Vom 25. Juli bis zum 1. August findet im chinesischen Qinghai in jedem Jahr ein besonderes Festival mit Pferden statt. Ganz genau wird vom Yushu Horse Festival gesprochen und es gibt den Zusatz: in Tibet. Und genau dies macht alles so spannend. Von normalen Galopprennen kann man zwar nicht reden, aber es laufen auch Pferde um die Wette. Aus diesem Grund stellen wir alles im RaceBets Blog vor. Vorabinfo: Es gibt einen internationalen Flughafen in Xining. Von dort aus kann man einen Bus zum Festival nehmen.
Ein Pferderennen-Festival
Das Qinghai Yushu Horse Racing Festival ist ein traditionelles Fest, das jedes Jahr zu dem genannten Datum in der Autonomen Präfektur Yushu in der Provinz Qinghai stattfindet. Also wie gesagt in Tibet. Bei diesem Festival wird das warme Wetter ausgenutzt, da der Talboden mit saftig grünen Gräsern bedeckt ist, die sich für Langstrecken-Pferderennen und ein Zeltlager eignen. Aber da war das Qinghai-Erdbeben im April 2009, das im Kreis Yushu zentriert war. Das Festival wurde damals abgesagt, aber mittlerweile findet es wieder statt. Das ist verständlich: Die tibetischen Pferderennen und Leichtathletikwettbewerbe werden als eine Touristenattraktion immer beliebter. Die Besonderheit: Alles findet statt auf einer Höhe von ungefähr 3700 Meter.
Große Tradition
Bereits vor hunderten von Jahren soll hier dieses Festival in einer ähnlichen Art stattgefunden haben. Die Nomaden errichteten stets temporäre Dörfer und feierten eine Woche des Sports, des Singens, des Tanzens und diverser Spiele. So ähnlich ist es auch heute noch. Alles beginnt mit dem Ritual von Weisang. Dieses soll die Geister vertreiben und die Götter besänftigen. Holz wird verbrannt, dazu Kräuter – Ziel ist eine gute Ernte.
Pferderennen im Mittelpunkt
Die eigentlichen Rennen, bestritten oftmals von der Jugend der Region, sind farbenprächtige Ereignisse. Das liegt an den Outfits. Die Pferde sind geschmückt mit Schleifen und Bändern. Und die Reiter, die alle Nummern tragen, tragen bunte Gewänder und für europäische Maßstäbe seltsam erscheinende Hüte und Mützen. Unter dem Sattel sieht man meist lokale Ponies. Es handelt sich um eine bereits vor Jahrhunderten gezüchtete, nur in dieser Region auftretende Rasse mit einer kompakten muskulären Physis und kurzen Beinen sowie einem kurzen Nacken. Anders als die Reiter in Europa sitzen die Tibeter aufrecht im Sattel. Es gibt Rennen auf verschiedenen Distanzen. Es wird also gesprintet oder über eine längere Strecke gelaufen. Auch richtige Langstreckenrennen gibt es. Außerdem findet man Prüfungen mit speziellen Varianten des Reitens, also quasi mit Kunststücken. Einige Rennen werden auf Yaks bestritten, was fraglos ungewöhnlich ist.
Eine neue Rennbahn
Nach dem erwähnten Erdbeben wurden die Rennen im Jahr 2014 wieder eingeführt. Es wurde eine Art von Stadion bzw. Rennbahn errichtet, welches es zuvor nicht gegeben hat. Die chinesische Regierung unterstützt also dieses Ereignis, was keineswegs selbstverständlich ist, wenn man auf andere Regionen des riesigen Reiches schaut. Der touristische Faktor darf nicht unterschätzt werden als Argument. Bis zu 10.000 Gäste sollen teilweise vor Ort sein. Die Tibeter spielen allerdings eine immer geringere Rolle.
Über die Provinz Qinghai
Die Provinz Qinghai ist eine wenig bekannte, aber sehr große Provinz im Westen Chinas. Sie liegt wie angedeutet in den hochgelegenen Bergen des tibetischen Plateaus. Die durchschnittliche Höhe liegt bei sehr hohen 3.000 Metern oder 10.000 Metern. Da die Provinz relativ unerschlossen ist und die Bevölkerung sehr gering ist – es leben nur etwa 6 oder 7 Millionen Menschen in dieser Region – ist sie ein Ort, um großartige Landschaften und exotische Traditionen zu finden. Im Sommer blühen viele Blumen, und das Tal gilt als ein toller Ort für eine Wanderung. Einige der Frauen, die traditionelle Kleidung tragen, sehen überraschenderweise den amerikanischen Ureinwohnern sehr ähnlich. Einige der Kostüme und der Schmuck der Frauen sowie ihre Gesichtszüge erinnern an die der Navaho, Apachen und die Sioux-Indianer. Die Zelte, die sie aufstellen, erinnern an ein indianisches Powwow. Kein Scherz. Die meisten der traditionell gekleideten Frauen tragen jedoch exotische und eindeutig asiatische Kostüme in vielen verschiedenen Stilen. Dazu gesellen sich tibetische Mönche in ihren roten Roben. Während man dort ist, gibt es eine Menge gut choreographierter Tänze zu sehen. Es finden buddhistische Zeremonien statt. Tibetisches Essen kann man günstig kaufen. Besucher können tibetische Kräuter und Kunsthandwerk erwerben und den Tibetern bei verschiedenen Sportarten und Spielen zusehen. Letztere machen wie erwähnt das Festival aus.
Tipps für den Besuch Echte Tibeter tragen traditionell lange Messer, und diese Feste sind auch bekannt für blutige Kämpfe. Ein Reiseführer rät: Halten Sie sich von rüpelhaften, betrunkenen tibetischen Männern fern. Außerdem können Pferde in die Zuschauermenge stürmen und große Hunde, die die Leute in dieser Region frei herumlaufen lassen, sind ebenfalls zu sehen. Es wird empfohlen, dass Besucher, sofern sie in der Nacht zelten, alles mitbringen, was man braucht, einschließlich Wasser und Essen. Für dieses Festival sollte man möglichst gut vorbereitet sein.