Der Derbyjahrgang Part 2

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So richtig schön war der Arc ja nicht, denn das Happy End fehlte für viele. Wenigstens In Swoop hätte doch gewinnen sollen, wenn Enable schon nicht Geschichte schreiben konnte. Stattdessen gewinnt Rowdy Sottsass, der zwischendurch im Feld Kegeln spielte und ordentlich abräumte. Chachnak kollidierte mit Enable, für Stradivarius wurde es richtig eng, der einzige, der sich ordentlich raushielt, war in Swoop, der auf einmal so schnell anzog, dass ich den Fernseher anschreien musste. Mit Hals geschlagen – ein Wahnsinnspferd. 

Damit erübrigt sich jetzt auch diese nervige Frage nach dem Derbyjahrgang, der ja angeblich jedes Jahr nichts tauge. In Swoop ist der beste Dreijährige auf Gras, Torquator Tasso der beste Dreijährige Deutschlands – noch Fragen? Adlerflug hat seinem Jahrgang ordentlich Power mitgegeben. In Swoop 101 Kilo, Torquator Tasso 99, Dicaprio 98,5. Alle drei sind Adlerflug Söhne und für die waren Wetter, Bahn und Distanz in den letzten Wochen einfach perfekt. Auch wenn einige Experten nach dem GP von Baden und dem Prix de Jockey Club immer noch nicht überzeugt waren. Ich meine, was haben hat denn gerade die Jahrgangsspitze falsch gemacht? In Swoop war Zweiter in einem international besetzten Rennen, nicht weit weg von einem Sieg – wo ist das Problem? 

Torquator Tasso war Dritter in einem international besetzten Rennen, wo die Taktik der Sieger einfach deutlich besser war als die aller Deutschen im Feld. Das kann man dem Pferd und seiner Leistung aber nicht ankreiden. Er war Dritter. Das ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Überhaupt war Torquator Tasso niemals schlechter als auf dem vierten Platz. In Swoop niemals schlechter als Dritter. Dicaprio hatte einen einzigen Patzer – im Derby und wurde Siebter. Davor gewann er jedes Rennen. Das muss manch einem erst Mal gelingen – drei Siege. 

Zudem fällt auf, dass die Adlerflug-Söhne alle wenig geprüft sind. Alle drei waren Zweijährig nicht auf der Bahn und wurden dieses Jahr eher sparsam eingesetzt. Das scheint ihnen zu Gute zu kommen, denn sie danken es ihren Trainern und Besitzern jetzt mit tollen Leistungen, auch noch spät im Jahr. 

Eigentlich wäre ich auch dafür, dass alle drei dann jetzt mal ihre Pause machen. Doch … da ist ja noch der Große Preis von Bayern, wo sie alle genannt sind. Und irgendwie würde ich sie gerne noch einmal zusammen sehen. So jung kommen wir schließlich alle nicht mehr zusammen und wer weiß, wo die Wege danach hinführen? Aber klar … warum sollte man mit einem Arc-Zweiten aus Frankreich angereist kommen, der nichts mehr beweisen muss? Dicaprio halte ich noch am realistischsten als Starter, der seinen Gruppe 1 Erfolg gerne noch hätte. 

Ein bisschen Angst schwebt aber auch über dem Derbyjahrgang. Wir haben gerade richtige Kracher. Und die wecken Begehrlichkeiten. Man kann nur hoffen, dass bei den horrenden Summen, die für unsere Dreijährigen geboten werden, keiner schwach wird. Um In Swoop muss man sich da sicher weniger Sorgen machen, aber die ersten Dreijährigen sind schon verkauft. Viriginia Joy wurde für 975.000 Euro verkauft. Das ist einfach eine nicht zu ignorierende Summe. Wollen wir hoffen, dass die Adlerflug Gang bleibt wo sie ist. 

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Nika S. Daveron
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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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