»Tsunami-Alarm« in Billund

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Normalerweise machen wir keine Wortspiele mit Begriffen, die im Zusammenhang mit menschlichen Tragödien stehen. Aber nachdem selbst die Gastgeber ganz offenbar kein Problem damit haben, sahen wir auch keinen Grund, die Headline zu ändern.
Deutsche und niederländische Ställe haben inzwischen Geschmack daran gefunden, zum »Rennpreis-Wildern« in den Norden Europas zu fahren, nachdem man dort in Dänemark (Skive, Kopenhagen) und Schweden (Solvalla) ganz ansehnlich abgesahnt hatte. Nun geht es am Sonntag erneut nach Dänemark, und zwar nach Billund, das knapp 6.500 Einwohner zählende Städtchen in Südwestjütland, das seine europaweite Bekanntheit vor allem dem Legoland verdankt. Den Exponaten dort wird die Aufmerksamkeit der deutsch-niederländischen Reisegruppe kaum gelten, eher den für die dortigen Verhältnisse recht anständigen Rennpreisen, die es vor allem in der Sprintermesteren für die Pferde des Jahrgangs 2014 zu verdienen gibt.

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Sprintermesteren

Deshalb zieht es vor allem Deutschlands amtierenden Derby-Sieger Tsunami Diamant zum dritten Mal »ins Dänische«. Nach dem Treffer in Skive, als ihn Danny Brouwer Start-Ziel zum ungefährdeten Triumph über die auch heute wieder zur Konkurrenz zählenden Mac Smily (Christian Lindhardt / 9) und Tiger Hill Diamant (Steen Juul / 10) führte, und der klaren Niederlage gegen Portland im Rahmen des Copenhagen-Cups, bei der sein »regulärer« Fahrer Robin Bakker wieder sein Partner war, sitzt dieser auch heute hinter dem vom inneren Startplatz loslegenden Gustav Diamant-Sohn, der mit dem in Skive gezeigten Antritt wohl kaum vom »Platz an der Sonne« zu verdrängen sein wird. Tritt er fehlerfrei ein, könnte Come on Hugo (Bent Svendsen / 2) die Lage hinter ihm bekommen und hätte dann für die Dänen gute Chancen auf ein Spitzenergebnis.
Ein Schnellstarter ist allerdings auch Flying Fortuna (Christoffer Eriksson / 4), der im Derby Zweiter hinter Tsunami Diamant war und Niels Thomsen, einem Kieler Unternehmer dänischer Herkunft, gehört, der auch zu den Sponsoren der Veranstaltung zählt. Von seiner Position nach dem ersten Streckenabschnitt auf der nicht ganz leicht zu »lesenden« Piste wird auch für seine Gegner einiges abhängen. Raket Brodde (Mads Nielsen / 7) ist ein Ex-Seriensieger, der in Kopenhagen an Fehlern scheiterte und sich hier mit Sicherheit rehabilitieren will. Wir erwarten von ihm deutlich mehr als die aus Norwegen bzw. Schweden anreisenden Quality Fighter (Jan Dahlgaard / 8) und Summer Wein (Jeppe Juel / 6) sowie die beiden restlichen Dänen Close to Heaven (Birger Jörgensen / 5) und Chelsea (Kent Friborg / 3).
Schon allein aufgrund der numerischen Übermacht sieht es also im Hauptrennen nach einem Sieg für die deutsche Traber-Zucht, wahrscheinlich auch für deutsche Besitzer aus, lediglich auf Seiten der Fahrer ist das ausgeschlossen. Im Rahmenprogramm sind mindestens noch zwei weitere deutsche Siege(r) möglich. Unmittelbar vor der Sprintermesteren ist der dem Mariendorfer Bahneigentümer Ulrich Mommert gehörende Prince of Persia (Michael Larsen / 8) klarer Favorit, darf sich aber gegen formstarke Konkurrenten wie Alonso Caesar (Ken Ecce / 3), Gentleman (Marc Nielsen / 5), Aura Garbo (Flemming Jensen / 7) und Avatar Accelerator (Jeppe Juel / 10) keine Blöße geben.
Ebenfalls mit guten Aussichten tritt der noch am Dienstag in Hamburg siegreiche Glaedar (Birger Jörgensen / 7) im 8. Rennen an, der Lucky Chucky-Sohn trifft auf schlagbare Konkurrenz und muss bestenfalls auf den bei den letzten fünf Versuchen vier Mal zweitplatzierten Batman S H (Morten Friis / 10) achten. Highlight des restlichen Rahmens ist der Zweikampf zwischen zwei der besten älteren Inländer des Landes. Der vom Deutschen Jürgen Hanke (Bornhöved) gezüchtete Tycoon Conway Hall (Steen Juul / 4) trifft auf den ein Jahr älteren Stand And Deliver (Birger Jörgensen / 2) und den gleichfalls aus einer deutschen Zuchtstätte stammenden Punk (Flemming Jensen / 6), der von einem eskalierenden Duell der beiden Cracks durchaus profitieren kann.

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