Inhaltsverzeichnis:
Sibylle Vogt: „Ich laufe am liebsten alleine und ohne Musik“ | Weiterlese |
Maxim Pecheur über Sport und Fitness | Weiterlese |
Christian von der Recke über die Wichtigkeit von Fitness und Sport für Jockeys | Weiterlese |
Marco Klein: „Ein Jockey muss zu hundert Prozent fit sein“ | Weiterlese |
Sibylle Vogt: „Ich laufe am liebsten alleine und ohne Musik“
Über neun Millionen Menschen in Deutschland betreiben Fitnesssport. Damit rangiert diese Art der Bewegung noch vor so bekannten Sportarten wie Fußball oder Turnen. Ein großer Markt ist auf diesem Gebiet längst entstanden. Ohne sich fit zu halten, geht es auch und gerade für Leistungssportler nicht. Gerade ein Jockey muss enorm auf sein Gewicht achten. Daher hat dieser Aspekt auch für Sibylle Vogt einen sehr hohen Stellenwert.
Exklusiv berichtet der neue RaceBets-Ambassador, Deutschlands beste Rennreiterin Sibylle Vogt, die in wenigen Tagen ihren 26. Geburtstag feiert, in ihrem ersten Thema auf dem Blog, über Sport und Fitness aus der Jockey-Warte.
Tagesablauf richtet sich nach Training
„Sport und Fitness gehört für einen Jockey einfach dazu und bestimmt in großem Maße meinen Tagesablauf. Das fängt schon morgens im Training bei Carmen Bocskai in Iffezheim an und geht nachmittags weiter, wenn ich für meinen Lebensgefährten Sven Schleppi in Bexbach insgesamt acht bis neun Lots am Tag reite. Natürlich stimme ich mein anderes Sportprogramm darauf ab, mache mehr oder weniger an anderen Aktivitäten, je nachdem wieviele Lots ich am Tag hatte.
Zehnmal um den Teich
Für mich ein ganz wichtiges Element meines Programms ist das Joggen. Ich laufe in der Regel an vier Tagen in der Woche jeweils zehn Kilometer. Mein Laufweg ist in unserem Wohnort Furpach bei Bexbach. Hier haben wir einen kleinen Teich, um den ich herum renne. Das mag zwar etwas langweilig sein, aber ich kann die Runden zählen, was mir sehr hilft. Meistens laufe ich zehnmal um den Teich herum, da eine Runde etwa ein Kilometer ist.
Nicht stehenbleiben
Ich brauche Motivation, dass ich mir beispielsweise sage, jetzt muss ich noch drei Kilometer machen, also dreimal herumlaufen. Am liebsten mache ich das alleine, ich hasse es, zu zweit zu joggen. Ich will lieber in meinem gewohnten Rhythmus bleiben und nicht auf jemanden warten oder stehenbleiben. Auch höre ich keine Musik dabei, sondern genieße meine Ruhe. Beim Laufen nutze ich eine App und eine Pulsuhr. Das sind wichtige Hilfsmittel.
Nicht übertreiben
Als ich im letzten Sommer viel auf den Rennbahnen in Deutschland und Frankreich unterwegs war, bin ich auch mal weniger gelaufen, da die Zeit fehlte. Und der Körper braucht ja auch Zeit, um sich zu erholen. Wenn man seine Grenzen überschreitet und es übertreibt, dann hat das Fitnessprogramm einen gegenteiligen Effekt.
Hoffentlich sind die Fitnessstudios bald wieder offen
Ich hoffe zudem, dass die Fitnessstudios bald wieder auf haben, denn auch da gehe ich gerne trainieren. Als der Lockdown begann und sie schließen mussten, habe ich mir Hanteln für zu Hause gekauft. Ich mache zwar nicht extrem viel Kraftsport, aber dafür mehr Ausdauer-Muskeltraining. Lieber viele Wiederholungen, aber weniger Gewicht, das ist meine Devise.
