Das gibt es nur hier: Rennen auf einem zugefrorenen See sind in St. Moritz einzigartig und ein Spektakel der ganz besonderen Art. 7.000 Besucher gaben sich hier zum Auftakt am vergangenen Sonntag die Ehre, als alle Rennen auf 800 Meter verkürzt werden mussten und das Skikjöring in anderer Form (beritten) ausgetragen wurde.
Hoffentlich können diesmal die Rennen auf den normalen Strecken gelaufen werden. Minusgrade von deutlich unter dem Gefrierpunkt sind zwingende Voraussetzung, um einen adäquaten Untergrund zu präsentieren, was angesichts des Klimawandels, der auch vor dem Schweizer Nobelskiort in der Vergangenheit immer schwieriger geworden ist. Die Temperaturen lagen zur Wochenmitte sehr hoch bei bis zu 12 Grad Plus, doch sind für das Wochenende strenge Nachtfröste und Tagestemperaturen um den Gefrierpunkt angesagt.
Diesmal wollen wir Ihnen einige geographische Infos zum Untergrund geben, auf dem am Sonntag der zweite Tag des White Turf-Meetings ausgetragen wird. Der St. Moritzersee ist der nordöstlichste und kleinste der vier Seen der Engadiner Seenplatte. Erwird wie der Silsersee, der Silvaplanersee und der Lej da Champfèr vom Inn durchflossen und liegt auf 1768 m ü. M. Das Zentrum von St. Moritz befindet sich erhöht über dem Nordufer, an seinem westlichen Ende liegen die Heilquellen von St. Moritz-Bad. Der See liegt zwischen dem Piz Rosatsch (3123 m ü. M.) im Süden und dem Piz Nair (3056 m ü. M.) im Norden. Nördlich des Sees versperrt ein Riegel das Inntal, durch den der Fluss sich in Form der engen Charnadüra-Schlucht einen Ausgang gegraben hat.
Das Rennen
Wir haben uns mit dem 4. Rennen genauer beschäftigt. Es handelt sich um ein weiteres Vorbereitungsrennen für den Grand Prix eine Woche später, und führt über 1.800 Meter. Startzeit ist 13:30 Uhr. Acht Kandidaten geben sich hier die Ehre.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
NIMROD ist als Gewinner des Großen Preises von St. Moritz vor vier Jahren bestens bekannt. FLYING OFFICER lief in tragenden Schweizer Rennen nach vorne. MORFRED zeichnete sich vor einer Woche hier aus.
Das zu erwartende Tempo
Tempo gibt es normalerweise in den Schneerennen stets, normalerweise könnte TOSCANO gleich mitmischen, auch MORDRED, THE CHOSEN ONE, FLYING OFFICER und FIESTA sehen wir gleich im Vorderfeld, aber vieles wird von der Startphase abhängen.
Unsere Einzelanalyse der Starter
THE CHOSEN ONE bringt anständige Frankreich-Leistungen mit, darf man keinesfalls auslassen.
FLYING OFFICER kommt aus einem prominenten Schweizer Stall, war u.a. Dritter im St. Leger zu Sir Polski, kann auch einiges erreichen.
MORDRED ist ein Gast aus bekanntem englischen Quartier, gewann hier gerade ein 800 Meter-Rennen, erneut sehr gefährlich.
TOSCANO war bei Jean-Pierre Carvalho in Training, lief für ihn in Frankreich und in deutschen Handicaps mehrfach gut, bleibt trotz der schwächeren Form am Sonntag weiterhin ein Faktor.
SAMURAI ist hier ein bekanntes Gesicht, war vor zwei Jahren Grand Prix-Fünfter, vielleicht kann er ein Platzgeld holen.
ARKTISZ hatte im Premio Roma auf Gruppe-Ebene wenig zu bestellen, hier ist es aber deutlich einfacher, sicherlich interessant, zumal er sich am Eröffnungstag gut hielt.
NIMROD gewann 2018 den Großen Preis von St. Moritz, am Können dürfte er kaum scheitern, wird aber auch nicht jünger.
FIESTA gilt als alter Bekannter auf diesem Kurs, kommt aber kaum in Betracht.
Sicherer Außenseiter: THE CHOSEN ONE
Bester Außenseiter: ARKTISZ
Unsere Tipps:
1: 2 Flying Officer
2: 3 Mordred
3: 7 Nimrod
4: 4 Toscano