Es ist ein unschätzbarer Vorteil, wenn ein Pferd eine Rennbahn schon kennt. Gerade bei einem Mega-Hippodrom wie Tokio. Vor einem Jahr steuerte der von Altmeister Hans-Jürgen Gröschel (74) in Hannover trainierte Iquitos für die Golffreunde des Stalles Mulligan nach dem Gewinn der German Racing Champions League bereits den Japan Cup an. Als Riesenaußenseiter unter seinem damaligen Jockey Ian Ferguson entwickelte der Adlerflug-Sohn fulminanten Speed auf der ungünstigen Innenseite und wurde mehr als respektabler Siebter.
Da liegt es auf der Hand, nun am Sonntag, 26. November in dem mit umgerechnet 4,9 Millionen Euro dotierten Mega-Rennen erneut sein Glück zu versuchen, zumal auch die Leistungen 2017 ausgezeichnet sind. Im Unterschied zu 2016 war diesmal der Ehrenplatz die bevorzugte Platzierung von Iquitos, dem inzwischen fünfjährigen Speedwunder. Das begann im Großen Preis der Badischen Wirtschaft hinter Guignol, seinem ewigen Widersacher und Japan Cup-Mitstreiter aus Deutschland, ging weiter im Großen Hansa-Preis hinter Dschingis Secret.
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Doch im Großen Dallmayr-Preis in München, dem Sommer-Highlight der Bayern-Metropole, schlug seine große Stunde: Iquitos gewann ausgesprochen leicht und feierte damit einen weiteren Gruppe I-Treffer. Natürlich hätte man gerne mit ihm den Titel im Großen Preis von Baden verteidigt, aber dort war Guignol einfach zu stark und zermürbte mit seinem Antritt alle Konkurrenten.
Man wagte den Start im Prix de l‘ Arc de Triomphe, dem bedeutendsten Rennen der Welt am ersten Oktober-Sonntag in Chantilly. Als Siebter lief Iquitos einmal mehr beachtlich, wobei Hans-Jürgen Gröschel nicht happy war mit dem zu häufigen Peitscheneinsatz von Andrasch Starke. Daher engagierte er fortan wieder Daniele Porcu, den Siegreiter aus dem Dallmayr-Preis, als es am 1. November wieder nach München ging. Im Pastorius – Großer Preis von Bayern war erneut Guignol einen Tick stärker, aber Iquitos flog regelrecht heran und hätte es beinahe geschafft.
Iquitos hat 2017 wenig Top-Events ausgelassen und geht nun das siebte Mal in diesem Jahr an den Ablauf. Bei 19 Karrierestarts insgesamt hat er 472.250 Euro verdient und sechsmal gewonnen. Wenn er noch die nötige Frische besitzt, ist auch im Japan Cup ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr möglich, vielleicht auch noch eine bessere Platzierung. Aber auch bei seiner Speed-Taktik muss im richtigen Moment alles passen und die Lücke aufgehen. Wie Guignol läuft auch Iquitos mit voller Berechtigung im Japan Cup.
Ein brandaktueller Kommentar von Betreuerin Janina Reese über das heutige (22.11.17) Training vor Ort:
Iquitos war gut unterwegs heute morgen und bislang verläuft alles nach Plan. Seine Form hat sich seit letztem Jahr eigentlich nicht verändert, vielleicht ist er ein wenig schwerer geworden. Er ist ein sehr ehrliches Pferd und gibt immer 100 %. Da die Starterfelder in Deutschland zumeist sehr klein sind, kommt er stets mit großem Speed vom Ende des Feldes. Im großen Feld am Sonntag werden wir versuchen ein wenig weiter vorne zu gehen.
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