In diesem Artikel schauen wir in den Fernen Osten. Ja, die Pferde stehen im Fokus und es wird galoppiert. Aber dennoch sprechen wir hier keinesfalls von einer normalen Rennveranstaltung. Das Soma Nomaoi Festival findet in Japan statt, jedes Jahr, genauer gesagt an drei Tagen im Juli auf der Insel Honshu.
Wir beschreiben es in diesem RaceBets Blog Post und können uns nicht erinnern, dass es schon einmal ein Thema in Deutschland war. Das verwundert nicht unbedingt, denn natürlich handelt es sich nicht um normale Pferderennen, sondern um ein Ereignis, das an die Samurai erinnern soll. Das sind einfach ausgedrückt Krieger aus alter Zeit in Japan. Es gab diese Kaste ab dem späten 16. Jahrhundert und im frühen 17. Jahrhundert hatten sie vorliegenden Infos nach ihre wichtigste Zeit. Ab dem 19. Jahrhundert verloren sie ihre Bedeutung und jetzt kennt man sie nur noch aus im alten Japan spielenden Filmen. Was dies alles mit Pferderennen zu tun hat? Darüber berichten wir in diesem Artikel.
Eine unfassbare Tradition
Wenn man sich die Geschichte des Galopprennsport in England anschaut oder zum Beispiel das spezielle italienische Rennen Palio die Siena kennt, das bereits seit dem Mittelalter einmal im Jahr ausgetragen wird, und dann einen Blick nach Japan wirft, folgt die große Überraschung. Nahe Fukushima auf der bereits erwähnten Insel Honshu in einer Stadt mit dem Namen Minamisoma gibt es seit über 1.000 Jahren eine Tradition mit Pferderennen. Wir reden hier also tatsächlich vom zehnten Jahrhundert, als ein Krieger mit dem Namen Masakado auf wilden Pferden einen Wettbewerb ins Leben rief. Es ging darum, eine militärische Schulung vorzunehmen, so die Legende. Die Samurai kamen wie berichtet erst Jahrhunderte später ins Spiel, aber ihre Tradition geht wohl auf die damaligen Kämpfer zurück, wenn wir alles richtig deuten.
Mehrere Zeremonien
Seit der genannten Zeit findet alljährlich am letzten Samstag, Sonntag und Montag im Juli eine Art von Erinnerung in Form eines Samurai Festival statt. Der Hintergrund: Die junge Generation soll sich der japanischen Tradition besinnen. Es gibt also Zeremonien und Paraden in authentischen Kleidern sowie eine große Anzahl an Ritualen. Einfach gesagt, lebt das alte Japan an diesen drei Tagen wieder auf. Dieses Land hat seit Generationen eine starke Verbindung zu den Pferden, was erklärt, dass auch geritten wird. Und zwar in einem Wettkampf, der die Massen begeistert.
Kacchu Keiba – das Rennen
Am Sonntag findet bei diesem speziellen Festival ein Rennen mit dem Namen Kacchu Keiba statt. Es zieht Tausende von Besuchern an. Die höchste Zahl soll bei über 40.000 gelegen haben. Die Besonderheit ist, dass wie Samurai Krieger gekleidete Reiter in direkten Duellen den Sieger ihres Wettbewerbs küren. Es gibt normalerweise zehn Läufe mit zehn Pferden. Die Reiter tragen spezielle Schwerter und Flaggen mit sich, von Jockeys wie wir sie kennen, kann hier also nicht geredet werden. Die Distanz liegt bei 1.000 Meter, wobei es sich um eine angelegte Sandbahn in Form eines Kreises handelt, die nicht vergleichbar mit einer echten Rennbahn ist. Im Anschluss gibt es eine Zeremonie der 40 beteiligten Reiter, die eine Schlacht darstellen bzw. nachstellen.
Tradition aufgrund der Pferdezucht
Minamisoma ist eine Region in Japan, in der die Pferdezucht eine ewig lange Tradition hat. Der in die Geschichtsbücher eingegangene Tsunami im Jahr 2011 hat hier viel Schaden angerichtet. Aber das Festival wurde schnell wieder abgehalten, schon um zu zeigen, dass die Region weiter lebt. Es laufen übrigens nicht zwingend Vollblüter, wie erwähnt gehört dieses Event nicht zum japanischen Rennsport. Die nachgestellte Schlacht basiert nicht etwa auf dem zehnten Jahrhundert, sondern auf einer aus dem Zeitraum der so genannten Sengaku Periode, die laut den Geschichtsbüchern im Jahr 1477 begann und die 1573 endete.
Einen Besuch wert
Ohne Zweifel handelt es sich um eines der speziellsten Pferderennen Events der Historie. Und zwar weltweit betrachtet. In Deutschland ist dieses Ereignis kaum bekannt, das liegt natürlich an der Distanz zu Japan. Wer zum richtigen Zeitpunkt vor Ort ist, sollte sich dieses spezielle Spektakel einmal zu Gemüte führen. Ja, Fukushima kam wie zuvor angedeutet im Jahr 2011 aus einem anderen Grund in die Schlagzeilen. Das Soma Nomaoi Festival ist ein viel angenehmerer Grund, sich mit dieser Region zu befassen.