Galopprennbahn Dortmund: Wer kommt auf das Siegerfoto?

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Am 5. Januar 2020 durfte er auf der Galopprennbahn Dortmund jubeln: Rennsport-Fotograf Marc Rühl aus Bedburg feierte mit dem fünfjährigen Wallach Sioux gleich einen vollen Erfolg auf der Sandbahn. Alle Geduld zahlte sich aus, denn es handelte sich um das späte Lebensdebüt des Kamsin-Sohnes, den Yasmin Almenräder in Mülheim an der Ruhr vorbereitet.

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Ausnahmsweise stand Rühl einmal selbst im Mittelpunkt, der sonst mit seinen Kameras das Geschehen und die Sieger ablichtet, auf den verschiedensten Rennbahnen im In- und Ausland. Mit gewaltigem Speed und als Riesenaußenseiter – der Toto bezahlte 19,4:1 Euro – überspurtete Sioux noch einen schon weit enteilten Gegner.

Das war natürlich ein Klasse-Karrierebeginn, und die Hoffnung besteht, dass da ein besseres Pferd herangereift ist. Am Sonntag, wenn wieder sechs Prüfungen ab 11:25 Uhr (die Rennen 1 bis 4 werden auch nach Frankreich übertragen) in Dortmund ausgetragen werden, sollte eigentlich der zweite Sieg eingefahren und die weiße Weste verteidigt werden – im Hauptrennen der Karte, einem Ausgleich III über 2.500 Meter. Doch wegen der vielen Regenfälle der letzten Woche bleibt Sioux der Prüfung kurzfristig fern, wie Marc Rühl gegenüber RaceBets versicherte. Somit wird er oder einer seiner Kollegen, die stets an den Renntagen vor Ort sind, das Siegerfoto von einem anderen Pferd schießen.

Marc Rühl
Marc Rühl

Marc Rühls Pferde liefen früher unter den Namen „Zur Gaulshütte“, dem Straßennamen seines Bedburger Domizils. Inzwischen trägt Sioux die Farben von Stall MarcRuehl.com, einem Verweis auf seine Internet-Seite www.marcruehl.com.

„Zum Rennsport gekommen bin ich als Jugendlicher. Meine Eltern kauften mir als 14-jährigem eine Vollblutstute als Reitpferd, diese wurde dann auch zur Zucht eingesetzt. Mit großer Begeisterung verschlug es uns dann unweigerlich auf die Rennbahn, und diese Begeisterung ist bis heute geblieben“, erklärt der Galopp-Enthusiast.

Die Freude an den Pferden, gepaart mit einem gewissen Talent – nennt er als Voraussetzungen für seinen Beruf. „In erster Linie faszinieren mich die Pferde, deren Temperament und Intelligenz. Es gilt den besonderen Moment einzufangen, wobei für mich die größte Herausforderung in der Arbeit mit Deckhengsten liegt. Sie gilt es, bestmöglich in Szene zu setzen, um die Züchter für sie einzunehmen.“

Der Klick im richtigen Moment

Sicherlich ist es nicht einfach, genau den richtigen Moment beim Auslöser zu erwischen und den Knopf dann zu drücken, aber das ist vielleicht auch ein Vorteil, denn gerade im Selfie- und Handyzeitalter wäre die Konkurrenz ansonsten für einen Pferdefotografen noch größer als sie ohnehin bereits ist.

„Begonnen hat es bei mir mit der Fotografie, dann kam die Agentur für Gestütswerbung hinzu. Hier decken wir von der Anzeige über die Website bis zum Imagefilm den kompletten Vollblut-Bedarf ab. Maßgeblich sind Qualität und Know How. Dafür legen wir im Jahr zwischen 40.000 und 60.000 Kilometer zurück, Flugstrecken nicht eingerechnet“, gibt Rühl einen Einblick in seinen Job.

Natürlich hat er auch bevorzugte Hippodrome. „Meine Lieblingsbahnen sind tatsächlich Köln als Heimatbahn, München mit dem schönsten Geläuf, Baden-Baden mit dem besten Flair und Hamburg, weil es mein Geburtsort ist.“ Gut möglich, dass bald Dortmund dazukommt, sollte sein Sioux hier weiter siegen.

Seine besten Pferde waren  bislang der Listensieger Shoshoni, die in den Oaks d‘ Italia erfolgreiche Stute Nepal und Navajo, eine einstige Derby-Hoffnung, dessen Karriere leider viel zu früh zu Ende ging.

