Turfteufel: Equinox und der Japan Cup

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Equinox, ein Name, der momentan in aller Munde ist. Falls ihr wirklich nicht wisst, wer das ist, gibt es hier einmal eine kurze Abhandlung. Equinox ist das derzeit beste Pferd der Welt und wird voraussichtlich sein letztes Rennen im Japan Cup 2023 bestreiten. Und zwar früh morgens (deutsche Zeit). Wer ihn also sehen will, sollte sich einen Wecker stellen. Equinox stellte nicht nur zwei neue Rekorde auf, er spielte auch mit seinen Gegnern im Dubai Sheema Classic und siegte nicht nur auf 1800m sondern auch auf 2500m. Ungeschlagen ist er zwar nicht, doch die zwei zweiten Plätze in seiner Karriere kann man ihm kaum übelnehmen. Denn wie er seine Gegner bezwingt, das gleicht schon einer Demonstration

Einer der wenigen, der ihn überhaupt je schlagen konnte, ist Do Deuce, der auch im Japan Cup dabei sein wird. Doch hat seine Form in letzter Zeit gelitten, wohingegen Equinox ausschließlich gute Leistungen kennt. Beim letzten Clash mit Equinox war Do Deuce im Tenno Sho Siebter. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Pferd ihn beim Japan Cup schlagen kann (wenn auch nicht unmöglich), weshalb auch viele ausländische Starter nicht mehr im Feld verbleiben. Wenn man nicht gewinnen kann – nimmt man dann die strapaziöse Reise auf sich? Man kann es durchaus verstehen, auch wenn es beim Japan Cup ordentliche Zuschüsse und Platzgelder gibt, so ist Equinox einfach so überlegen, dass er sich nicht mal wirklich anstrengen muss, um die Konkurrenz zu überholen – jedenfalls sieht es so aus. Dabei gibt es natürlich schon eine Menge Einladungen zum Japan Cup, auch die deutsche Gruppe 1 Siegerin India hatte eine.

Wer den Arc in den letzten Jahren verfolgt, wird ebenfalls einige bekannte Gesichter im Japan Cup Feld sehen, Titleholder unter anderem, der hinter Alpinista, Vadeni und Torquator Tasso in der 2022er Ausgabe jedoch nur Elfter wurde. Do Deuce wurde sogar nur Neunzehnter im selben Rennen. Wirklich interessant erscheint vor allem nur ein Pferd hinter Equinox, Triple Tiara-Siegerin Liberty Island, die ebenso wie Equinox distanzunabhängig agiert und von der Meile bis zur klassischen Distanz von 2400m alles gewinnen kann. Das ist sowieso erstaunlich, bei den Japanern ist das nicht unüblich, wenn man sich mal die Distanzen ansieht, auf denen die Pferde antreten. Meile und 2400m sind gar nicht so selten bei den Gruppe 1 Siegern. Das ist bei uns heutzutage undenkbar. 

Es ist ein bisschen antiklimaktisch, dass Equinox der Kampf mit der ausländischen Konkurrenz versagt bleibt. Im Arc ist er nicht angetreten und nur in Meydan kam es mal zu einem Aufeinandertreffen der führenden Gruppe 1 Pferde. Generell ist es eh schwer, die japanischen Pferde zu beurteilen, wenn sie so komplett unter sich bleiben und nicht zum Arc kommen – obwohl der Wunsch nach einem Arc-Sieger aus Japan so groß ist, dass zum ersten Oktoberwochende viele japanische Fans nach Paris reisen, um ihre Stars endlich gewinnen zu sehen. Mit Equinox wäre das vielleicht zu schaffen gewesen, doch der wird nach dem Japan Cup ins Gestüt gehen. Er ist schon der Beste, auch ohne den Arc-Sieg, daher ist das wohl verständlich. Allerdings auch ein bisschen schade …

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