Was gab's denn so am Wochenende?

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Den Winterfavoriten natürlich! Und der hieß Noble Moon und war der Schnellste im Feld. Schön geritten, schön anzusehen, gibt es nix zu meckern. Nein, Mecker gab es davor. Fürs vierte Rennen, in dem offensichtlich nur ein einziger Jockey den Fehlstart bemerkte und anhielt. Was ist das aber auch für ne Regelung, da jetzt keine Männlein mit Flaggen hinzustellen, die das signalisieren können? Rufen ist jedenfalls nicht hilfreich, schon mal gar nicht bei Renngeschwindigkeit. Wer soll das hören? Der heilige Geist?
Problem: Millowitschs Box hatte sich früher als die der anderen geöffnet. Das ist des Rätsels Lösung. Tja … bekam keiner mit, Rennen annulliert – da startet man doch gerne im Listenrennen. Wetter pissig, Jockeys pissig, Trainer pissig, Besitzer pissig. Kann ich verstehen, sollte doch in Köln jetzt eher nicht passieren, dass da solche Unklarheiten herrschen. Dass die Startmaschine mal aufgeht, wenn da ein Pferd gegendrängt – das kann überall passieren. Der Rest aber bitte nicht.
Dann war da noch München. Da ist einem Pferd angeblich Gewicht abhanden gekommen. Fehlgewicht. Hat da wohl einer vorher nicht richtig gewogen? In der Regel verliert ein Pferd ja doch eher nix, so selten wie das tatsächlich vorkommt. Also kann ich mir eigentlich nur einen Fehler beim eigentlichen Wiegen vorstellen. Im vierten Rennen gab’s auch noch ne Disqualifikation … irgendwie war da beim deutschen Rennsport der Wurm drin. Sind halt nicht so die besten Sachen, die passieren sollten – geht natürlich noch schlimmer, aber so verprellt man sich seine Stammkundschaft. Nichts ist ärgerlicher als ein annulliertes Rennen bei getroffener Wette. Oder eine Disqualifikation, weil das Gewicht plötzlich nicht mehr stimmt.
Deswegen war ich ganz froh, dass ich am Wochenende eher über die Besen „unterwegs“ war. Denn die Velká Pardubická 2018 stand an und ich bin seit langem ein Freund dieses Rennens. Schon allein, weil die sich deutlich früher dem Tierschutz gewidmet haben. So ist die Velká schon seit einigen Jahren ein Rennen, wo sicher auch mal einer fällt, aber keines der Tiere ernstlich verletzt wurde. Leider wird das Rennen kaum vernünftig übertragen, in der Presse findet es außerhalb auch kaum Erwähnung und mein Tschechisch ist so schlecht, dass ich nicht viel über die Artikel sagen kann, die erschienen sind – denn Anderssprachige gibt es kaum. Schade. Das tolle Velká Areal, die gut trainierten Pferde, das sollte doch eine Anerkennung in der rennsportlichen Presse wert sein. Nö. Schon mal gar nicht in Deutschland. Wir finden Hindernisrennen per se ja blöd, weil das die Mehrheit tut und damit hat es sich.
Ich hab mir das große Rennen trotzdem angesehen. Und wurde nicht enttäuscht. Natürlich ein paar Stürze (am Taxis, wo sonst?), aber nichts Schlimmes. Ein humpelnder Jockey, ein spannendes Finish mit einem tollen Sieger – Tzigane Du Berlais – Halbbruder zu Gitane Du Berlais.
Der Taxis ist mittlerweile recht moderat, die Sprünge trotzdem nicht ohne, wenn man sie vollkommen entschärft, braucht man halt auch keine Hindernisrennen, sondern macht ein Flachrennen draus. Als Cross Country Chase bietet die Velká außerdem unterschiedliche Böden, was für spektakuläre Bilder sorgt, wenn die Pferde da durch den Staub brechen und auf das nächste Hindernis zulaufen.
Tja … wenn in Deutschland bald die Schnarchnasenzeit anfängt, dann bleibt halt nur der Blick in andere Länder. Da geht es nämlich erst richtig los. Wo wir nach der Winterkönigin und dem Ratibor Rennen die Tore abschließen, geht es bei den Hindernispferden erst richtig los. Und ich freu mich drauf.

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Nika S. Daveron
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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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