Auf den Spuren von Scarlet Knight

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Es war im Jahre 2001, als Stefan »Tarzan« Melander mit seinem in Amerika geborenen, dort aber zuvor nie gestarteten Scarlet Knight über den Atlantik reiste und den Amerikanern das eine Million Dollar wertvolle Hambletonian, das Derby der dreijährigen Traber, für eigene Interessen vor der Nase wegschnappte.
Im Jahr darauf gewann der »Scharlachrote Ritter«, heute einer der profiliertesten Deckhengste Schwedens, die seit 1971 entschiedene SprinterMästaren in Halmstad, die aufgrund der Ausschreibung als Vorlaufrennen mit Entscheidungslauf an einem Tag den Beinamen »Schwedisches Hambletonian« führt. 17 Jahre später kann dieses ungewöhnliche Double ein zweites Mal gelingen, auch wenn sich die Karriere von Perfect Spirit ganz anders entwickelte als die von Scarlet Knight.

Direkt zum Rennen
SprinterMästaren

Unter der Regie des 2014 in die USA ausgewanderten Ake Svanstedt gewann der Hengst nach einer eher dezenten Zweijährigen-Saison im August 2017 das Millionen-Rennen auf The Meadowlands, allerdings nur mit Hilfe der dortigen Rennleitung, die den ursprünglichen Sieger What The Hill wegen Behinderung eines Konkurrenten disqualifizierte.
Nun hat der inzwischen nach Europa überstellte Andover Hall-Sohn die historische Chance, dieses ungewöhnliche Double aus amerikanischem und europäischem »Hambletonian-Sieg« zu wiederholen. Der von Erfolgstrainer Daniel Redèn betreute Hengst aus dem Mitbesitz des schwedischen Unternehmers Lennart Agren (Svea Ekonomi AB) hat sich aller bisherigen vier Aufgaben in seiner neuen Umgebung locker entledigt und den meisten seiner heutigen Konkurrenten im Finale des Konung Gustaf V:s Pokal in Aby bereits deutlich das Nachsehen gegeben.
Im 1. Vorlauf trifft Perfect Spirit (Örjan Kihlström / 2) auf sechs Altersgefährten, die ihm auch nicht annähernd das Wasser reichen können. Für den zweiten Platz sollte sich Calle Crown (Christoffer Eriksson / 1) ebenfalls eine »Bank« sein, während das letzte sichere Finalticket – nur die drei Bestplatzierten eines jeden Vorlaufs und der gewinnreichste Vierte kommen weiter – wohl zwischen Velvet Gio (Torbjörn Jansson / 3) und Global Un Poco (Erik Adielsson / 4) »ausgespielt« wird.

1. Vorlauf
SprinterMästaren

Titelverteidiger Robert Bergh ist mit Transcendence (7) längst nicht so gut gerüstet wie vor Jahresfrist mit Diamanten, sollte aber noch eher zu einer Überraschung fähig sein als Auto Relight (Björn Goop / 5) oder Southwind Hydro (Kenneth Haugstad / 6).
Einziger deutscher Teilnehmer unter den 21 Kandidaten ist im 2. Vorlauf der Derby-Zweite des Vorjahres, Flying Fortuna (Christoffer Eriksson). Der Muscles Yankee-Sohn aus dem in Dänemark registrierten, allerdings von dem in Kiel lebenden Unternehmer Niels Thomsen betriebenen Baltic Stable ist kein echter Siegertyp und hat lediglich zwei seiner bisherigen 22 Rennen gewonnen. Seine Antrittsstärke, die ihm hier vom äußeren Startplatz vielleicht nicht wie gewöhnlich hilft, hat ihm aber schon acht Ehrenplätze eingebracht. Ein Platz im Endlauf wäre für ihn ganz sicher ein Erfolg.

2. Vorlauf
SprinterMästaren

Favorit dieser zweiten Qualifikation ist Lucifer Lane (Johan Nilsson / 2), der nach saison-übergreifend fünf Siegen in Folge nun aber einige Male Grenzen aufgezeigt bekam. Aus der idealen Ausgangslage sollte er freilich die Führung bekommen und sich dann auch gegen den immer stärker werdenden Hazard Boko (Per Lennartsson / 5) durchsetzen. Capitol Hill (Erik Adielsson / 3) lief beim Saisoneinstand als Dritter nicht übel und könnte es mit entsprechender Steigerung ebenso ins Finale schaffen wie Waffle (Johan Untersteiner / 1), während Speedy Face (Adrian Kolgjini / 6) und Prosperous (Johnny Takter / 4) erst einmal fehlerfrei bleiben müssen, um überhaupt etwas ausrichten zu können.
Als Dritter des Hambletonian 2017 hinter Perfect Spirit führten die Wege von Enterprise (Björn Goop / 3) ebenfalls nach Europa. Stefan Melander hat durch Nuncio und Uncle Lasse das Rennen in den letzten drei Jahren zwei Mal gewinnen können und wird den Chapter Seven-Sohn sicher bestens vorbereitet an den Start bringen. Allerdings agiert Super War Horse (Kevin Oscarsson / 4) seit Wochen in eminent starker Form und wäre als Sieger des 3. Vorlaufs beileibe keine Überraschung.
Während diese beiden Pferde für das Finale »gesetzt« zu sein scheinen, werden der zu Unsicherheiten neigende Van Kronos (Erik Adielsson / 6), der insgesamt recht zuverlässige Ethien du Vivier (Christoffer Eriksson / 5) und der frische Überraschungssieger Eurythmic Sisu (Jorma Kontio / 1) das oder die letzten Ticket(s) unter sich ausmachen. Fritjof (Johan Untersteiner / 7) und Eastern Promise (Markus Nicklasson / 2) wären hingegen auf einem der vorderen Plätze handfeste Überraschungen.

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