St. Moritz: Start zum Schnee-Spektakel

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Es ist ein weltweit einzigartiges Spektakel im Schnee: An drei Sonntagen im Februar verwandelt sich der zugefrorene St. Moritzersee in einen internationalen Sport-Hotspot. Auf der weitläufigen Rennbahn in dem Schweizer Nobelskiort im Engadin treten erfahrene Jockeys mit ihren Vollblütern zu verschiedenen Rennen an. Mehr als 30.000 Menschen reisen (in Nicht-Corona-Zeiten) jeden Winter in die Engadiner Berge, um die spannende Atmosphäre der Pferderennen auf dem zugefrorenen St. Moritzersee zu genießen.

Unbestrittener Höhepunkt ist das Skikjöring, eine spektakuläre Rennform, die es nur in St. Moritz gibt: Auf Skiern werden die Teilnehmer von reiterlosen Vollblütern mit bis zu 50 km/h über die 2.700 Meter lange Strecke gezogen. Dabei sind Mut, Geschicklichkeit, Kraft und Kondition gleichermaßen gefragt.

Die große Zeltstadt mit einer Fläche von 130.000 Quadratmetern bietet Attraktionen für Gäste jeden Alters, darunter Live-Musik, gastronomische Köstlichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten und einen Spielplatz für Kinder. Eine bunte Schar von Pferdeliebhabern, Jockeys, Trainern, Besitzern, Helfern, Besuchern, Einheimischen und prominenten Gästen sorgt für eine glamouröse Atmosphäre, die die legendäre Veranstaltung zu einem der Höhepunkte der Wintersaison gemacht hat.


Direkt zum St. Moritz

Das Rennen

Wir haben uns mit dem Grand Prix Longines, dem 4. Rennen, genauer beschäftigt. Es handelt sich um eine 1.800 Meter-Prüfung, die auch gerne als Vorbereitungsrennen für den Großen Preis von St. Moritz am 20. Februar genutzt wird. Zehn Kandidaten kommen an den Ablauf, Startzeit ist um 13:30 Uhr.

Die erfolgreichsten Starter im Rennen

ULSTER gilt als Schweizer Crack auf derartigen Strecken und scheint das beste Pferd im Feld zu sein. NIMROD gewann bisher vier Rennen.

Das zu erwartende Tempo

Pferde und Jockeys im Rennen, St. Moritz
Pferde und Jockeys im Rennen, St. Moritz, Foto: Galoppfoto

Auf Schnee geht es meistens gleich richtig zur Sache, wobei es sehr von den Bedingungen abhängt, ob Frontrenner oder Speedpferde gewinnen. Ein Platz im Vordertreffen ist im Regelfall günstig. Es gibt seit einigen Jahren sogar Startboxen auf dem zugefrorenen See. NIMROD könnte als Schnee-erfahrenes Pferde gleich vorne mitmischen, gefolgt von TOSCANO und ULSTER. DE LA FAYETTE gilt als Speedpferd, aber vieles hängt vom Rennverlauf ab, zumal man einigen Pferden in Sachen Schnee-Eignung im Dunkeln tappt.

Unsere Einzelanalyse der Starter

ULSTER legte mit Siegen im Prix Jockey Club und im Silberblauen Band von Zürich sehr gute Formen hin, kommt aus einem Top-Quartier der Schweiz, gilt als eines der sehr guten Pferde in seinem Land, holte sich dieses Rennen vor zwei Jahren, der Favorit.

SINGLEDON startete 2021 sogar im Grupperennen (war im Prix Eugene Adam chancenlos), aber listenplatziert in Bordeaux, in die engere Wahl zu nehmen.

SHARIYAR war im Oktober für Trainer Mikel Delzangles Handicap-Sieger in Chantilly, bestätigte die Leistung als Course B-Zweiter, wenn er mit dem Schnee zurechtkommt, ein sehr interessanter Kandidat.

DE LA FAYETTE gewann für Waldemar Hickst drei Rennen, Vierter in einem 40.000 Euro-Rennen, hat ein GAG von 75 Kilo, beim ersten Start für Carina Horn als Besitzerin und Trainer Mario Hofer durchaus ein Faktor.

FLYING OFFICER war Dritter im Schweizer St. Leger 2020, 2021 oft in guten Rennen der Schweiz platziert, sicher ein Faktor.

TOSCANO war für das Gestüt Höny-Hof und Trainer Jean-Pierre Carvalho in Serie in Altersgewichts- und Verkaufsrennen in Frankreich vorne dabei, Ausgleich I-Sieger in Deutschland, auch jüngste Formen waren nicht verkehrt, mit dem GAG von 78,5 Kilo könnte er mitmischen, immerhin sitzt Arc-Siegreiter Rene Piechulek im Sattel.

Toscano
Toscano

ARKTISZ ist ein Gast aus Ungarn, der auch schon in besseren Rennen gefiel, hier sicherlich schwer einzuschätzen.

NIMROD ist ein vierfacher Sieger, dessen aktuelle Form aber zu wünschen übrig lässt, müsste schon einen guten Tag erwischen.

MORDRED kommt aus einem stets gefährlichen englischen Quartier, doch die Leistungen waren wenig berauschend, hat aber mit Sibylle Vogt eine sehr erfolgreiche Reiterin im Sattel

SEACRET sicherlich nicht die erste Wahl des Gastgeberlandes, kann nur überraschen.

Sicherer Außenseiter: SINGLEDON

Bester Außenseiter: DE LA FAYETTE

Unsere Tipps:

1: 1 Ulster
2: 3 Shariyar
3: 5 Flying Officer
4: 6 Toscano


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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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