Galopprennbahn Sha Tin: Top-Duelle am Super-Sonntag

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Die Geschichte des Hong Kong Jockey Clubs ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Nachdem wir in der vergangenen Woche wesentlich über die Prinzipien und die wirtschaftlichen Eckdaten des Rennveranstalters in der Ex-Kronkolonie berichtet haben, wollen wir vor unserem Vorbericht auf die Top-Ereignisse am Sonntag, 5. April auf der Galopprennbahn in Sha Tin über die Historie des Clubs und dessen Einrichtungen (bis 2008) berichten, die auf der Website unter „Our Milestones“ (unsere Meilensteine) aufgeführt sind.

Direkt zur The Chairman’s Trophy

Riding High Together For A Better Future

„Riding High Together For A Better Future“, so lautet das Motto der Pferderennen in Hong Kong, die es seit 1846 gibt, damals aber nur auf der Rennbahn Happy Valley, dem damals noch nicht, aber nun natürlich längst von Wolkenkratzern im Stadtzentrum umgebenen Kurs. 1873 fand mit dem Hong Kong Derby bereits der erste Klassiker statt. Doch erst 1884 wurde der Hong Kong Jockey Club gegründet, der aktuell übrigens 24.000 Angestellte hat. Schon 1915 wurden die ersten Spenden an Hong Kong übergeben, bekanntlich handelt es sich um einen „Non Profit“- Verband, deren Überschüsse dem Gemeinwohl zufließen.

Im Jahr 1931 wurden die ersten feststehenden Tribünen in Happy Valley eingeweiht. 1950 erreichte man dank des HKJC die ersten Kliniken. 1957 eröffnete mit dem Victoria Park eine grüne Oase in Hong Kong, dank der Gelder aus den Wetten. Die Hong Kong Jockey Club Charities Limited wurde 1959 ins Leben gerufen, ehe der Club 1960 öffentliche Schwimmbäder schuf.

Die Einführung des Summer Youth Program 1969 und die Eröffnung von Freizeit- und Sporteinrichtungen 1979 waren weitere bedeutende Maßnahmen. 1971 wurde der Rennsport professionell betrieben. Für den Reiter-Nachwuchs wird seit 1972 in der Jockeyschule gesorgt. 1973 begann man mit der Unterstützung des Hong Kong Art Festivals.

Hong Kong International Races, Sha Tin
Hong Kong International Races, Sha Tin, Foto: TT

Vom Jahr 1974 datieren die ersten sechs Wettannahmestellen. Die Mark Six Lottery startete 1975 (ähnlich unserem Lotto). Der großartige Ocean Park, ein Freizeitpark mit einer Seilbahn in schwindelerregender Höhe, öffnete 1977, die ersten drei öffentlichen Reitschulen kamen 1978. Im Oktober 1978 wurde mit Sha Tin die größere der beiden Rennbahnen eröffnet. Die Erschaffung des HKJC Music and Dance Fund datiert von 1980.

Silver Lining avancierte 1980 zum dritten Mal zum Pferd des Jahres in Hong Kong. Das Hong Kong Sport Institut gibt es seit 1982. Noch viele erinnern sich heute an die zehn Siege von Co-Tack im Jahr 1983. 1985 eröffnete die Hong Kong Academy for Performing Arts, auch sie verdankt Ihr Bestehen dem Jockey Club. 1988 wurde mit dem Hong Kong Invitation Cup das erste internationale Rennen ausgetragen. Die Renovierung des Kowloon Parks 1989 und die Eröffnung des Jockey Club Ti-I College im selben Jahr verdient Erwähnung, außerdem der Hong Kong University of Science and Technology und des Hong Kong Parks 1991. 1993 wurde der Hong Kong Jockey Club Charities Trust eingeführt.

1994 wurde River Verdon zum ersten Triple Crown-Gewinner. 1994 baute man das Hong Kong Stadium neu. Den öffentlichen Jockey Club Golf-Platz gibt es seit 1995. In diesem  Jahr wurde auch die erste International Sale abgehalten. 1996 öffnete das Racing Museum. Für Aufsehen sorgt seit 1998 die International Jockeys Championship mit den besten Reitern der Welt. Der HKJC gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der World Lottery Association (seit 1999). 1999 wurde auch das erste internationale Gruppe I-Rennen Hong Kong ausgetragen.

