Viele Sternstunden erlebte Werner Gerhold als Mitbesitzer des Star-Galoppers Iquitos. Aber auch der gerade im Großen Preis der Badischen Wirtschaft erfolgreiche Itobo ist ein Crack für den Unternehmer aus Köln.
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine Pferde und Hoffnungen.
Sie haben gerade in Baden-Baden mit Itobo die deutsche Elite im Großen Preis der Badischen Wirtschaft geschlagen. Wie haben Sie ihm zugetraut, solch einen Treffer zu schaffen?
Werner Gerhold: Ich wäre mit einem kleinen Platzgeld sehr zufrieden gewesen. Dass er den einen oder anderen hinter sich lassen kann, habe ich schon erwartet. Dass er in solcher Manier alle bezwingt, war dann schon überraschend.
Es passiert nicht oft, dass ein Pferd mit sieben Jahren den bisherigen Karrierehöhepunkt schafft. Was zeichnet ihn besonders aus?
Gerhold: Er ist ein total cooler Typ, dem erstmal nichts aus der Ruhe bringt. Er nimmt die gestellten Aufgaben an und erledigt sie immer sehr ordentlich und oft siegreich.
Was sind die weiteren Pläne mit ihm für dieses Jahr?
Gerhold: Wir werden auf Gruppe III-Niveau in Hamburg weitermachen. Alles andere wird man sehen.
Als Wallach könnte seine Karriere noch eine Weile dauern. Was passiert mit ihm nach Ende der Karriere?
Gerhold: Darüber habe ich mir schon im letzten Jahr Gedanken gemacht. Ich werde Itobo in die guten Hände übergeben, die ihn seit seinem dritten Lebensjahr osteopathisch behandelt haben und großen Anteil an seiner Fitness haben. Das wird ihm sicherlich gefallen.
Itobo war in Iffezheim der Nachfolger von Iquitos. Was haben diese beiden Pferde gemeinsam? Wie kann man sie miteinander vergleichen?
Gerhold: Beide haben im Rennen einen großen Siegeswillen und freuen sich, wenn sie Besuch bekommen und man sich mit ihnen beschäftigt. Alle weiteren Vergleiche verbieten sich.
Wie war die Resonanz im ersten Jahr bei Iquitos als Deckhengst im Gestüt Ammerland?
Gerhold: Er hat seine Stuten bekommen und seine Deckhengstqualitäten unter Beweis gestellt. Die Anzahl sollte im nächsten Jahr allerdings deutlich zu steigern sein. Er wird seinen Weg schon machen.
Welche Qualitäten dürfte er weitervererben?
Gerhold: Natürlich seinen Speed, seine Härte und seine Leistungsbereitschaft!
Welchen jungen Pferden in Ihrem Mitbesitz trauen Sie eine größere Karriere zu?
Gerhold: Bei den jungen Pferden wie Iringa, einer Halbschwester von Iquitos, und Valcapo habe ich noch keinen Gedanken an eine große Karriere verloren. Beide bekommen alle Zeit, die sie brauchen, dann wird man sehen. Iliada allerdings hat vierjährig noch ordentlich zugelegt. Sie wurde in Baden-Baden etwas unglücklich geritten. Das wird noch ein spannendes Jahr!
Wie kamen Sie in den Rennsport?
Gerhold: Durch meine Lebensgefährtin Ines Gröschel und meine Freunde aus Rath-Heumar, mit denen ich später auch den Stall Piaggio gründete. Allen voran Wolfgang Kottlarski, einem ehemaligen Jockey.
Was sind Ihre anderen Leidenschaften?
Gerhold: Für Leidenschaften benötigt man Zeit, die ist von den Pferden meist aufgebraucht. Aber Golf und Fußball (nur noch inaktiv) machen mir Spaß. Außerdem lese ich gerne ein gutes Buch.