1975 und 2011 – das sind die magischen Jahre aus deutscher Sicht im Prix de l‘ Arc de Triomphe. Denn zweimal triumphierte ein in Deutschland trainiertes Pferd bisher in der Geschichte des wichtigsten Pferderennens auf der Welt. Als erster Vierbeiner trug sich der von Theo Grieper trainierte Star Appeal in den Zeitelhack-Farben in die Siegerliste der 2.400 Meter-Prüfung in ParisLongchamp ein. Auf der Rechnung hatte ihn kaum jemand, denn 119,7:1 betrug seine Siegjockey. Greville Starkey saß im Sattel.
Vor genau 10 Jahren, 2011, dann war es die Wunderstute Danedream, die für das Gestüt Burg Eberstein der Acherner Möbel-Unternehmer-Familie Volz und für den kurz zuvor als Miteigner eingestiegenen Japaner Teruya Yoshida sowie Trainer Peter Schiergen im Arc auftrumpfte. Unter Andrasch Starke stellte Danedream damals eine neue Rekordzeit auf.
Auch anschließend gab es noch einen Sieg in deutschen Farben – mit Waldgeist für die Gestüte Ammerland und Newsells Park (früher hatte schon Hurricane Run für Ammerland gewonnen) im Jahr 2019. Und vor zwölf Monaten unterlag der Schlenderhaner In Swoop trotz einer großen Speedleistung knapp gegen Sottsass. Am Sonntag steigt nun die Neuauflage der inoffiziellen Galopper-Weltmeisterschaft. Und die deutschen Erwartungen ruhen auf dem von Marcel Weiß für das Gestüt Auenquelle trainierten TORQUATOR TASSO unter Rene Piechulek.
Direkt zum Prix de l’Arc de Triomphe
Das Rennen
Stattliche 5 Millionen Euro gibt es in dieser Gruppe I-Prüfung zu verdienen. Sponsor ist einmal mehr der Wüstenstatt Qatar. Prix de l‘ Arc de Triomphe ist das 4. Rennen der insgesamt neun Rennen ab 14:15 Uhr. Startzeit wird um 16:05 Uhr sein. 15 Pferde kommen an den Start.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
ADAYAR ist King George und Epsom Derby-Gewinner. HURRICANE LANE holte sich das Irish Derby, sowie den Grand Prix de Paris und das St. Leger in England. TARNAWA triumphierte u.a. im Breeders‘ Cup. SNOWFALL siegte in drei Gruppe I-Prüfungen. CHRONO GENESIS setzte sich in Japan viermal auf höchster Ebene durch. TORQUATOR TASSO war zweimal auf Top-Niveau vorne.
Das zu erwartende Tempo
Im Arc gibt es stets Tempo, zumal auch immer wieder Tempomacher im Rennen sind. DEEP BOND könnte gleich vorne mit dabei sein, auch RAABIHAH sehen wir im Vordertreffen. TARNAWA und ADAYAR sehen wir wie SNOWFALL im Mittelfeld, TORQUATOR TASSO wird wie ALENQUER aus der Reserve kommen, aber letztlich tappt man in solch einer Prüfung auch noch etwas im Dunkeln über den Rennverlauf, zumal in Longchamp auch die Startboxen wichtig sind.
Unsere Einzelanalyse der Starter
TORQUATOR TASSO ist unbestritten das derzeit beste deutsche Pferd, untermauerte dies mit dem Sieg im Großen Preis von Baden, startet nun erstmals gegen die internationale Elite, man darf gespannt sein, was er hier erreichen kann.
DEEP BOND ist ein Gast aus Japan, der im Prix Foy von der Spitze aus nie in Bedrängnis geriet, das Rennen war aber nicht besonders stark besetzt, muss nun Farbe bekennen.
BROOME hatte schon gegen DEEP BOND schon im Prix Foy keine Chance, deshalb dürfte es kaum zu einem vorderen Rang reichen.
TARNAWA ist eine Spitzenstute des Aga Khan aus Irland, die unter anderem den Prix de l‘ Opera her vor einem Jahr sowie später den Breeders‘ Cup Turf in den USA gewann, sehr stark war der aktuelle Ehrenplatz in den Irish Champion Stakes, verdient großes Vertrauen.
LOVE ist eine irische Klassestute, die aber zuletzt mehrfach Bezwinger fand und daher nur überraschen kann.
RAABIHAH ist eine hochkarätige Französin, die im Prix de Pomone nie in Gefahr geriet, aber her weht noch ein anderer Wind.
CHRONO GENESIS ist eine japanische Top-Lady, die in ihrer Heimat schon vier Rennen der höchsten Kategorie gewann, noch nie hat ein japanisches Pferd den Arc gewonnen, vielleicht kann sie am ehesten den Gästen aus England und Irland gefährlich werden.
MOJO STAR als Zweiter im St. Leger in Doncaster klar hinter HURRICANE LANE, einer der größten Außenseiter im Arc-Aufgebot.
BABY RIDER war im Prix Niel minimal hinter BUBBLE GIFT, nur zweite Wahl.
ADAYAR war in den berühmten Godolphin-Farben Sieger im Englischen Derby und in den King George über den starken Mishriff, hat sehr gute Möglichkeiten.
HURRICANE LANE weiteres Godolphin-Ass, das im Grand Prix de Paris und im St. Leger in Doncaster auf und davon ging, hatte auch das Irish Derby gewonnen, kann auch hier ganz vorne sein, zumal ihm die Bahn liegt.
SEALIWAY war guter Zweiter im Prix du Jockey Club, hat seither pausiert, Strecke erscheint auch sehr weit, wird sehr hoch am Toto stehen.
ALENQUER stammt aus der Zucht des Gestüts Römerhof, starke Platzierungen in Top-Gesellschaft, aber dennoch nur Außenseiter in diesem Elite-Feld.
BUBBLE GIFT gewann im Prix Niel eine Kampfpartie gegen BABY RIDER, das dürfte aber kaum reichen.
SNOWFALL ist eine dreijährige Spitzenstute aus Irland, die nach drei Gruppe I-Treffern im Prix Vermeille als kochendheiße Favoritin eine unerwartete Niederlage bezog, sollte das schnell richtigstellen, galt lange als alleinige Favoritin, sehr interessant, zumal dreijährige Ladies her einen tollen Schnitt haben.
Sicherer Außenseiter: TORQUATOR TASSO
Bester Außenseiter: CHRONO GENESIS
Unsere Tipp:
1: 4 Tarnawa
2: 10 Adayar
3: 15 Snowfall
4: 11 Hurricane Lane