Orlando Jet: 10.000 Euro abzuholen

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Offiziell eröffnet sie zwar erst am Samstag, doch die Deutsche Traber-Derby-Woche 2018 mit sieben Veranstaltungen innerhalb von zehn Tagen beginnt bereits am Freitagnachmittag.

Traber-Derby-Woche 2018
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Freitag, 27.07. in Berlin Mariendorf

Nach extrem hartem Kampf um jeden Teilnehmer und einer bisher nie gesehenen Verlängerung der so genannten Starterangabe um gleich vier Tage bis zum vergangenen Sonntag ist es doch noch gelungen, zumindest ein Neun-Rennen-Programm ab 16:10 Uhr zusammenzustellen. Allerdings sind ausgerechnet die sportlich wie finanziell interessantesten Rennen mit nur jeweils sechs Pferden ziemlich »dünn« besetzt.
Zumindest dem Namen und der Dotierung nach ist das traditionsreiche Charlie Mills-Memorial das Highlight des Tages. Um 20.000 Euro Preisgeld brauchte es zwei Anläufe, um wenigstens ein halbes Dutzend Interessierter zusammen zu bekommen. Dabei kommt zu einer späten Revanche für den BILD-Pokal vom 1. Mai in Gelsenkirchen. Unter nahezu identischen Bedingungen – im »Park« ging es lediglich 100 Meter weiter – erneuern Deutschlands aktuell bester Inländer, Orlando Jet (Rudi Haller / 6), und der aus dem Besitz des Berliner Bahn-Eigentümers Ulrich Mommert stammende Cash Hanover (Michael Nimczyk / 5) ihr Zusammentreffen vom Maifeiertag. Von »Duell« mag man gar nicht sprechen, zu überlegen war der anschließend im Elitloppet von Solvalla an einer frühen Galoppade gescheiterte Haller-Schützling gegen den seinerzeit sein Saisondebüt gebenden »Cash«.

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Charlie Mills-Memorial

Auch dieses Mal sieht alles danach aus, als müsse der in österreichischen Farben laufende Orlando Jet die 10.000 Euro Siegprämie nur abholen. Während er selbst Ende Juni auch beim zweiten Start im »Temple du Trot« in Vincennes erneut starke Gegner bezwang, musste Cash Hanover nach einem überraschenden vierten Platz im Copenhagen-Cup und einem Ehrenplatz im Vorlauf zum Sweden-Cup in dessen Finale ebenso Grenzen bekennen wie beim letzten Paris-Start Anfang Juni. Es ist deshalb keineswegs Zweck-Pessimismus, wenn Nimczyk über den Vorjahressieger zum Thema »Titelverteidigung« sagt: »Cash muss heute 110 % geben, und dann brauchen wir auch noch ein bisschen Glück, dass es bei Orlando Jet nur zu 95 % langt«. Trotzdem schickt der siebenfache Champion eine Kampfansage an den Konkurrenten: »So, wie am 1. Mai in Gelsenkirchen werden wir uns nicht noch einmal vorführen lassen«.
Für Orlando Jets Stallgefährten Stark Bi (Josef Franzl / 4) sieht es »verdächtig« nach Rang drei aus, den er zuletzt auch in Baden bei Wien in einem internationalen Vergleich aus der zweiten Startreihe heraus belegen konnte. Normalerweise müsste er die Konkurrenz von SJ´s Junior C (Stefan Schoonhoven / 3) fürchten, doch war der einzige Wallach im Feld schon am 1. Mai »meilenweit« hinter Orlando Jet und Cash Hanover, hat seither nur einen Probelauf im heimischen Wolvega bestritten und scheint zudem auch nicht mehr in der Form früherer Jahre zu sein.
Roland Hülskath und Besitzer Dr. Christian Ziegener ist es zu verdanken, dass der Wettkampf zumindest in Ansätzen die Bezeichnung »Rennen« verdient. Ihre Stuten C´est bien (Roland Hülskath / 1) und Annee Faste (Thomas Panschow / 2) haben normalerweise keine Chance gegen mindestens drei der vier anderen Bewerber, stellen sich aber gleichwohl dem ziemlich ungleich erscheinenden Kampf.
Ohne Beteiligung des weiblichen Geschlechts geht der Derby-Cup der Vierjährigen um 7.500 Euro Gesamtbörse über die Bühne. Der zuletzt in ungewohnter Hand an Fehlern gescheiterte Nordmann (Rob de Vlieger / 4) hat gegen deutlich gewinnreichere Altersgefährten schon eine Prüfung dieser Art gewonnen und ist hier unser Favorit, zumal Pelle Barosso (Josef Franzl / 6) nach dem Derby-Pech des letzten Jahres – als überzeugender Vorlaufsieger wurde er in der Woche vor dem Finale krank und musste zu Hause bleiben – die hohen Erwartungen an ihn noch nicht durchgängig erfüllen kann.

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Dery-Cup der Vierjährigen

Glaedar (Knud Mönster / 5) unternahm vor zwei Wochen einen erfolgreichen Ausflug nach Dänemark, nachdem er zuvor nicht weit hinter einem Klassepferd wie Portland eingekommen war. Eine Länge hinter ihm lief Kentucky Bo (Rudi Haller / 3) als Vierter auch kein schlechtes Rennen, während Lille Alfred (Michael Nimczyk / 1) deutlich höhere Ansprüche zu erfüllen hat als beim Sieg vor zwölf Tagen auf dieser Bahn. Hector Boko (Thorsten Tietz / 2) kann läuferisch genug, muss sich nach der missglückten Schweden-Kampagne aber wohl erst wieder vorstellen.

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