Motivation ist das A und O
Ich bin natürlich sehr froh dass ich keine Gewichtsprobleme habe. Im Winter wird man natürlich eher träge und faul. Oder wenn es regnet und kalt war. Das ist ganz schlimm und man verliert etwas die Motivation. Wenn ich aber einmal im Rhythmus bin und ständig trainiere, dann geht alles von alleine. Und wenn die Tage länger werden, dann ist das sowieso kein Problem.“
Maxim Pecheur über Sport und Fitness
In seinem ersten richtigen Blog Post beschäftigt sich unser neuer RaceBets Botschafter Maxim Pecheur mit dem Thema Sport und Fitness. Dass ein Jockey fit sein muss, versteht sich von selbst. Aber Sport ist nicht gleich Sport, als Rennreiter braucht man andere körperliche Voraussetzungen als zum Beispiel ein Fußballer.
Fitness über die tägliche Arbeit
„In erster Linie halten wir Jockeys uns in der täglichen Arbeit fit. Ich arbeite am Stall von Markus Klug und reite hier an jedem Tag fünf Lots, habe also fünf Pferde unter dem Sattel. Normal ist, dass ich – sollten keine Renntage anstehen – von Montag bis Samstag im Stall bin. Und am Sonntag sind dann die Rennen. Man muss aber noch Sport nebenbei machen. Zum einen, um das Gewicht halten zu können. Das ist jedenfalls bei vielen Reitern so. Zum anderen ist der Ausgleich wichtig, denn man darf nicht nur einseitig Muskulatur aufbauen.
Training an den Geräten
Ich persönlich bin zweimal in der Woche bei meiner Frau, einer Physiotherapeutin, an den Geräten. Das mache ich, um die Muskelpartien, die man quasi nicht für den Sport braucht, auch zu trainieren. Man will ja keine Fehlhaltungen oder eine einseitig trainierte Muskulatur bekommen. Viele Kollegen gehen Fahrradfahren oder Laufen. Bei mir besteht der Trainingsplan in erster Linie aus diesem Training. Ich mache dann zum Beispiel viel mit der Beinpresse. Wir haben halt eine hohe Belastung auf den Beinen, weil wir unser gesamtes Gewicht in den Steigbügeln halten müssen. Und das auf einer relativ langen Strecke. Das hält man nicht durch, wenn man nicht trainiert ist. In der finalen Phase eines Rennens, wenn man sich klein macht, wird es noch belastender. Die Muskeln werden also immer mehr beansprucht, deshalb ist es wichtig, an den Beinen gut trainiert zu sein. Aber auch Bauchtraining ist von Vorteil. Viele Reiter haben Rückenprobleme. Ist der Bauch gut trainiert, sorgt dies für einen Ausgleich. Eigentlich brauchen wir ihn nicht so extrem beim Reiten, aber ein Training sorgt für Stabilität. Es geht, wie man so schön sagt, um die Mitte. Die muss stimmen.
Jeder Jockey trifft individuelle Entscheidungen
Ich kann nicht sagen, ob die seit vielen Jahren aktiven Jockeys es anders machen als ich oder ob früher alles anders war. Das kann zwar sein, aber ich kann es nicht beurteilen. Ich denke jeder trainiert individuell. Manche laufen lieber, andere fahren Rad, wiederum andere bevorzugen das Fitnessstudio. Die persönliche Vorliebe ist hier entscheidend. Jeder Körper reagiert auch anders. Man muss den Mittelweg finden, um nicht zu viele Muskeln aufzubauen. Denn ein starker Muskelaufbau bedeutet ein höheres Gewicht, das wir Jockeys uns nicht leisten können. Aus diesem Grund empfiehlt sich eher Ausdauersport mit wenig Muskelzunahme. Aber das eigentliche System für den eigenen Körper muss sich jeder selbst zusammenstellen. Es handelt sich um ein komplexes Thema, das Jahre in Anspruch nimmt. Wenn man frisch in den Sport einsteigt, ist es sehr schwer, den perfekten Trainingsplan direkt zu entwickeln. Das Mischverhältnis aus Ausdauer, Kraft und Muskeln ist entscheidend. Und der beste Ratgeber ist die Zeit.
