Sieben Renntage an neun Kalendertagen, das Deutsche Derby zum Abschluss am 7. Juli als absolutes Highlight der gesamten hiesigen Rennsaison – das Derby-Meeting in Hamburg steht vor der Tür. Vom Samstag, 29. Juni bis zum Blauen Band am Finaltag, wenn es um 650.000 Euro an Rennpreisen und jede Menge Prestige in der Hansestadt geht, konzentriert sich das Interesse der Turffreunde auf die Rennbahn im Norden.
Gleich das bedeutendste Rennen des ersten Wochenendes hat es in sich: Am Sonntag steht der Große Hansa-Preis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m) im Zentrum des Interesses. Hier treffen sich traditionell die Grand Prix-Pferde oder solche, die es noch werden wollen. Meistens gibt es auch ein Wiedersehen mit Pferden, die im Jahr zuvor im Derby unterwegs waren.
Besonders hoch einzuschätzen ist Royal Youmzain (E. Pedroza), der in Hamburg noch eine Rechnung offen hat. 2018 galt er nach vielen starken Leistungen als haushoher Favorit auf den Derby-Sieg. Doch auf der 2.400 Meter-Distanz, speziell auf der Zielgeraden, lief wenig nach dem Wunsch des von Andreas Wöhler in Spexard trainierten Cracks, der Dubai-Großbesitzer Jaber Abdullah gehört. Mitte der Zielgeraden kam ihm der spätere Sieger Weltstar ziemlich in die Quere, und Royal Youmzain musste mit Platz drei hinter Weltstar und Destino vorlieb nehmen.
Zuletzt im Großen Preis der Badischen Wirtschaft in der German Racing Champions League in Baden-Baden schwitzte Royal Youmzain vor dem Rennen stark, aber er hielt sich als Zweiter, nur von Itobo geschlagen, dennoch vorzüglich. Natürlich meldet er nun erste Chancen an. Verdient wäre ein Triumph in Hamburg allemal.
Champion Markus Klug scheint einmal mehr dieses Rennen im Visier zu haben, denn er hat mit Colomano (A. de Vries) den Vorjahreszweiten und aktuellen Listensieger sowie Derby-Favoriten von 2017 am Start. Klug gewann das Rennen in den letzten beiden Jahren mit Dschingis Secret.
Alounak (M. Cadeddu) lief in dieser Gesellschaft schon mehrfach achtbar, ohne aber ganz nach vorne durchzudringen. „Er braucht endlich einmal weichen Boden“, sagte Racing Manager Holger Faust. Besitzer Darius Racing (von Merck-CEO Stefan Oschmann) hat bislang ein wenig aufregendes Jahr, aber vielleicht ändert sich das gerade in Hamburg, wo 2016 Isfahan für diesen Stall das Derby gewann.
Gewinnen kann der Franzose French King (O. Peslier), den Henri-Alex Pantall nach seinem Triumph im Carl Jaspers-Preis in Köln erneut nach Deutschland schickt. Der ehemalige Schweizer Derbysieger dürfte ein harter Prüfstein für die deutschen Asse sein, er ist der Gegner von Royal Youmzain.
Beachten muss man auch die dreijährige Stute Skyful Sea (A. Starke), die Peter Schiergen für das Gestüt Bona sattelt. Denn sie zwar Zweite im Derby-Trial-Frühjahrs-Preis zu keinem Geringeren zur Derby-Hoffnung Accon und hat nun einen deutlichen Gewichtsvorteil. Sieben Kilo weniger als die älteren Hengste, das ist schon ein Wort. Oriental Eagle (F. Minarik) hat nicht mehr an den Gerling-Preis-Sensationstreffer angeknüpft, aber bei nur sechs Pferden kann seine Taktik des Gehens auch einmal aufgehen.
Für Hochspannung ist also schon am ersten Wochenende der Derby-Woche gesorgt. Natürlich können Sie live auf dem Stream von RaceBets alles mitverfolgen.
Lesen Sie auch unseren Insider-Talk. In dieser Woche mit Werner Gerhold.