Nach dem Derby ist vor dem Derby

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Wieder einmal sind die Weihnachtsfeiertage überstanden und auch die Silvesternacht rückt immer näher. Kurz vor dem Jahreswechsel lassen die Menschen das letzte Jahr oft Revue passieren, sie machen sich gute Vorsätze für das kommende und nur die wenigsten davon werden auch wirklich umgesetzt. Rennsportfans gehen im Kopf noch mal alle großen Rennen durch, welche Pferde einen besonders prägenden Eindruck hinterlassen haben, aber vor allem auch die emotionalen Momente, die so nur im Rennsport zu finden sind.

„Nach dem Derby ist vor dem Derby“, so heißt es beim Pferderennen und die melancholische Katerstimmung des Neujahrstages eignet sich perfekt, um einen Blick auf den Langzeitmarkt der wichtigsten deutschen Rennen zu werfen, um davon zu träumen, welches Pferd Laccario auf den Derbythron folgen wird.

Wonderful Moon
Wonderful Moon Foto: TT

Zum Derby-Langzeitmarkt

Das deutsche Derby: im Jahr 2020 wird der Kampf um das blaue Band am 5. Juli ausgetragen. Einer der beiden aktuellen Favoriten am Langzeitmarkt ist der Sieger des Herzog von Ratibor Rennens Wonderful Moon, der zurzeit für 10:1 gehandelt wird. Der Sea the Moon-Sohn steht bekanntlich im Training bei Championtrainer Henk Grewe.

Als Besitzer zeichnet der Stall Wasserfreunde und gezogen wurde Wonderful Moon im Gestüt Görlsdorf. Der Hengst kam bislang viermal an den Ablauf, war dabei zweimal siegreich und zweimal platziert. Seinen größten Triumph feierte er am 10. November, als er unter Andrasch Starke auf Gruppe 3-Ebene brillierte. Zuvor wurde Wonderful Moon Zweiter im Preis des Winterfavoriten, knapp geschlagen vom ebenfalls mit 10:1 wettbaren Rubaiyat.

Der Areion-Sohn ist ebenfalls unter der Regie von Henk Grewe aktiv. Er steht im Besitz von Darius Racing und wurde im Gestüt Karlshof geboren. Nach seinem fulminanten Sieg im Preis des Winterfavoriten zeigte Rubaiyat auch in Mailand auf Gruppe 2-Ebene am 20. Oktober internationale Klasse. Bei vier Starts ist der Hengst noch ungeschlagen und verdiente bislang 212500 Euro.

Mare Australis
Mare Australis

An dritter Stelle des Wettmarktes findet man den im Gestüt Schlenderhan gezogenen Mare Australis. Der Australia-Sohn gewann bei seinem Debüt am 3. November in München in bestechender Form und schlug dabei sogar Laccarios Bruder Lascalo, der ebenfalls debütierte. Der Kurs von Mare Australis liegt derzeit bei 15:1.

Zum Langzeitmarkt Preis der Diana

Der Preis der Diana: das deutsche Stutenderby wird 2020 am 2. August ausgetragen. Aktuell favorisiert am Weltmarkt ist mit 15:1 die Godolphin-Stute Final Song. Die Dark Angel-Tochter steht im Training bei Saeed bin Suroor in England. Bei vier Starts war sie bislang einmal siegreich und zweimal platziert. Final Song war beim Debüt in Ascot siegreich und zeigte danach eine Bestätigung dieses Erfolges, denn sie wurde in Royal Ascot Dritte auf Gruppe 2-Niveau. Auch danach platzierte sie sich auf Gruppe-Ebene. Die schlechteste Leistung von Final Song war ein sechster Platz in einem Gruppe 3-Rennen in Newmarket.

Für 20:1 kann man jetzt schon die zweite ausländische Waffe, Alpine Star, wetten. Auch die Sea the Moon-Tochter ist nicht in Deutschland im Training, sondern wird von J Harrin in Irland vorbereitet. Besitzer und Züchter der Stute ist die Familie Niarchos. Alpine Star war bei drei Starts zweimal erfolgreich. Ihre beste Leistung zeigte sie bei ihrem Gruppe 2-Sieg auf dem Curragh am 23. August. Eine deutsche Vertreterin auf dem Langzeitmarkt für den Preis der Diana ist Emoji. Die Soldier Hollow-Tochter wird von Henk Grewe trainiert und Besitzer ist das Team Valor.

Die Stute war bislang nur einmal am Ablauf, aber ihr Sieg in Baden-Baden am 19. Oktober fiel so beeindruckend aus, dass sie nun mit 20:1 auf dem Weltmarkt rangiert. Der Langzeitmarkt für den Stutenklassiker ist aber noch sehr ausgeglichen, denn auch Schwesterherz, Silence Please und Tickle Me Green gibt es noch zu einem Kurs von 20:1.

Jean Pierre Carvalho
Jean Pierre Carvalho

Zum Langzeitmarkt 1000 Guineas

Die 1000 Guineas: als Favoritin für die am 31.05.2020 gelaufenen 1000 Guineas werden aktuell vier Stuten mit einem Kurs von 10:1 gehandelt. Da wäre zum einen die Winterkönigin Ocean Fantasy. Die Make Believe-Tochter steht im Besitz des Gestüt Höny–Hof und war bislang viermal am Start. Davon war die zu der Zeit von Jean Pierre Carvalho trainierte Stute zweimal siegreich und einmal platziert. Mit einem Paukenschlag gewann sie zum Ende der Saison am 20. Oktober in Baden-Baden die Krone der zweijährigen Stuten auf Gruppe 3-Ebene.

Die Sea the Moon-Tochter Tickle Me Green aus dem Besitz und der Zucht des Gestüt Görlsdorf wurde zuletzt Vierte im Herzog von Ratibor Rennen hinter Wonderful Moon. Zuvor zeigte sie auch schon als Zweite hinter Ocean Fantasy ihre große Klasse. Auch die Drittplatzierte aus dem Preis der Winterkönigin, Tabera, wird für die 1000 Guineas mit 10:1 gehandelt. Die Gleneagles-Tochter war bislang bei zwei Starts einmal siegreich und einmal platziert. Die vierte Kandidatin ist die Auenquellerin Virginia Joy.

Virginia Joy
Virginia Joy

Die Soldier Hollow-Stute wurde nach ihrem Debütsieg Vierte im Baden-Badener Zukunftsrennen auf Gruppe 3-Ebene.

Zum Langzeitmarkt 2000 Guineas

Die 2000 Guineas: für die 2000 Guineas, die am 01.06.2020 ausgetragen werden, werden aktuell auf dem Langzeitmarkt nur vier Pferde gehandelt. Darunter auch die ebenfalls für das Derby hoch im Kurs stehenden Rubaiyat (4,5:1) und Wonderful Moon (5:1), in der Favoritenrolle mit 3,5:1 der aus dem Gestüt Schlenderhan kommende Alson. In der vergangenen Saison wurde der Areion-Sohn ebenfalls von Jean Pierre Carvalho vorbereitet.

Nach dem Ende des Trainingsbetriebes auf dem Gestüt Schlenderhan wird Alson fortan in Frankreich von André Fabre trainiert. Er gewann in der höchsten Rennklasse am 27. Oktober im französischen Longchamp, allerdings hatte er nur einen Gegner zu schlagen. Davor wurde er aber, ebenfalls in Gruppe 1, in Longchamp Niveau Zweiter. Beide Male hatte er keinen Geringeren als Superstar Frankie Dettori im Sattel. Der beste Auftritt Alsons in Deutschland war der Sieg im Baden-Badener Zukunftsrennen am 31. August.

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