Stichwort Personal Trainer
Man hört, dass einige Jockeys Personal Trainer haben. Ich denke aber, dass das eher im Ausland als in Deutschland der Fall ist. Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass wir hierzulande nicht an jedem Tag Rennen haben, wir deutschen Jockeys reiten bereits täglich im Training. In Frankreich ist das anders, die französischen Spitzenjockeys konzentrieren sich auf den Renntag am Nachmittag. Wobei ich persönlich schon sagen kann, dass ich in der Physiotherapie bei meiner Frau im Endeffekt auch Personal Training habe. Es geht um zweimal die Woche eine Stunde mit Trainingsplan und allem, was dazu gehört.
Runden drehen vor dem Renntag
Das Prinzip vor dem Renntag eine Runde um die Bahn zu laufen und in die Saune zu gehen, um Gewicht zu machen, kann zusätzlich bei dem einen oder anderen Jockey nötig sein. Wobei ich denke, dass ein leichtes Laufen zum Aufwärmen vor den Rennen allgemein nicht schadet. Um einen Trainingseffekt geht es dabei nicht. Es ist aber weit verbreitet.
Man muss an sich arbeiten
Mein Fazit bei diesem Thema ist, dass man in diesem Sport viel an sich arbeiten muss. Der Galopprennsport in Deutschland ist leider nicht so groß und wir haben keine enormen finanziellen Mittel zur Verfügung. Die meisten von meinen Kollegen werden wie ich versuchen, das Maximum aus sich rauszuholen. Wir alle haben eine hohe körperliche Belastung, die morgens im Stall mit mehreren Ritten im Training beginnt. Das sind zusammengerechnet manchmal sechs oder sieben Stunden. Dann ist es nicht so einfach, am Nachmittag zusätzlich ein paar Stunden zu trainieren. Das muss außerdem alles finanziert werden. Aber man muss dennoch alles tun, um fit zu bleiben. Wichtig ist dabei der eigene Plan. Ich habe meinen mit den Jahren entwickelt.“
Christian von der Recke über die Wichtigkeit von Fitness und Sport für Jockeys
Dass sich Jockeys fit halten müssen, versteht sich eigentlich von selbst. Es handelt sich um ein so interessantes wie wichtiges Thema. Dieser Meinung ist auch unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke. Mit viel Fachwissen erläutert er allen Lesern das Thema Fitness und Sport mit Fokus auf das Rennreiten.
Körperspannung als Basis
„Eine nötige Körperspannung ist die Grundlage für jeden Sportler, um Erfolg zu haben. Ich selbst laufe. Ich konnte anfangs nicht verstehen, dass man – so wurde es mir erklärt – als Läufer auch Krafttraining machen muss. Ich fragte mich, wofür ich die Kraft brauche, wenn ich doch Lunge und Beine habe. Ich lag falsch. Denn nur wer eine stabile Mitte hat, also eine gesunde Bauchmuskulatur, ist in der Lage, seinen Körper dementsprechend einzusetzen, dass die beste Leistung erzielt wird. Wenn Leute lange laufen und zwar als Hobby, werden diese immer krummer. Sie beugen sich nach vorne, drücken die Lunge ein und können nicht mehr so recht atmen. So ist es auch bei Reitern. Wenn die die Körperspannung aus der Mitte raus nicht haben, dann werden sie unruhig und können den Körper nicht ausbalancieren oder halten. Und das wirkt sich auf das Pferd aus.
Man sitzt nicht im Sattel
Meine Tochter fängt jetzt mit Rennreiten an. Sie hat früher viel Ballett gemacht, hatte dadurch bereits eine gewisse Körperspannung. Sie kann den eigenen Körper halten, was ein großer Vorteil ist. Es handelt sich um einen wichtigen Faktor, um im Rennen erfolgreich zu sein. Eine Reiterin oder ein Reiter ohne die Fähigkeit zur Balance, die oder der also den eigenen Körper nicht tragen kann, wird nicht erfolgreich sein. Gerade bei den kurzen Bügeln. Ein Reiter hat nur 60 cm direkt am Pferd. Bei einer Größe von 1,70 Meter sind 1,10 Meter quasi frei und müssen balanciert werden. Ohne Körperspannung und Grundkondition geht es nicht. Reicht die Kraft nicht für den Endkampf, ist man nicht erfolgreich.
