Das Frühjahr steckt voller Galopprennen

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Ich liebe das Frühjahr. Ja, wenn man nicht gerade in Deutschland festsitzt und auch nur deutsche Rennen wahrnehmen will, dann hat man eine ganze Menge zum Mitfiebern oder Mitwetten, wenn man Lust darauf hat. Cheltenham, Dubai World Cup, Aintree … es ist richtig was los auf der Welt. Nicht nur im Hindernissport, denn Dubai lockt mit den hohen Dotierungen Pferde aus aller Herren Länder. Ich mag es, wenn Rennen sehr international sind, damit man einen schönen Vergleich hat. Auch wenn das leider nach wie vor schwer ist (wäre die Erde doch nur eine Scheibe und alle hätten die gleichen Jahreszeiten). Schließlich möchte man das ganze ja unter fairen Bedingungen haben.
Aber leider ist es natürlich so, dass ein deutsches Pferd aus dem Winter kommt, wenn es nach Dubai reist und damit natürlich einen extremen Klimawechsel verkraften muss. Kann trotzdem funktionieren. Quijano lief in Dubai häufig und hatte dort durchaus beachtliche Erfolge.

Wenn man sich anguckt, was da für Pferde nach Dubai kommen, liest sich das natürlich wie das Who is Who des Rennsports. Triple Crown Gewinnerin, Japan Cup Siegerin und Japan Cup Sieger, Hong Kong Cup Platzierte, Vorjahressieger, Gruppensieger natürlich sowieso. Was mir an Dubai gefällt ist, dass es häufig ältere Pferde anzieht und einen Aspekt anspricht, der eigentlich zum Vollblut gehört: Härte. Ich mag das nicht, wenn die Dreijährig alles gewinnen und dann direkt in die Zucht gehen. Das ist nicht das Zuchtziel. Das muss länger halten. Deswegen verwundert es hier nicht, dass wir Vierjährige, Fünfjährige und Ältere antreffen. Sieht einfach auch nach außen hin besser für den Sport aus, muss man ganz klar so sagen.

Dubai ist eine Glitzerwelt, aus dem Nichts erbaut und stößt dadurch viele ab, weil eben alles künstlich ist. Über die Bahn kann man allerdings nicht meckern (und welche Rennbahn ist schon „natürlich“?). Natürlich muss man auch über die Negativschlagzeilen der Al Maktoums sprechen. Ist ein bisschen wie mit Fußballweltmeisterschaft in Ländern, wo man vorher erfahren hat, dass die Tiere Haufenweise verbrennen, oder Leute unter sklavenartigen Bedingungen Stadien bauen: Kann man das dann noch guten Gewissens gucken?
Da war doch was. Mit den Distanzreitern und dem Vorwurf der Tierquälerei. Und so an sich hört man auch immer wieder komische Dinge über die Emirate, die einem eher sagen: „Is‘ mir jetzt eher suspekt/ unsympathisch.“

Allerdings ist das natürlich gegenüber den anderen Aktiven nicht fair. Die Rennen haben Ihre Daseinsberechtigung und bieten eben auch auf einem ganz anderen Level Sport, vor allem auf Dirt, was bei uns ja eher unwichtig ist. Aber eben doch irgendwie Pferde mögen. Daher: Why not?
Es ist ja auch schön. Wie das ganze zelebriert wird und welchen Pomp und welche Massen man dort sieht (wobei Meydan echt ein kleines Licht ist, wenn man es mit den japanischen Rennbahnen vergleicht, Tokio und Nakayama sind noch viel bombastischer, fassen noch mehr Menschen und auch die Hindernishauptstädte Cheltenham und Aintree sind größer – aber eben auch viel älter).

Nun ja … schauen wir mal, was in Meydan passiert. Spannend ist es nämlich allemal, wenn die verschiedenen Nationalitäten aufeinander treffen und sich in ihrem Können messen. Ich gucke allerdings etwas lieber Cheltenham und Aintree. Auch wenn ich sehr auf die japanischen Pferde stehe.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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