Ein Rennpferd, das sich im vollen Training befindet, benötigt etwa 35.000 Kalorien pro Tag, heißt es. Zum Vergleich: der menschliche Körper verbraucht je nach Größe und Tätigkeit zwischen 1.200 und 2.500 Kalorien. Doch ist „benötigt“ im Sinne von „braucht“ überhaupt eine korrekte Formulierung? Manche Pferde essen einfach gesagt immer und zu viel, andere sehr schlecht und somit zu wenig. Hier gilt es auf das Individium einzugehen.
Einfach gesagt sind Rennpferde hart arbeitende Athleten, die ihren Leistungshöhepunkt zu einem Zeitpunkt haben müssen, an dem sie eigentlich noch nicht ausgereift sind und vielleicht sogar noch wachsen. Darauf muss der Betreuer auch bei der Fütterung Rücksicht nehmen. Wie also gibt man Pferden genügend Energie für ihre Leistungen ohne dabei Probleme mit den Knochen oder den Muskeln zu riskieren? Es hilft nur ein gut durchdachtes, ausbalanciertes Fütterungsprogramm. Dies ist in Kombination mit der Zeit zu sehen, in der die Hengste, Wallache und Stuten sich im Training sportlich betätigen, mit der Zeit auf einer Koppel und mit den Stunden in ihrer Box.
Heutzutage spielen Proteine nicht mehr die bedeutende Rolle im Futter wie noch vor Jahren, doch gerade für junge Rennpferde sind sie unabdingbar. Studien belegen, dass ein Jährling ungefähr einen Anteil von 12.5% an Proteinen in der Nahrung benötigt, bis zu 18 Monate alte Pferde einen Anteil von 12 % und Zweijährige im Wachstum 11 %. Einige Experten bevorzugen etwas höhere Vorgaben. Ein Teil der Proteine wird wie auch Aminosäuren den Tieren über hochwertiges Heu zugeführt. Für den Knochenbau sind Mineralien wie Kalzium und Phosphor zuständig, die Rennpferden oftmals durch Zusatzfutter verabreicht werden. Nicht vergessen werden dürfen bei einer ausbalancierten Diät eines Rennpferdes auch die Vitamine. Gerade was das Thema Fütterung angeht, wird es niemals nur eine Wahrheit geben. Wer auch immer diesen Artikel liest und eine andere Meinung hat, wird mit dieser vermutlich ebenfalls richtig liegen.