichtig, weil wir dadurch natürlich ein sehr hohes Nennungsergebnis haben. Diese Rennen sind immer sehr gut besetzt. 163 Nennungen hatten wir beim ersten Nennungsschluss für diese vier Prüfungen, zwei sind als Ausgleich IV, eine als Ausgleich III und eine als Ausgleich II ausgeschrieben, was zur Folge hat, dass die Rennen sehr gut besetzt sind und wir unsere Viererwetten platzieren können. Ein weiteres Highlight ist das BBAG Auktionsrennen am zweiten Samstag, unserem sogenannten Super-Samstag. Hier präsentieren wir ein erstklassiges Programm. Außerdem steht der Hindernissport bei uns im Fokus. Wir haben insgesamt fünf Rennen ausgeschrieben, an den beiden Sonntagen die Seejagdrennen, absolute Highlights, am Donnerstag gibt es drei Prüfungen, darunter die Harzburger Hürden Trophy als Listen-Hürdenrennen.

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„Wir bewerben die Viererwetten gezielt“

Woher kommt die große Faszination von Viererwetten auf dieser Rennbahn?

Stephan Ahrens: Wir bieten natürlich ein schönes Wett-Programm an. In den Superhandicaps starten viele Formpferde, und es macht deshalb Spaß, Kombinationen zusammenzustellen. Des Weiteren bewerben wir diese Viererwetten gezielt als Beilage in der Goslarschen Zeitung. Und auf der Bahn liegen Flyer bereit. Es wird vielleicht etwas besser beworben als auf manchen anderen Bahnen. Wir gehen etwas ins Risiko. Im letzten Jahr haben wir eine Viererwette mit 55.555 Euro Garantie-Auszahlung ausgelobt. Allein in diesem Rennen waren über 90.000 Euro Umsatz. Das war wirklich klasse. Nicht viele Bahnen schaffen an einem Samstag über 450.000 Euro Wettumsatz. Ein Top-Ergebnis.

Großes Rahmenprogramm

Welche Events sind neben dem Rennen geplant? Was sollte die Fans zu einem Besuch motivieren?

Stephan Ahrens: Wir haben ein tolles Rahmenprogramm. Am Montag gibt es einen Aktiven-Talk in der Alten Schmiede, am Dienstag ist ab 19 Uhr ein Krimi-Dinner, der sich „Hochzeit in Schwarz“ nennt. Am Mittwochabend findet ein Skat-Turnier statt, am Mittwochnachmittag ist eine Rennbahnführung. Am Freitag ist das Aktiven-Fußballspiel im Sportpark, und abends gibt es eine Disco in der Schmiede. Am Samstag haben wir ein ganz tolles Konzert, Karina Klüber wird hier auftreten, sowie eine Marius Müller-Westernhagen-Coverband, Forces To Mode, die Super-Lieder von Depeche Mode spielen, das ist die beste Coverband Europas. Da ist einiges geboten. Es lohnt sich also, zur Rennwoche zu kommen.

In den vergangenen Jahren wurde die Resonanz auf die Rennen in Bad Harzburg immer größer. Was unterscheidet das Meeting von anderen Rennwochen? Wo nehmen Sie Ihre Ideen her?

Harzburger See mit Tribüne am 22.07.2021 Renntag in Bad Harzburg
Harzburger See mit Tribüne am 22.07.2021 Renntag in Bad Harzburg

Stephan Ahrens: Es wird unwahrscheinlich viel Drumherum gebastelt, die Leute verbinden Ihren Urlaub mit der Rennwoche. Selbst die Aktiven bleiben hier und genießen die Tage bei uns im Harz, gehen wandern, etc. Landschaftlich ist die Rennbahn sehr schön gelegen. Sehr wichtig ist, dass die Veranstaltung sehr familiär ist und dass man sich den Problemen der Aktiven auch annimmt, was vielleicht nicht überall so gemacht wird wie in Bad Harzburg. Jeder Rennverein muss wissen, wie er mit diesen Problematiken umgeht, aber ich denke, dass unsere Leute hier wirklich einen tollen Job machen und sich das sehr positiv auf die Besucherzahlen auswirkt. Viele Leute und viele Wetter kommen aus ganz Deutschland mit Gruppen hierher. Des Weiteren ist ein Fakt, dass man den Leuten von den Preisen hier nicht den Kopf abreißt. Diese sind überschaubar, wenn ich daran denke, dass ein Bier zwei Euro kostet oder eine Bratwurst drei Euro. Auf anderen Bahnen ist das bei Familien mit Kindern ja schon ein Kostenfaktor.

Welchen Stellenwert besitzt die Rennwoche für die Region? Wie machen Sie das Event für junge Menschen attraktiv?