Damit Sie für Ihre Wetten besser disponieren können, stellen wir Ihnen die Pferde des Hauptrennens im einzelnen genau vor:

St Stephens Green: Beeindruckender als er kann man nicht gewinnen, ließ mehrere Mitbewerber mit Riesenvorsprung hinter sich, scheint mit neun Jahren seinen zweiten Frühling zu erleben. Ein neuerlicher Coup ist sehr wahrscheinlich.

St Stephens Green am 19.01.2020 in Dortmund
St Stephens Green am 19.01.2020 in Dortmund

Kenny: Zeigte seine stärkste Leistung bei der Platzierung zu besseren Pferden in Mülheim im Dezember, hatte es danach in Chantilly viel zu schwer. Gewann anschließend hier eine verlockende Aufgabe mühelos. Im Handicap wird mehr verlangt, aber vielleicht kann er das auch.

Mod: Der Ritt des Champions gilt als ausgesprochener Frontrenner. Glänzte auch auf diesem Kurs schon, war aber zuletzt chancenlos gegen Kenny. Kann nur einen Strich gehen, muss vorne schon alles passend finden, aber es gibt Tage, an denen hier fast nur Pferde gewinnen, die seine Taktik anschlagen.

Cassilero
Cassilero

Cassilero:  Alter Haudegen, der auch im hohen Alter noch nichts verlernt hat. Gewann noch im Herbst einen Ausgleich I in Hannover auf der Grasbahn. Auf Sand ist seine Marke deutlich günstiger, und nach einem kleinen Formtief kündigte er sich auch wieder deutlich an. Kann an der Spitze noch immer einen guten Strich gehen und durchaus mitmischen.

American Prince: Feierte nach vielen Platzierungen im Oktober endlich seinen ersten Sieg. Danach war es in einem Auktionsrennen schwerer, wurde aber auch sehr unglücklich geritten. Hat seither pausiert, versucht sich erstmals auf Sand. Sicher ein Pferd mit vielen Reserven, aber muss gleich gegen einige Spezialisten heran.

Kanonier am 10.03.2019 in Dortmund.
Kanonier am 10.03.2019 in Dortmund.

Kanonier: Im vergangenen Winter hier eine große Entdeckung und absoluter Siegertyp. Hatte dann eine längere Durststrecke, doch der zweite Platz zuletzt hinter St Stephens Green auf diesem Kurs war wieder ein Schritt in die richtige Richtung, als er u.a. auch vor Cassilero blieb. Nähert sich folglich einem Erfolg.

Irish Poseidon: Immer wieder platziertes Pferd, aber alles andere als ein Siegertyp. Kann sicher auch hier in die Dreierwette laufen, verpasste am vergangenen Sonntag nur ganz knapp den Erfolg. Durchaus möglich, dass ihm ausgerechnet hier der erste Treffer gelingt.

Gallardo
Gallardo

Gallardo: Hat es auf der Dortmunder Sandbahn schon mehrfach in die Geldränge geschafft, jüngster Ehrenplatz war auch anständig, aber die Gegnerschaft ist nun stärker als damals. Eine Überraschung kann er allemal schaffen.

Auch auf der Sandbahn ist die Sonsbecker Trainerin Regine Weißmeier ein gern gesehener und meistens auch recht erfolgreicher Gast. Natürlich ist sie auch am Sonntag wieder in Dortmund engagiert und bietet gleich mehrere Hoffnungsträger auf. Als weitere Wetthilfe analysieren wir im Folgenden ihre Pferde vor.

Die Hoffnungen von Regine Weißmeier am 9. Februar in Dortmund:

1.Rennen: High Seas: landete gerade den verdienten Erfolg auf dieser Bahn. Versteht sich mit ihrer 17 jährigen und enorm aufstrebenden Reiterin blendend. Auch mit Aufgewicht wieder weit vorne zu erwarten.

4.Rennen: Germanwings: Absolutes Formpferd, das seit Wochen und Monaten stets treu nach vorne läuft, wie zuletzt in Mülheim. Kann aber auch Sand, war hier schon erfolgreich. Letzter Sieg stammt zwar vom Meeting im Sommer in Bad Harzburg, doch in jedem Falle Pflicht in den Kombiwetten.

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Lesen Sie auch unseren Insider-Talk. In dieser Woche mit Jackie Leve.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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