Das Beispiel Sabrina Wandt
Bestes Beispiel war bei mir Sabrina Wandt. Die kam aus Hamburg zu mir, Hornbrille auf der Nase. Die Brille legte sie zu Gunsten von Kontaktlinsen ab. Sie sah ein wenig aus wie Susi Sorglos und als wäre sie kurz zuvor noch im Kindergarten gewesen. Ihr Vorteil war, dass sie Einradfahren konnte. Sie konnte also ihren Körper aus der Mitte heraus balancieren. Und dadurch hatte sie beim Reiten viele Vorteile. Das war also ihre Grundlage. Die reiterlichen Grundkenntnisse fehlten zwar, waren aber erstmal nicht so wichtig. Vom Rennreiten wusste sie anfangs auch nicht viel. In England und Irland – nehmen wir die Carberrys als Beispiel – reitet meist die ganze Familie und alle wissen, auf was es beim Rennreiten ankommt. Und der nächsten Generation wird alles erklärt. Das war bei Sabrina anders. Sie hat sich sehr viel auf natürlichem Wege beigebracht. Und sie profitierte von ihrer Körperspannung. Ich sag immer, der Ritt auf Tipsy Tangerine in einem Auktionsrennen in Baden-Baden wäre von den meisten Reitern durch ein Anhalten des Pferdes beendet worden. Die Stute schlug beim Einbiegen in die Zielgerade einen Haken von 90 Grad. Und die Jockeys ohne Körperspannung wären ohnehin runtergefallen. Sabrina ritt weiter, wollte es allen zeigen, setzte alles ein, was sie hatte, und gewann.
Nichts geht ohne Kondition
Wenn man Reiter sieht, die nach den Rennen nach Luft schnappen, ist das kein gutes Zeichen. Die sind ja gar nicht in der Lage, das nächste Rennen mit 100 % zu bestreiten. Kondition ist also die andere Basis. Viele Jockeys heutzutage haben einen Personal Trainer. Sie machen alles von sich aus, Stabilisations Training ist ein Thema, ebenso zum Beispiel Diagonale Liegestützen und solche Scherze. Das sollte als Erfolgsfaktor nicht unterschätzt werden. Die alten Jockeys haben so etwas nicht gemacht. Die jungen Reiter arbeiten einfach anders. Die Guten wissen, dass sie was tun müssen, um erfolgreich zu sein. Die, die nicht den Durchbruch schaffen, haben meist nicht an den Themen Grundkondition und Körperspannung gearbeitet. Beides ist einfach ein wichtiges Kriterium, um Erfolg zu haben. Gerade an extremen Renntagen. Wenn irgendwo mal 12 Rennen sind, muss der Körper dementsprechend trainiert sein, sonst macht man schlapp.
Ebenso wichtig: die Ernährung
Die zweite Voraussetzung für den Erfolg ist in meinen Augen eine gesunde Ernährung. Das wird noch Thema in einem späteren Blog sein, ich möchte hier aber schon mal kurz anmerken, dass es natürlich nicht förderlich ist, jeden Tag Fast Food zu essen. Was nicht heißt, dass man das bei Heißhunger nicht mal machen darf. Auch Eis und Kuchen sind mal erlaubt. Aber schlechtes Essen nimmt dir der Körper auf Dauer übel. Ich habe mich mit der neuen RaceBets Botschafterin Sibylle Vogt da mal drüber unterhalten. Sie macht immer diese Mammuttouren. Ich sagte: Schlafen und Essen sind wichtig. „Ich brauch nichts essen“ war keine Antwort, die ich hören wollte. Wenn sie das wirklich so sieht und nicht die Nahrungsstoffe zuführt, ist das Unglück irgendwann vorprogrammiert. Es gilt: wenn ich Kalorien verbrauche, muss ich die auch wieder zuführen. Aber dazu in einem anderen Blog Text mehr.“
Marco Klein: „Ein Jockey muss zu hundert Prozent fit sein“
Gerade in den Zeiten des „Lockdown“ haben viele in den Corona-Zeiten in Deutschland etliche zusätzliche Pfunde auf den Rippen. Bewegungsmangel ist immer mehr zu einem Problem geworden, speziell in diesen ungewöhnlichen Zeiten. Dabei wäre „eine gute körperliche Verfassung aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings“ (die Definition für Fitness im Duden) so enorm wichtig für viele Bereiche unserer Gesundheit.
