Turfteufel: Das beste Seepferdchen

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… heißt seit Sonntag Muskoka, und das ist bei dem Pedigree eigentlich auch kein Wunder. Wer zweimal Mosella im Pedigree vereint, der mag den Regen. Wer den Regen allerdings nicht so mochte, war der ganze Rest: die Aktiven, der Rennverein, die Zuschauer. Denn der sorgte am Sonntag für Rennabbruch, und was eigentlich total verständlich erscheint, ist manchen ein Buch mit sieben Siegeln, und sie verstehen nicht, warum man nicht entweder alle Rennen abgesagt hat oder gar keins. Früher hat es schließlich auch geregnet (klingt ein bisschen wie bei den Klimawandelleugnern – früher war es auch immer heiß!). Aber eigentlich ist das doch ganz einfach: warum, weshalb, wieso.

Ich selbst war um zwölf Uhr vor Ort. Der Weg vom Auto bis zur Waage reichte schon, um klatschnass zu werden (was ich dann auch war), und dort warteten bereits eine sorgenvolle Rennleitung und Jockeys mit gerunzelter Stirn. Es schüttete bereits eine Weile, und man darf nicht vergessen – das tat es bereits seit zwei Wochen. Die Rennleitung ordnete eine Begehung des Geläufs an, die Jockeys gingen hinaus, unter anderem Arc-Siegreiter René Piechulek. Als sie wiederkamen, war man mit der Bahn allgemein zufrieden. Das Geläuf stand nicht unter Wasser, und rutschig war es zu dem Zeitpunkt auch nicht. Also sprach nichts dagegen, das erste Rennen abzulassen. Selbst die Startmaschine konnte aufgefahren werden (und auch wieder runter). Der Führring hingegen musste verkleinert werden, das Wasser floss dort in Strömen hinein. Rund um die Rennbahn konnten bereits die Gullys das Wasser nicht mehr halten, weswegen das Wasser überall herunterkam.

Aufgrund der angekündigten Wetterlage (die am Ende anders kam) entschied man sich, die zwei Gruppe-Rennen vorzuziehen, damit man wenigstens diese gelaufen hat, bevor noch viel mehr Regen die Bahn komplett in den Streikmodus schickt. Alle Trainer waren da – ein Jockey allerdings nicht. Aber auf den konnte nun nicht gewartet werden, so bitter das für alle Beteiligten ist. Und das erzürnte wohl einige Leute. „Nur die Gruppe-Rennen sind wichtig“, las ich an einigen Stellen in den sozialen Medien. Ich bin ein bisschen verwirrt. Ich meine, es kann sich doch jeder denken, warum man die Hauptrennen des Hauptsponsors sofort ablässt. Henkel ist eigentlich der wichtigste Sponsor im Rennsport, weil er nicht irgendwie mit dem Sport verbandelt ist. Kein Buchmachersponsoring, kein Aktiver mit Firma, kein Gestüt – Henkel ist komplett extern. Von dieser Art der Sponsoren haben wir nur noch so wenige. Dabei sind sie die Sponsoren, die neue Leute in den Sport bringen können.

Und solange es noch sicher war, sollte man die zwei Gruppe-Rennen des Sponsors auch abhalten. Klar, der ganze Renntag war gesponsert, doch wenn man einen gesamten Gruppe-1-Renntag als Sponsor ausrichtet, dann liegt das Augenmerk nun mal auf diesen Rennen. Auch im Sinne der Pferde. Einen Ausgleich-IV gibt es schnell anderswo, und er lässt sich auch leichter nachholen. Ein Gruppe-1-Stutenrennen? Nirgendwo. Wo hätte eine Stute mit Diana-Nennung denn sonst laufen sollen? Nachdem Muskoka im Ziel war, waren sich die Jockeys einig: Sie sehen nichts mehr. Das Wasser sprüht ihnen regelrecht ins Gesicht, trotz mehrerer Brillen war es schwierig, ihren Vordermann zu sehen. Abbruch durch die Rennleitung. Sicherheit geht nun einmal vor.

Ich frage mich ja, was die Tierschützer vor dem Tor sich dachten. Da protestieren sie immer, dass der Rennsport sich nicht um die Tiere schert, und dann bricht man die Rennen zum Wohl aller ab. Ob sie das überhaupt noch mitbekommen haben?

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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