Endlich beginnt die englische Flachsaison 2020 und wir haben uns heute einmal ein paar Pferde angesehen, die man genauer unter die Lupe nehmen sollte. Aber hier geht es nicht nur um Gruppe 1 Pferde, die irgendwann mal starten werden, sondern auch um interessante Debütanten, sowie ältere Pferde mit spannenden Formen.
Ältere Pferde
Ihn muss man natürlich nennen: Stradivarius. Der mehrfache, vierbeinige Millionär ist eine Bastion im Rennkalender. Unglaublich konstant, eisenhart und über Jahre erprobt. Der Champion Steher verlor das letzte Rennen seiner 2019er Saison, nach einem harten Kampf gegen Kew Gardens. Jetzt ist er sechs Jahre alt und er scheint von Jahr zu Jahr besser zu werden. Wer weiß, was wir noch von ihm erwarten können?
Was soll man noch über Enable sagen, das noch nicht gesagt ist. Die mehrfache Gruppe 1 Siegerin, deren letzter Arc Versuch von Waldgeist verhindert wurde. Dennoch ist ihr Ziel sicherlich der Arc, dort gehört sie auch hin. Jedenfalls kann man sich nicht vorstellen, dass sie nachgelassen hat.
Dreijährige
Der letztjährige Champion-Zweijährige wirkte in der letzten Saison wie von einem anderen Stern. Er gewann all seine sechs Starts inclusive National Stakes und Dewhurst Stakes. Pinatubo zielt auf die 2000 Guineas und mit seiner Zweijährigenform sieht er jetzt schon wie der sichere Sieger aus. Besser geht es nicht.
Ein potenzieller Star aus John Gosdens Ställen. Er ging bei seinem Debüt als Favorit an den Start und ließ seine Wetter mit einem beeindruckenden neun Längen Sieg in Wolverhampton. Wie der Name erahnen lässt, ist der Kingmambo Sohn, Halbbruder zu Waldgeist und es würde uns nicht wundern, wenn er einen ähnlichen Weg geht, wie der amtierende Arc Sieger.
Der New Approach sieht aus wie ein waschechtes Rennpferd. Als Halbbruder zum erprobten Listensieger Lake Volta (von Raven’s Pass), hat er beste Gene und könnte durchaus in derselben Gesellschaft punkten. In Newcastle war er bereits Zweiter hinter Aberffraw. Dieses Jahr könnte der Knoten endlich platzen, bisher ist er ja noch nicht viel gelaufen.
Royal Astronomer – Hughie Morrison
Seine vorherige Form klingt nicht so berauschend, wenn man ehrlich ist. Er hat bei seinen letzten zwei Starts über die Meile in Kempton nicht viel geleistet und wirkte noch recht grün. Allerdings zeigte er sich deutlich gesteigert in Wolverhampton, wo er nicht weit hinter Punting einkam. Mit weiterer Distanz sollte er angreifen können, vor allem, weil sein Halbbruder Regal Monarch einen ähnlichen Sprung vor einigen Jahren gemacht hat.
Brentford Hope – Richard Hughes
Über Brentford Hope wurde bereits viel geredet, und hat eine Nennung für das Irish Derby. Der von Richard Hughes trainierte Kandidat hat bereits in einem Maidenrennen in Newmarket für Aufmerksamkeit gesorgt, das er in toller Manier gewann. Auf ihn sollte man in jedem Fall ein Auge werfen.
Nachdem sie zuletzt etwas träge absprang, zeigte Angel Power bei ihrem einzigen Start in Newmarket die Zähne und holte sich noch Platz drei. Dort startete sie bereits als Favoritin, die Lope De Vega Tochter wird von den Wettern bereits viel beachtet. In dieser Saison könnte es spannend mit ihr werden, vielleicht noch nicht sofort, aber bald.
Im Crocker Bulteel Maiden in Ascot, wo Mr Kiki sein Debüt gegeben hat, lief großartig für ein ganz anderes Pferd – Mums Tipple, der eindeutig für höhere Aufgaben berufen ist. Mr. Kiki lief jedoch danach souverän als Erster durchs Ziel in Yarmouth. So gesteigert ist von ihm noch viel zu erwarten, auch wenn er vielleicht ein bisschen Anlauf nach der Pause benötigt.
Eine Liste ohne ein Pferd von Mark Johnston wäre ja nicht vollständig und Overwrite könnte einer der besseren Dreijährigen sein, auf die man ein Auge werfen sollte. Der Zebedee Sohn wurde bereits am Wettmarkt stark beachtet, und lief den anderen Kontrahenten bei einem Maidenrennen in Brighton im Oktober auf und davon. Es würde nicht verwundern, wenn er den Sprung aufs Gruppe-Parkett schafft
Die Free Eagle Tochter hat drei gute Starts bereits hinter sich, auch wenn sie nicht gewann, so hat sie doch starke Ansätze gezeigt. Bei Steigerung und weiteren Wegen sollte sie aber ihren Weg machen können.
Das King Power racing team hatte 2019 eine starke Saison und Art Power sah aus wie einer der für größere Aufgaben gemacht ist. Vor allem sein fünf Längen Sieg in York war großartig anzuschauen. Tim Easterbys Karriere befindet sich gerade im Aufschwung und hier könnte er einen Listen oder Gruppesieger im Stall haben.
Dieser gut gezogene Hengst hatte das Pech direkt auf Waldkönig zu treffen, bei seinem zweiten Karrierestart. Dennoch macht Trainer Hugo Palmer Mut, er hat sich wohl über den Winter gesteigert und könnte über die Handicaps sich für Grupperennen qualifizieren.
Vierjährige
Über ein Pferd außerhalb des klassischen Jahrgangs müssen wir aber doch noch sprechen. Call me Ginger strafte die Wetter als 100/1 Außenseiter Lügen und holte sich bei heißem Wetter einen starken zweiten Platz, bevor er in Redcar als Erster ins Ziel kam. Seine letzten Starts auf weichem Boden waren enttäuschend, aber bei passendem Boden kann er garantiert wieder auf die Siegerstraße wechseln und an seine Leistungen anknüpfen.