Unser exklusives Interview mit René Piechulek: Tünnes und der Coronation Cup

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Am Freitag steht der Coronation Cup in Epsom an. Du wirst Tünnes reiten. Und wieder wird Dir ganz Turfdeutschland die Daumen drücken, so wie seinerzeit beim Arc Sieg mit dem Tünnes-Halbbruder Torquator Tasso. Wie ist die Stimmungslage vor diesem internationalen Gruppe 1 Highlight?

Stimmungslage ist entspannt. Wir wissen natürlich dass es ein kleines aber feines Feld ist und gehen trotzdem voller Zuversicht da ran. Ich freue mich natürlich riesig auf diese weitere Herausforderung und deswegen heißt es „Gas geben“.

Mit Torquator Tasso warst Du ein kongeniales Team, Tünnes hast Du nun im Jaspers Preis zum ersten Mal im Rennen geritten. Wenn Du die beiden vergleichst, sie haben ja dieselbe Mutter, gibt es Gemeinsamkeiten, wo sind die Unterschiede?

Gemeinsamkeiten gibt es nicht viele. Tasso hat einen wahnsinnigen „turn of foot“ gehabt und den musste man deswegen entsprechend sparsam reiten, während Tünnes ein richtiger Galoppierer ist, der davon lebt zu galoppieren und das auch bisher gut umgesetzt hat. Viele Gemeinsamkeiten haben die beiden eigentlich nicht, außer die richtige Einstellung.

Ist Tünnes leichter zu „handeln“ als Torquator Tasso?

Nein, würde ich nicht sagen. Zu handeln sind die beiden gleich gut, nur eben unterschiedlich vorzutragen.

Wie war die letzte Arbeit? Wann und mit wem?

Die habe ich selber geritten die letzte Arbeit mit Tünnes. Er ging mit Napolitano zusammen. Am Freitag morgen. Die Arbeit war zufriedenstellend. Er hat seine Hausaufgaben gemacht und deshalb ist er auf dem Weg nach England. Beide Pferde haben zufriedenstellend gearbeitet und für unsere Ansprüche. Das war für den Trainer und mich ausreichend. So dass der eine in der Union laufen kann und der andere im Coronation Cup.

Kann man davon ausgehen dass Tünnes gegenüber dem Jahresdebut noch einmal gesteigert ist?

Ja, auf jeden Fall. Er ist geschont angefasst worden beim ersten Start. Es war nicht das Ziel in Köln mit 110% rauszukommen, sondern ihm diesen einen Start zu geben als Vorbereitungsstart für den Coronation Cup.

Wie ist es mit dem Boden? Es sind keine Niederschläge angesagt. Die Bahn wird wohl eher schnell sein. Ist das ein Problem für Tünnes, ist er auf weichem Boden besser?

Ich habe ihn in Köln auf guter Bahn geritten und habe nicht das Gefühl dass er damit ein Problem hat, aber man hat natürlich an den Leistungen im letzten Jahr gesehen dass er sich auf weichem oder schweren Boden wohl fühlt. Ich gehe nicht davon aus, dass es ein Problem ist, aber ich wäre natürlich froh wenn es ein bisschen weicher wäre. Aber: Torquator Tasso lief in den King George auch auf gutem Boden und hat eine gute Form abgeliefert, also warum soll das Tünnes nicht auch können.

Du mußt aus der äußersten Startbox 5 ins Rennen gehen. Es sind zwar nur 5 Pferde aber kann die äußerste Startbox trotzdem ein Nachteil sein?

Ich gehe nicht davon aus, dass das ein Problem ist. Es geht gleich in den Bogen, der sowieso angeschnitten wird und dann wird sich das Feld bald sortiert haben. Wir sind zum Glück etwas variabler falls es kein Tempo gibt, was ich aber nicht glaube. Denn mit Westover ist ein Pferd dabei dass eifrig ist und deshalb mache ich mir da keine Gedanken.

Wie rennverlaufsabhängig ist Tünnes? Denn so ganz schlecht war seine Leistung im Japan-Cup wo er von ganz hinten kommen musste und noch ins Mittelfeld lief ja auch nicht.

Die war überhaupt nicht schlecht gewesen dafür dass er schlecht abgesprungen ist und die Rennen in Japan ein hohes Tempo haben. Da ist es in einem großen Feld nicht ganz einfach noch entscheidend Boden gut zu machen. Deshalb ist die Leistung alles andere als schlecht gewesen. Und es laufen am Freitag nur 5 Pferde und da spielt es keine große Rolle wo man geht. Es ist eine reelle Bahn und ich denke da gewinnt am Ende der Beste.

Bist Du in Epsom schon einmal geritten?

