Sind wir hier bei “Wünsch’ dir was?”, fragt sich so mancher. Die Antwort ist aber: Wünschen kann man so ziemlich alles, das haben einem die Eltern doch schon an Weihnachten gesagt. Ob man es dann auch erfüllt bekommt, das ist die nächste Frage. Trotzdem wünsche ich mir etwas. Vom Rennsport, nicht vom Christkind, bis das wiederkommt, vergeht einfach viel zu viel Zeit und dann ist das Jahr schon rum. Ich wünsche nicht mal direkt MIR etwas. Ich wünsche es für den Rennsport. Ich wünsche mir aber auch etwas VOM Rennsport. Mir selbst wünsche ich gute Treffer in der Viererwette, da bin ich ja nicht so. Wer trifft die denn nicht gern? So, jetzt aber zu den anderen Wünschen.
1. Transparenz
Ich wünsche mir mehr Transparenz in diesem Jahr. Untereinander, miteinander und auch mit der Außenwelt, die abgeschnitten vom Rennsport existiert. Keiner will die Karten auf den Tisch legen, als wäre der Rennsport ein Pokerspiel, bei dem man seine Hand nicht zeigen will. Das ist er aber nicht. Oder sollte er nicht im Zusammenleben mit allen Parteien des Rennsports sein. Genauso aber müssen wir auch eine Transparenz nach außen schaffen, da gibt es immer wieder Ansätze, aber die müssen zentraler und proaktiver sein. Strategien und Handlungsvorgaben müssen her, die zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben.
2. Mehr Pferde
Das meine ich auf vielen Ebenen. Nicht nur auf der Bahn, sondern auch im Fokus der Öffentlichkeit. Ohne Pferde ist der Rennsport nicht existent, wir machen das, weil wir herausfinden wollen, wer das schnellste Pferd hat. Und wir sollten diese schnellen Pferde gebührend feiern und es in die Welt hinausschreien. Schaut her! Wir hier in Deutschland, wir haben die Stars. Es gibt selbst über das winzigste Ausgleich IV Pferd schöne Geschichten, die man erzählen kann. Wir müssen sie erzählen – und nicht nur uns selbst, sondern denen dort draußen. Ich wünsche mir also nicht nur mehr Pferde in den Rennställen und auf der Bahn, sondern auch mehr Aufmerksamkeit für die Pferde, unsere Stars.
3. Mehr Internationalität
Rennsport funktioniert so gut auf der ganzen Welt, weil es egal ist, wo das Pferd läuft, am Ende ist es immer bewertbar, weil unsere Regeln gleich oder ähnlich sind. Ein Pferd, ein Zielpfosten. Wir hier in Deutschland sind aber auf internationale Starter ein bisschen allergisch. Die Zuschauer nehmen ausländischen Pferden die Siege übel und blicken schweigend auf die Siegerehrung, weil die fremden Pferde uns die “Rennen wegnehmen”. Können wir uns bitte einfach daran erfreuen, ein gutes Rennen gesehen zu haben? Im Ausland schaffen die das auch. Mehr Internationalität bedeutet aber auch, dass wir uns selbst noch mehr an andere internationale Standards anlehnen. Zum Beispiel bei den Dopingkontrollen vor dem Rennen. Damit wir bestmögliche Wettkampfbedingungen schaffen und ausländische Pferde gerne zu uns kommen.
4. Weniger Game of Thrones
Ihr wisst schon – die Serie, in der sich alle gegenseitig meucheln, weil sie gerne den Thron hätten. Ungefähr so kommt es einem manchmal im Rennsport vor, nur, dass am Ende niemand tot ist, dafür aber Persona non grata. Der Fokus liegt auf dem Rennsport, den gilt es voranzubringen. Keine einzelnen Menschen. Ein Miteinander ist aber oft nicht möglich, weil irgendwelche politischen und finanziellen Verstrickungen die Personen daran hindern, gemeinsam etwas zu bewegen. Manch einer redet nicht mit Person X, weil sie mit Person Y bekannt ist und die ist gerade ungeliebt, weil Keks. Das ist schade und sollte sich ändern.