Woher kommen die immer?

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Ich frag mich ja immer: Was stimmt denn mit euch nicht? Vermutlich kennt das jeder Mensch, der mit rennsportlichem Content in den sozialen Medien um sich wirft. Man postet was, und irgendwoher kommt ein Dummdödel und sagt: “DAS IST ABA TIERQUÄLEREIIIII!” Man weiß gar nicht, was die bei einem wollen, ist ja auch nichts Neues, dass man mal was aus dem Rennsport teilt oder kommentiert. Noch ärger wird es, wenn die Leute sich in Galopper oder Trabergruppen verirren und dann dort stressen. Ich meine – warum? Die kommen ja nicht mit einer Argumentationskette. Sondern mit Capslock und: “DAS IS KACKE!”. Gerne garniert mit viel mehr Schimpfwörtern und sonstigen Dingen. Und das soll jetzt genau was bringen?

Ein Austausch kann ja nicht stattfinden, weil die Leute ja einfach nur ihr Statement posten und dann sind sie still. Erklären? Nö. Ist eigentlich auch verschwendete Lebenszeit und die möchte man ja ungern mit so was verplempern. Die Frage ist halt nur: Was haben die Leute davon? Nix wissen, nichts verstehen, aber schreien. Gehen die danach mit einem wohligen Gefühl ins Bett und denken, sie hätten jetzt ein Pferd “gerettet”, weil sie irgendwo im Internet Leute angepampt haben? Was bringt das? Unreflektierte Parolen helfen niemandem. Schon mal gar nicht den Rennpferden, denen ja auch gar nicht zwingend geholfen werden muss. Aber irgendwas muss das ja auslösen. 

Glücksgefühle, Gerechtigkeitssinn – irgendwie so was. Anders kann man sich das nicht erklären. Ist aber auch eine ziemlich faule Art, seine “Tierliebe” zu präsentieren. In Aintree stehen wenigstens manchmal Demonstranten. Oder manchmal auch auf deutschen Bahnen. Die wollen nicht reinkommen, die sind dagegen und das ist in deren Augen auch gut so. Aber wenigstens sind die nicht so faul und kommen mal dahin. Einfach nur: PFERDERENNEN IST DOOF! Irgendwohin schreiben, ist ja wohl die faulste Art der “Tierschützerei”. Einfach nur plärren. 

Mal davon abgesehen, dass der Rennsport dann auch keine uninformierte Dödel braucht, um Dinge zu verändern, oder sich kritisch zu hinterfragen. 

Es wäre halt auch irgendwie schöner, wenn man sich austauschen kann – auf einem normalen Niveau. Ja, schafft auch manch ein Rennsportler nicht, aber versuchen können wir es alle. Man darf ja auch gerne anderer Meinung sein, dagegen sagt ja niemand was. Aber Schreihälse mag eben keiner und deswegen wirken solche Kommentare einfach albern. Wenn ich so was sehe, schüttle ich den Kopf. Manchmal lösche ich es, wenn darin dann noch Leute angefeindet werden, oder Jockeys gar der Tod gewünscht wird. Das finde ich eklig und dann kommt es weg. Wenn ich auf meiner eigenen Seite bin. Sonst? Pff … ja, mach halt. Wenn du dich dann besser fühlst, von deinem Sofa aus, wo du es jetzt der Welt gezeigt hast. Pferderennen ist Quälerei! Yeah. Jetzt stoppt eine ganze Sportart, weil Mutti vom Sofa das gesagt hat. Alle Ärzte werfen ihre Untersuchungen und Studien in die Tonne, alle Rennställe lassen die Pferde wild und frei durch die Stadt laufen (stelle ich mir gerade in Köln besonders lustig vor). Jetzt ist die Welt eine Bessere. Was stimmt denn mit dir nicht, wenn es das ist, was du denkst?

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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