Geritten bin ich dort noch nicht, aber ich habe natürlich meine Hausaufgaben gemacht. Ein spezieller Kurs, aber interessant.

Die Buchmacher sehen Tünnes in einer doch ziemlich deutlichen Außenseiterrolle, von daher könnt ihr eigentlich nur gewinnen, oder?

Wir haben in diesem Jahr nur einen Start absolviert mit ihm, er war Zweiter. Es ist jetzt kein Aufreger für die Engländer die in diesem Jahr doch schon in anderen Leistungsprüfungen am Start waren. Und unsere Pferde werden dort generell nicht so in den Fokus gerückt. Selbst als Arc Sieger in den King George nicht, deshalb mache ich mir deswegen keinen Kopf.

2 Big Points hast Du in diesem Jahr schon gelandet: Mit Fantastic Moon für Sarah Steinberg und Liberty Racing  in Baden-Baden und mit India für Waldemar Hickst und das Gestüt Ittlingen. Wir können ja mal ein bisschen träumen. Kommt jetzt der Big Point für Peter Schiergen?

Ja, ich hätte nichts dagegen. Aber es ist eine schwere Aufgabe das wissen wir und das Jahr ist noch lang, es kommen noch ein paar Aufgaben zum Ende des Jahres mit vermutlich weicherem Boden. Aber jetzt fahren wir erstmal mach Epsom und schauen was passiert.

Wie läuft die Zusammenarbeit am Stall von Peter Schiergen? Wie läuft das ab? Du hast gesagt, Du hast die Abschlussarbeit von Tünnes geritten. Reitest Du dort auch regelmäßig in der Arbeit?

Ich bin nach wie vor immer noch bei Sarah Steinberg. Ich bin ja dort angestellt und ich versuche so gut es geht vor oder nach Renntagen in NRW zu übernachten und am nächsten Tag in der Arbeit zu reiten. Wir haben auch schon nach Renntagen in Köln Galopps geritten was auch gut geplant war vom Trainer. Es ist alles eine Frage des Managements.

Du hast ja gerade eine Hammerwoche. Montag Köln, Mittwoch Straßburg, abends Heimfahrt nach München mit dem Transporter, Donnerstag Arbeit in München, Freitag Epsom, Sonntag die 1000 Guineas in Düsseldorf. Wie schaffst Du das?

Na ja, ich bin ja noch jung. Und ich werde beispielsweise jetzt mit dem Trainer aus Epsom zurückfliegen und am Samstag in der Arbeit in Köln reiten und am Sonntag in Düsseldorf die Rennen ohne da wieder Weltreisen zu machen. Man muss halt ein bisschen die Kirche im Dorf lassen. Ich kann nicht nach jedem Renntag dableiben, denn ich bin immer noch in München angestellt und das hat bis jetzt auch ganz gut funktioniert.

Es geht ja jetzt Schlag auf Schlag. Freitag Coronation Cup, Sonntag die 1000 Guineas mit Tamarinde aus dem bayerischen Gestüt Hachtsee für den Kölner Trainer Peter Schiergen. Was sagst Du zu Tamarinde und ihren Chancen?

Die Stute hat sich nach dem Kölner Laufen noch einmal richtig gesteigert und ich denke dass ich mit ihr schon relativ gute Chancen haben sollte auch wenn die Ausländer angreifen, aber ich denke wir müssen uns nicht verstecken.

Dann ist die Woche drauf die Union. Steht schon fest wen Du in der Union reiten wirst?

Es steht noch nicht fest ob ich überhaupt in der Union reite. Momentan sieht es danach aus dass ich nach Italien gehe, weil Salvina (Gestüt Hachtsee/Sarah Steinberg) in den Oaks d’Italia laufen soll. Das aber alles noch nicht entschieden, sondern grobe Planung.

Und wer würde dann Napolitano reiten?

Was die Reiterverteilung von Peter (Schiergen) angeht, damit habe ich nichts zu tun, das ist die Entscheidung des Trainers. Sollte ich Salvina in den Oaks d’Italia reiten, sollte das so wie geplant zustande kommen, würde ich höchstwahrscheinlich für Peter noch Task im Listenrennen reiten in Italien.

Und wie wird die Reiterfrage im Derby entschieden?

Zum Derby gibt es jetzt noch keine Informationen. Es sind noch so viele Tage bis dahin, es kann soviel passieren. Es wird jetzt noch die Union gelaufen, es wird noch einige Galopps geben. Übers Derby spreche ich noch nicht.

Dann erstmal Hals und Bein für Freitag, Ich denke Turfdeutschland sieht den Livestream und drückt Euch die Daumen.

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