Das Rennen
Zu den sieben deutschen Gruppe I-Rennen gehört der 130. Longines Großer Preis von Berlin, der Corona-bedingt statt im August diesmal am Nationalfeiertag (3. Oktober) stattfindet und natürlich das Saisonhighlight auf der Rennbahn Berlin-Hoppegarten ist. Schon in der Vergangenheit handelte sich manchmal um das beste Rennen der Saison hierzulande. Auf 100.000 Euro wurde die Dotierung des 2.400 Meter-Events zurückgefahren. Es handelt sich um das 4. Rennen der Karte, neun Kandidaten geben sich die Ehre.
1888 wurde die Prüfung in Berlin-Hoppegarten gegründet, wo sie bis 1908 sowie von 1934 bis 1944 auch schon beheimatet war. Nach vielen Jahren in Düsseldorf kehrte das Rennen 2011 auf die Parkbahn zurück.
Besonders in Erinnerung geblieben ist der Sieg von Danedream 2011, hier startete die spätere deutsche Wunderstute ihren Siegeszug in Richtung Arc und King George. 2016 gewann mit Protectionist ein früherer Gewinner des Melbourne Cup. In den vergangenen beiden Jahren ging der Sieg durch Best Solution und French King ins Ausland.
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Die erfolgreichsten Starter im Rennen
COMMUNIQUE lief hier als Zweiter im Vorjahr glänzend und hielt auch im Großen Preis von Baden mit Rang zwei bestens stand. TORQUATOR TASSO war Zweiter im Derby und als Dritter im Großen Preis von Baden erneut Gruppe I-platziert. SATOMI gewann den Großen Hansa-Preis auf Gruppe II-Ebene. STEX zeichnete sich ebenfalls auf solchem Level in Italien aus. KASPARs beste Form war der zweite Platz im Preis von Europa auf höchster Ebene. MEMPHIS bewies ihr Können als Oaks d‘ Italia-Zweite (Gr. II). DICAPRIO ist ein Listen- und Auktionsrennen-Sieger mit weiterem Potenzial. GROCER JACK war im Derby Dritter, ehe er disqualifiziert wurde, aber die Platzierungen anschließend waren gut.
Das zu erwartende Tempo
COMMUNIQUE verschleppte zuletzt im Großen Preis von Baden vorne geschickt das Tempo und zog, wie so viele Pferde aus dem Stall von Mark Johnston, bis zuletzt bestens durch. Er dürfte wieder die Pole-Position einnehmen. STEX geht ebenfalls gerne vorne und könnte die Taktik aus Baden schwieriger machen für den englischen Gast. KASPAR mag die Rennen im Vordertreffen und könnte sich wie RIP VAN LIPS dahinter einreihen. SATOMI, DICAPRIO, GROCER JACK und MEMPHIS scheinen mit Speed ihre besten Rennen laufen. TORQUATOR TASSO kommt ebenfalls von weit hinten, vielleicht versucht man es mit ihm einmal nicht von einem der letzten Plätze wie in Iffezheim, wo er wenig Glück hatte.
Unsere Einzelanalyse der Starter
COMMUNIQUE ist von seinem zweiten Platz im Vorjahr noch in bester Erinnerung. Nach einem kleinen Formtief meldete er sich wieder in Glanzform zurück, als er nach einem geschickten Ritt im Großen Preis von Baden an der Spitze das Tempo niedrig hielt und als Zweiter immer wieder neu beschleunigen konnte. Natürlich ist er wieder ein harter Prüfstein.
RIP VAN LIPS zeigte als Dritter im St. Leger seine beste Karriereleistung, aber hier wird viel mehr verlangt. Das kann noch längst nicht reichen, aber die Stallform ist stark.
SATOMI konnte ihren Überraschungscoup im Großen Hansa-Preis zweimal nicht bestätigen und hat es in dieser Klasse schwer.
STEX ist eine heimische Hoffnung der Hoppegartener Trainingszentrale, die sich mächtig verbessert hat mit drei Italien-Treffern in Folge. Zuletzt dominierte sie im Premio Federico Tesio Start-Ziel, doch scheint dieses Rennen nun wesentlich besser besetzt zu sein.
DICAPRIO scheiterte im Derby in erster Linie an einer ungünstigen Startnummer. Der Sieg in einem Auktionsrennen in Baden-Baden war eine leichte Sache, zu schlagen hatte er wenig, aber das Beste dürfte man von ihm noch nicht gesehen haben. Weicher Boden wäre günstig, darauf soll er noch besser sein. Sicherlich ein interessanter Aufsteiger.
GROCER JACK hatte als Dritter im Derby Pech, als er die Platzierung wegen eines unerlaubten Mittels verlor, gehört zu den besten deutschen Dreijährigen, untermauerte dies auch zuletzt in Frankreich, kann durchaus vorne mitmischen.
KASPAR lief im Derby ebenfalls gut, noch besser war sein Ehrenrang im Preis von Europa, als er lange Siegchancen geltend machte. Im Großen Preis von Baden war er nie gefährlich, aber auch nicht weit geschlagen. Muss wieder einen Glanztag erwischen.
TORQUATOR TASSO scheint der beste in Deutschland trainierte dreijährige Hengst zu sein. Im Derby ging er kurz wie der Sieger, zuletzt im Großen Preis von Baden wurde er ein Opfer der Taktik, denn von einem der letzten Plätze hatte er keinen Platz zum Angriff und war als Dritter unter Wert geschlagen. Wenn diesmal alles glatt geht, kann er vor COMMUNIQUE sein und ist ein klarer Sieganwärter.
MEMPHIS ist eine Hoffnung von Hoppegarten-Trainer Roland Dzubasz. Ihre beste Leistung war der zweite Platz in den Oaks d‘ Italia, doch wurde die Form kaum aufgewertet. Rang vier hier im Fürstenberg-Rennen dürfte ihren Möglichkeiten entsprochen haben. Hier kann sie nur Außenseiterin sein.
Sicherer Außenseiter: STEX
Bester Außenseiter: KASPAR
Unsere Tipps:
1: 8 Torquator Tasso
2: 1 Communique
3: 6 Grocer Jack
4: 5 Dicaprio
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Lesen Sie auch unseren Insider-Talk. In dieser Woche mit Eduardo Pedroza.