Ein noch völlig junges Rennen ist das Nakayama Grand Jump, das es erst seit 1999 gibt. Allerdings ist es trotzdem eines der höchstdotierten – wenn die Japaner etwas machen, dann auch richtig. Zumindest in seiner heutigen Form ist es ein relativ neues Rennen. Aber eigentlich gründete im Dezember 1934 Kinichiro Hida, der damalige Vorsitzende des Nakayama Horse Racing Club, das „Grand Steeplechase“ mit dem Ziel, auf der Nakayama-Rennbahn ein berühmtes Rennen zu veranstalten, das mit dem Tokyo Yushun (Japan Derby) konkurrieren sollte. Das Rennen wird seit seiner Gründung zweimal im Jahr ausgetragen, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Mittlerweile besitzen die Rennen unterschiedliche Namen und es sind die einzigen internationalen Gruppe 1 Hindernisrennen Japans.
Als 1999 im Rahmen der Reform des Steeplechase-Rennsports das Grade-System eingeführt wurde, wurde das Nakayama Grand Steeplechase (Spring) neu gestaltet und erhielt seinen heutigen Namen. Die Distanz des ursprünglichen Rennens betrug 4100 m, die gleiche wie die des Nakayama Daishogai, später änderte man sie auf 4250 m. So hatte man nun zwei Hindernisrennen: Das Nakayama Grand Jump und das Nakayama Daishogai. Von 2000 bis 2010 war das Nakayama Grand Jump ein Einladungsrennen, aber 2011 wurde es zu einem internationalen Rennen. Das Preisgeld 2021 betrug 66 Millionen Yen, gefolgt von 26 Millionen Yen für den zweiten, 17 Millionen Yen für den dritten, 9,9 Millionen Yen für den vierten und 6,6 Millionen.
Beide Rennen unterscheiden sich leicht voneinander, allerdings werden sie beide ausschließlich auf einem extra dafür angelegten Kurs gelaufen. Das Nakayama Grand Jump beginnt in der Nähe der dritten Kurve und verläuft über drei Viertel der Strecke (mit vier Sprüngen und einem Hügel). Von der gegenüberliegenden Seite der Bahn geht es in den Grand Jump Parcours, der nur zweimal im Jahr benutzt wird. Das Feld überspringt den Otake-Zaun, bevor es in die Gegenrichtung abbiegt. Anschließend geht es zurück auf die große Hindernisbahn, über die große Hecke. Der Kurs kehrt dann zu seinem normalen Verlauf zurück. Der Parcours ist der gleiche wie beim Nakayama Daishogai bis zu diesem Punkt, aber im Gegensatz zum Nakayama Grand Jump geht das Nakayama Daishogai nach der zweiten Kurve in den äußeren Bereich der Turfstrecke über und führt dort über die letzten drei Hindernisse bis zur Ziellinie.
Ähnlich wie im Grand National stehen auch hier einige berühmte Hindernisse. Zum Beispiel der Große Bambuszaun. Das größte Hindernis im Kurs und besteht aus einer Hecke und einem Bambuszaun. Es ist das fünfte Hindernis im Parcours und 160 cm hoch und 205 cm breit, und die Höhe des Bambuszauns beträgt 140 cm. Das zweite berüchtigte Hindernis ist die Große Hecke – das siebte Hindernis. Der vordere Teil des Hügels ist mit roten Ziegeln gestaltet und ein echter Hingucker. Beide Hindernisse wurden mehrfach entschärft, weil es hier, seit 1934 immer wieder zu schweren Stürzen kam.
Auch Pferde und Trainer aus dem Ausland liebäugeln häufig mit dem Kurs von Nakayama, und so stehen bereits 5 Pferde aus Übersee in den Siegerlisten des Nakayama Grand Jump: St Steven (Neuseeland 2002), Karasi (Australien 2005, 2006, 2007) und Blackstairmountain (Irland 2013). Das Nakayama Daishoga ist ebenfalls für ausländische Pferde offen, konnte aber bisher noch von keinem gewonnen werden. Auch 2022 werden wieder beide Rennen ausgetragen, das Nakayama Daishogai ist gerade erst Geschichte, denn es wurde am 25. Dezember ausgetragen. Vielleicht wollt ihr euch die Rennen für dieses Jahr einmal vormerken.