Stephan Ahrens: Man muss auch ein Rahmenprogramm für die jungen Leute machen, wie beispielsweise mit dem Konzert. Wir haben in diesem Jahr noch zwei Darsteller der TV-Serie GZSZ hier. So etwas wird sicher gut angenommen. Wir sind gerade in Verhandlungen mit Eintracht Braunschweig, dass Spieler zu uns kommen. So versuchen wir, die Rennwoche noch attraktiver zu machen. Die Rennwoche ist hier das größte sportliche Event im Harz. Wir rechnen mit 50.000 bis 60.000 Zuschauern in diesem Jahr. Back to the Roots gewissermaßen, wir freuen uns sehr auf die Rennwoche. Die komplette Hotellerie und Gastronomie ist ausgesucht, auch die Geschäfte profitieren davon, wenn die Stadt voll ist.

Volle Zuschauerränge am 24.07.2021 Renntag in Bad Harzburg
Volle Zuschauerränge am 24.07.2021 Renntag in Bad Harzburg

Nachfrage ist riesengroß

Welche Arbeiten wurden seit dem letzten Jahr an der Bahn, sowohl am Geläuf und dem Zuschauerbereich, durchgeführt?

Stephan Ahrens: Wir haben eine Menge gemacht, Die beiden VIP-Bereiche haben wir vergrößert, weil es für diese Plätze eine sehr starke Nachfrage gibt. Im Graditzer Pavillon wurden 40 neue Plätze geschaffen, die Adlerflug-Lounge ist jetzt komplett VIP-Bereich. Trotz der Umbauten und Vergrößerung ist der VIP-Bereich schon fast ausgebucht. Im VIP-Zelt sind meistens Firmen-Events. Wir haben zudem eine neue Rennbahn-Lounge entwickelt. Dort werden die auswärtigen Rennen übertragen, in einer entspannten Atmosphäre. Hier kann man auch einen kleinen Snack zu sich nehmen.

Was begeistert Sie persönlich am Rennsport? Und wie hat alles angefangen?

Stephan Ahrens: Mein Vater hat mich als kleiner Steppke mit zur Rennbahn genommen, im Alter von acht, neun Jahren. Mir hat es sehr gut gefallen, daher bin ich immer zur Rennwoche gegangen. Ich habe damals noch in Goslar gewohnt und bin immer mit dem Fahrrad hingefahren, habe mir das Rennprogramm geholt. Die Pferde und ihre Dynamik haben mich immer begeistert. 1996 habe ich mir mit ein paar Mitstreitern in einer Besitzergemeinschaft angefangen. Das erste Pferd war Carolin bei Hubertus Fanelsa. Nach wie vor macht es mir sehr viel Spaß.

Welche eigenen Galopper haben Sie derzeit? Und wie sind die Ambitionen?

Stephan Ahrens: Derzeit haben wir insgesamt vier Pferde. Auensir ist bei Jean-Pierre Carvalho in Training und der einen Ansatz in Düsseldorf gezeigt hat. Er soll möglichst im Superhandicap laufen. Ich denke, dass er dort eine gute Rolle spielen wird. Die dreijährige Stute Weria bei Elfi Schnakenberg hat als Dritte bei ihrem Debüt in Köln ein ordentliches Bild abgegeben. Sie ist eine relativ großrahmige Stute. Man muss daher sehen, wie sie mit der Bahn in Bad Harzburg zurechtkommt, aber auf Dauer sollte sie auch ein gutes Pferd werden. Ich hoffe, dass sie zweimal hier an den Start kommen kann. Ansonsten haben wir noch Ako Casanova bei Familie Barsig in Dresden. Bisher blieb er noch weit unter seinen Möglichkeiten. Er geht in den Ausgleich IV über einen möglichst langen Weg. Und dann gibt es noch eine dreijährige Stute namens Isle of Gold bei Pavel Vovcenko. Sie ist von Volker Schleusner im Mai in den Stall gewechselt und noch nicht gelaufen. Mal schauen, ob sie hier an den Start kommt.

Auensir siegt unter Rene Piechulek am 31.10.2021 in Hoppegarten
Auensir siegt unter Rene Piechulek am 31.10.2021 in Hoppegarten

„Wetten ist das Salz in der Suppe“

Wie interessiert sind Sie selbst am Wetten? Und was war Ihr bislang größter Treffer?

Stephan Ahrens: Wetten interessieren mich natürlich auch. Mein größter Treffer war Next Desert im Derby. Ihn haben wir in einer größeren Gruppe gespielt. Wir haben damals ein paar Bier getrunken und für Hamburg ein bisschen was draufgestellt. Das war sehr erfolgreich, dementsprechend war die Rückfahrt von Hamburg nach Bad Harzburg. Ich bin ein Siegwetter. Wetten gehört dazu. Es ist das Salz in der Suppe, wie man so schön sagt. Wir freuen uns sehr auf die komplette Harzburger Rennwoche, Das ganze Team ist hochmotiviert, und wir sind sehr zuversichtlich, dass es eine richtig schöne Rennwoche wird. Alle sind herzlich eingeladen, Besitzer, Trainer, Aktive, Presse. Wir werden alles dafür tun, dass sich die Besucher hier wohlfühlen werden, nicht nur während der Rennen, sondern auch anschließend am Abend.

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