Silent Witness mit großer Serie

Im Millenniums-Jahr schuf man das Jockey Club Centre for Positive Ageing. Dank Fairy King Prawn gab es den ersten HK-Sieger in einem großen Japan-Event, dem Yasuda Kinen. Das Rennsport-Labor wurde 2001 zum einzigen Ferenz-Labor der FEI in Asien. 2002 gab es die ersten vier internationalen Gruppe I-Rennen an einem Tag. Der Life Wide Learning Fund wurde in jenem Jahr ins Leben gerufen. Fußballwetten bereichern seit 2003 das Portfolie des HKJC. 2004 wurde das Zentrum für Gesundheitsschutz eröffnet. Geschichte schrieb Silent Witness mit seinem 17. Sieg in Folge im Jahr 2005. Cape Of Good Hope wurde der erste Sieger der Global Sprint Challenge. 2007 sorgte Vengeance Of Rain im Sheema Classic in Dubai für Furore. 2007 wurde die Champions Mile zum sechsten internationalen Rennen Hong Kongs. Das Sports Medicine and Health Sciences Centre gibt es seit 2007.

Unter der Regie des Deutschen Andreas Schütz wurde Good Ba Ba 2008 das Pferd mit dem höchsten internationalen Rating Hong Kongs. Damals wurden hier die Reiterspiele von Olympia in Peking in Hong Kong abgehalten. Auf die weiteren Jahre gehen wir in unserer nächsten Vorschau ein.

Beauty Generation 28.04.2019
Beauty Generation 28.04.2019 Foto: TT

Beauty Generation vs. Waikuku

Nun wollen wir uns aber auf die beiden Top-Rennen am Sonntag konzentrieren. Da wäre zum einen die Chairman’s Trophy (Gruppe II, 4.25 Mio. HK-Dollar, 1.600 m). Hier kommt es zum spannungsgeladenen Duell zwischen Beauty Generation und Waikuku. Erstgenannter galt lange hier als unschlagbar, aber dann verlor er in dieser Saison einiges von seinem Nimbus. Doch der jüngste Treffer im Queen’s Silver Jubilee Cup war wieder ein Schritt in die richtige Richtung und gibt ihm nun beste Aussichten. Waikuku war eine Entdeckung der vergangenen Monate, unter anderem als Zweiter in der HK Mile. Im Januar schlug er Beauty Generation im Stewards Cup mit einem Hals, viel liegt also nicht zwischen ihnen.

Ist Aethero wieder der Alte?

Das andere Highlight ist der Sprint Cup (Grade II, 4,25 Millionen HK-Dollar, 1.200 m). Hot King Prawn und Aethero sind hier die vermeintlichen Protagonisten. Hot King Prawn war unter anderem Zweiter im Hong Kong Sprint im Dezember und sicherte sich zuletzt ein großes Handicap. Aethero bezog als heißer Favorit im HK Sprint eine unerwartete Niederlage als Dritter. Seither hat er pausiert und dürfte sich nun wieder von starker Seite präsentieren.

Aethero, von Altmeister John Moore vorbereitet, ist mit einer Marke von 121 nur zwei Punkte vom Rating des zuvor angesprochenen Silent Witness entfernt aus dem Jahr 2003, dem höchsten Rating in Hong Kong für ein Pferd diesen Alters in diesem Jahrhundert.

Beat The Clock, Hot King Prawn, Aethero 08.12.2019
Beat The Clock, Hot King Prawn, Aethero 08.12.2019, Foto: TT

Moore erklärt: “Von Silent Witness steht eine Statue vor der Tribüne, wir alle wissen, was er für ein großartiges Pferd war. Dass Aethero nach seiner Dreijährigen-Kampagne nur zwei Pfund unter ihm rangiert, das ist schon beeindruckend.”

Trotzdem ist es noch ein weiter Weg, bis Aethero in die Nähe des besten Hong Kong-Pferdes aller Zeiten kommt. Seit seinem beeindruckenden Debüt im April gewann er fünf seiner sieben Rennen, darunter auch ein Treffer gegen die besten Älteren im Jockey Club Sprint im November. Da war es nur logisch, dass er zu einer Quote von 1,5:1 im Hong Kong Sprint im Dezember antrat. Bis 30 Meter vor dem Ziel hatte er die Spitze, doch dann musste er mit einem Hals Championsprinter Beat The Clock sowie Hot King Prawn den Vortritt lassen.

 “Er hatte nach dem Rennen erhöhte Temperatur, daher haben wir entschieden, ihm Zeit zu geben, um sich zu erholen”, erklärte John Moore. “Der Hong Kong Sprint kam früher für ihn als ideal war, auch wenn er trotzdem eine starke Partie lieferte. Nun ist er in gutter Verfassung, und sein Trial war viel besser.” Allerdings ist das Rennen am Sonntag nicht das Hauptziel, den man steuert natürlich Ende April den Chairman’s Sprint Prize an. Da Beat The Clock derzeit wegen einer Trainingsverletzung pausieren muss, ist Hot King Prawn der Hauptgegner. Moores andere Hoffnung Thanks Forever könnte von dem weicherem Boden als sonst profitieren, nachdem das Wetter in Hong Kong in dieser Woche sehr regnerisch war.

Nach Sha Tin

Lesen Sie auch unseren Insider-Talk. In dieser Woche mit Naomi Heller.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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