Ein »Deutscher« gegen die Bath-Armada

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Thomas und Dagmar Bosner besaßen unter dem Decknamen Stall Adamas über viele Jahre hinweg Trabrennpferde in Deutschland.
Irgendwann hatten sie von den zahlreichen Unzulänglichkeiten im Verband und der Organisation des Sports hierzulande die Nase voll und stellten den ganz überwiegenden Teil ihres Lots zu Conrad Lugauer nach Schweden, darunter auch den Wallach Bagley, der unter der Regie des in Blentarp bei Malmö ansässigen Deutschen u.a. den Jämtlands Stora Pris (Gruppe I) gewann. Inzwischen ist der 43-jährige Franke zwar nicht mehr der einzige Betreuer der Vierbeiner des als Adamas HB firmierenden Stalles, doch die Kooperation hat sich über die Jahre hinweg gehalten. Das aktuelle Aushängeschild des Teams heißt Hitman River. Der aus einer stark produzierenden Mutterlinie stammende Hengst ist nach fünf Starts noch ungeschlagen und geht vom inneren Startplatz in das E3-Finale für dreijährige Hengste und Wallache.

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E3 Final
Färjestad, 30.06.18

Rund 95.000 Euro Siegprämie stehen über diesem Gruppe I-Rennen des Jahrgangs 2015, für das sich die Pferde in vier Vorläufen qualifizieren mussten. Dabei war Lugauer der einzige Trainer, der dem übermächtigen Kollegen Svante Bath Paroli bieten konnte. Die übrigen drei Vorläufe gingen nämlich allesamt in das Quartier des schwergewichtigen 54-Jährigen aus Solvalla. Der Fahrer der Pferde, Erik Adielsson (44), entschied sich für den Halbfranzosen Attraversiamo (3), während die Zuchtgefährten Global Withdrawl (4), der schnellste der Qualifikations-Sieger, dem schwedischen Champion Ulf Ohlsson anvertraut und Global Welcome (2) in die Hände von Örjan Kihlström gegeben wurde. Es muss eigentlich nicht erwähnt werden, dass der im Vorlauf nicht ganz »astrein« trabende Hitman River gegen dieses Trio vor einer ungemein schweren Aufgabe steht.
Für den Ausgang des Rennens nicht mitentscheidend könnte die Performance von Smokin Joe (Adrian Kolgjini / 5) werden, der über ausreichendes Laufvermögen verfügt, allerdings sehr häufig taktisch ungeschickt eingesetzt wird. Von den übrigen Teilnehmern darf man Even’s Cool Boy (Robert Dunder / 6) sowie den beiden übrigen Vorlaufzweiten Borups Senator (Christoffer Eriksson / 9) und Flight Dynamics (Per Lennartsson / 10) eher eine Überraschung zutrauen als dem Rest.
Mit Trainer Roger Walmann gab es auch in den Vorläufen der gleichaltrigen Stuten einen Doppelsieger. Etwas überraschend entschied sich »sein« Fahrer, Örjan Kihlström, für Flash Am (1) und überlässt die in der Qualifikation als einzige Favoritin erfolgreiche Aleppo Pine (3) dem Kollegen Kenneth Haugstad. In einer ziemlich offenen Entscheidung müssen die beiden Überraschungssiegerinnen Fragolini Am (Lars-Göran Söderberg / 2) und Twyla Face (Ulf Ohlsson / 4) ihre Leistungen erst einmal untermauern. Allen gefährlich werden kann die als Favoritin geschlagene Zara Kronos (Joakim Lövgren / 8), die freilich mit der äußeren Nummer arg gehandicapt ist.
Natürlich ist Svante Bath auch bei den Stuten dabei, No Matter (Erik Adielsson / 7) ist allerdings kein echter Siegertyp und dürfte vermutlich mit einem der lukrativen Platzgelder gut bedient sein. Die finnische Ex-Seriensiegerin Staro Miami (Mika Forss / 7) und die für  russischen Interessen laufende Belgierin Luce Axe (Kaj Widell / 5) halten wir für aussichtsreicher. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass es gerade bei den Stuten häufig zu überraschenden Ausgängen kommt.
Viel Geld zu verdienen gibt es auch für die älteren Pferde im Färjestads Jubileumslopp (776.000 Skr / 2140 Meter). Bei seinem zweiten Auftritt auf höchstem europäischen Niveau bekam Derby-Sieger Cyber Lane (Johan Untersteiner / 2) erstmals Grenzen aufgezeigt. Die  heutige Aufgabe scheint ihm aber wieder auf den Leib geschneidert zu sein. Der ein Jahr ältere Heavy Sound (Kenneth Haugstad / 6) und der seit seiner Rückkehr aus Frankreich nur gute Leistungen bietende Sorbet (Örjan Kihlström / 3) dürften die wichtigsten Gegner des Fünfjährigen sein.

Direkt zum Rennen
Jubileumslopp
Färjestad, 30.06.18

Die im Elitloppet in erster Linie an den Umständen gescheiterte Australierin Maori Time (8) wird dieses Mal von Erik Adielsson gefahren und ist sicher bestrebt, einen positiven Eindruck bei den europäischen Fans zu hinterlassen. Stuten-Europameisterin I Love Paris (Björn Goop / 5) kündigte sich nach einer Durststrecke wieder an und sollte eher für eine Überraschung in Frage kommen als Nappa Scar (Per Lennartsson / 9) und der insgesamt zu formschwache Rest.

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