Sonntag wird in St. Moritz der wichtigste Preis des schweizer Rennkalenders ausgetragen. Als drittes Rennen des Renntags um 12.20 Uhr steht mit dem 79. Große Preis von St. Moritz das Hauptrennen des White Turf-Meetings in St. Moritz auf dem Programm. 13 Pferde kommen an den Start, darunter auch vier aus Deutschland. Und da in den vergangenen Jahren sehr häufig hiesige Pferde in dem 2.000 Meter-Rennen auf dem zugefrorenen See erfolgreich waren, sollte man das deutsche Quartett auch heute wieder beachten.
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Großer Preis von St. Moritz
Simon Stokes bietet den Fährhofer Lagoas auf, der für das mit 111.111 Franken dotierte Rennen nachgenannt wurde, und mit Jozef Bojko einen Jockey im Sattel hat, der den Schnee-Grand Prix bereits einmal gewinnen konnte. Lagoas siegte trotz einer Pause von mehreren Monaten zuletzt auf der Dortmunder Sandbahn überlegen, doch hatte er dabei auch nicht viel zu schlagen. Nun muss er gegen stärkere Konkurrenz Farbe bekennen.
Nach Handicapmarke die besten Chancen hat Amun, denn der letztjährige Derby-Neunte, der bei seinem letzten Start den Herbst-Preis in Dresden auf Listenebene gewann, hat ein GAG von 91,5. Zudem vertritt er genau die Besitzer/Trainer/Jockey-Kombination, die den Großen Preis von St. Moritz vor zwei Jahren mit Jungleboogie gewinnen konnte.
Molly le Clou ist sicher auch ein gutes Pferd, doch zuletzt hatte man von ihm in Dortmund sicher mehr erwartet, als die deutliche Niederlage gegen Kitaneso, auch wenn dieser als Spezialist für die Sandbahn gilt. Heute dürfte der Auenqueller aber auch konditionell weiter sein, Klasse hat der Doyen-Sohn sicher genug. Vierter deutscher Starter ist Gerald Geislers Porsenna, der sein Debüt für den Iffezheimer Trainer gibt, in dessen Stall er nach einem Start in einem Verkaufsrennen im Januar in Cagnes-sur-mer gewechselt ist. Mit einem GAG von 81,5 kann der Dylan Thomas-Sohn, der vor vier Jahren den Premio Ribot auf Grppe 2-Parkett in Rom gewann, sicher mitmischen, und Kondition hat er auch, allerdings muss er mit 61,5 das höchste Gewicht der vier deutschen Starter tragen.
Mit Jungleboogie tritt der Sieger von 2016 an, inzwischen wird der Nicaron-Sohn allerdings von Carina Fey vorbereitet, für die er gleich bei seinem ersten Start in Nantes eine Course D-Prüfung gewinnen konnte. Auf gleichem Level war er dann noch einmal Dritter, bei Starts in Listenrennen, bzw. in einer Course B-Prüfung spielte er dann jedoch keine Rolle, nun kommt er aus einer Pause seit September.
Miroslav Weiss, der erfolgreichste Trainer in der Schweiz in den letzten Jahren, schickt mit den beiden Ex-Deutschen Nimrod und Samurai, sowie Strade Kirk, gleich drei Pferde ins Rennen. Erstgenannter gewann vor 14 Tagen ein Vorbereitungsrennen mit einer halben Länge Vorsprung gegen Berrahri, gegen den er nun im Vergleich zu damals ein Kilo ungünstiger steht. Samurai war damals Fünfter, mit Soundtrack (Achter) und Eddystone Rock (Neunter) waren im damaligen Rennen weitere Pferde mit von der Partie, die auch heute wieder an den Start kommen.
Mit zwei Pferden ist der englische Trainer John Best vertreten. Aus diesem Duo scheint der bereits erwähnte Berrahri gegenüber Eddystone Rock, dem bei mehreren Versuchen in St. Moritz noch nichts gelang, die stärkere Waffe zu sein. Denn nach einem zweiten Platz zu Nimrod vor zwei Wochen konnte er in der letzten Woche auf dem zugefrorenen See gewinnen, was ihm auch bereits im vergangenen Jahr gelang. Nun ist es aber sein dritter Start innerhalb von zwei Wochen, und die Gegner sind noch einmal stärker.
Philipp Schärer hat mit dem Schnee-Spezialisten Soundtrack, der 2016 Zweiter zu Jungleboogie im Großen Preis von St. Moritz war, und der Stute Fiesta zwei Pferde im Rennen. Letztgenannte war in der vergangenen Woche Dritte, als Berrahri gewann. Komplettiert wird das Starterfeld durch den Ex-Deutschen Oriental Ghost, der mit seiner Form vom vergangenen Wochenende, als er Sechster in einem Altersgewichtsrennen über die Meile wurde, sicher nicht hinkommt.