Wann ist ein Rennpferd eigentlich startfertig? Und wie ist der Weg dorthin? Die Antwort: Gar nicht so pauschal zu sagen. Denn Pferde sind Individuen mit Vorlieben und einem ganz eigenen Lernpensum. Dazu kommen auch noch körperliche Eigenheiten, die bedacht werden müssen und nicht jedes Pferd macht dieselbe Entwicklung zur selben Zeit durch. Einige wachsen schneller als andere (was wiederum nicht gut sein muss, denn ein schnell wachsendes Pferd muss sich schonen, da sein Körper die Energie ins Wachstum umsetzt). Beachten muss man hierbei auch:
Das Alter des Pferdes
In den frühen Stadien der Karriere eines jungen Pferdes geht es bei beim Training mehr um die Ausbildung und die körperliche Entwicklung als um die Renntauglichkeit. Junge Pferde werden zunächst an Sattel und Trense, dann an den Reiter gewöhnt, der künftig sein Partner sein wird. Dazu gibt es Trainings für den Hänger, die Startmaschine und andere Momente, die für das Pferd künftig wichtig sein werden. Auch häufige Pausen sind ein wichtiger Bestandteil der körperlichen und geistigen Entwicklung des Pferdesportlers, denn das Gelernte muss verarbeitet werden und der Körper Zeit erhalten, sich gemäß der neuen Situation zu entwickeln.
Nachgefragt: Wie trainiert man Rennpferde?
Das Pferd selbst
Wie beim Menschen gibt es auch bei den Pferden große Unterschiede. Manche sind Überflieger und sind schnell „an der Hand“, haben keine besonderen Wünsche an Futter oder den Umgang und kennen einfach sehr schnell ihren Job. Andere, gerade Jungpferde, sind noch richtige Kinder und spielen lieber, als sich ernsthaft auf die Arbeit zu konzentrieren. Wiederum andere nehmen schnell zu und wirken für eine Weile pummelig, bis der Wachstumsschub kommt und sie sich zu richtigen Rennpferden verwandeln. Die nächsten finden sich vielleicht nicht so gut im neuen Alltag ein und vermissen liebgewonnene Artgenossen oder das Gestütsleben generell. Manche sind vielleicht auch gar nicht so kooperativ. Hier gilt es für jeden Typ Pferd die richtige Motivation zu finden, die das Pferd zur Mitarbeit bringt.
Die Aufgabenstellung
Was ist der richtige Job für das Rennpferd? Die klassische Distanz von 2400m? Ist es ein Sprinter? Ein Meiler? Ein Extremsteher? Der Trainer ist in der Pflicht die richtigen Rennen für das Pferd herauszusuchen und entsprechend wird das Training angepasst. Ein Blick in das Pedigree sagt auch vieles aus – Vater, Mutter, Geschwister sind durchaus ein interessanter Indikator, wenn es darum geht, das Pferd in eine Kategorie einzusortieren.
Der Kopf
Ein Rennpferd ist nur dann ein Rennpferd, wenn es seinen Job begriffen hat. Pferde, die sich nicht mit dem Renngeschehen anfreunden können, sind selten glücklich auf der Bahn und das zeigt sich in ihrem ganzen Benehmen, auch im Training. Und Pferde die sich langweilen sind ebenfalls nicht glücklich. Ein abwechslungsreiches Training ist für manche Pferde enorm wichtig (allerdings gibt es auch Routiniers, die überhaupt keine Veränderung im Tagesablauf dulden), damit sie “dran” bleiben. Koppel, Ausritte und auch mal ein wenig Dressurarbeit schaden ihnen nicht, damit sie gesund an Körper und Geist bleiben.