Den körperlichen Gesamtzustand zu verbessern oder die Leistungsfähigkeit erhalten müssen besonders Jockeys. Aber auch für Trainer ist das ein großes Thema. RaceBets-Botschafter Marco Klein (41) erläutert exklusiv auf dem Blog seine Sicht der Dinge zum Thema „Sport und Fitness eines Jockeys“:
„Natürlich muss man auch als Trainer körperlich und geistig fit sein, aber bei einem Jockey ist die Fitness noch von ganz anderer Bedeutung. Ein Reiter muss zu hundert Prozent fit sein. Wenn er nur auf 80 Prozent ist, kann das schon zum Problem werden. Und wer körperlich nicht voll auf der Höhe ist, der bekommt oft auch mentale Probleme.
Die Taktik umsetzen
Ein Jockey muss sich ja nicht nur bei einem 2.000 Meter-Rennen sich zwei Minuten lang festhalten und das Pferd mal kurz anschieben. Es gilt auch, die Taktik zu beachten und die Order des Trainers umzusetzen. Wenn er aber angeschlagen ist, fällt ihm das nicht mehr leicht. Dann setzt er vielfach die Vorgaben nicht mehr um. Gerade bei Jockeys mit extremen Gewichtsproblemen ist es vielfach so. dass sie Schwierigkeiten haben, das zu machen, was der Trainer ihnen auf den Weg gegeben hat.
Teil des Jobs
Mir als Trainer ist es wichtig, dass, wenn ein Jockey vom Rennen zurückkommt, er noch genug Luft hat, um eine Aussage zu machen über das Rennen. Das ist ganz, ganz wichtig. Ich sehe Sport und Fitness bei einem Reiter als Teil seines Jobs.
Den Auftraggebern gerecht werden
Bei meinem Stalljockey und den Reitern, die ich verpflichte, erwarte ich, dass sie in guter Verfassung sind. Es geht nicht nur darum, das Reitgeld von 75 Euro zu verdienen, sondern auch ihren Auftraggebern, und das sind nun einmal Besitzer und Trainer, gerecht zu werden.
Ein Jockey ist ein Hochleistungssportler
Ein Jockey ist ein Hochleistungssportler. Laufen und anderer Sport gehört zum täglichen Ablauf dazu. Natürlich hat jeder seine eigene Sicht der Dinge und betreibt den Sport, den er möchte. Das kann außer Laufen ja auch Radfahren oder das Training im Fitnessstudio sein. Ich denke, dass sich die Top 20 in Deutschland alle fit halten. Es zahlt sich nicht aus, wenn man nur die fünf, sechs Lots am Tag reitet und sonst nichts mehr macht. Ein Großteil der Reiter achtet auf die Fitness.
Konditionelle Probleme am Reitstil erkennen
Man sieht ja auch, egal ob als Trainer, Zuschauer oder Wetter mit bloßem Auge im Rennen, wie ein Reiter im Rennen auf dem Pferd sitzt. Es wird derzeit viel über die Reitstile diskutiert, vor allem über das sogenannte Sattelplumpsen. Es gibt einen Unterschied, ob man das einmal macht oder dem Pferd ständig in den Rücken fällt, entweder ist das gewollt oder es deutet auf konditionelle Probleme eines Jockeys. Früher hat man das öfter bei Amateuren gesehen, aber auch sie und insgesamt viele Reiter haben sich gegenüber früher konditionell sehr gesteigert.
Ein Thema für Jung und Alt
Mein Stalljockey Tommaso Scardino geht jeden Tag zusätzlich zur normalen Arbeit laufen und hält sich damit fit. Das Thema Sport ist für junge und ältere Reiter sehr relevant. Wir als Trainer haben den Luxus, dass wir vor einem Rennen nicht gewogen werden. Aber wir müssen erwarten können, dass die Jockeys fit sind. Sie werden dafür bezahlt. Wir sind ja auch sieben Tage in der Woche erreichbar.“