Es waren legendäre Renntage mit dem Zigarrenkönig Zino Davidoff, und der Termin ist längst schon zum Kult im hiesigen Rennsport geworden: Der Preis der Deutschen Einheit, der am Dienstag, dem Nationalfeiertag, bei den Pferderennen in Berlin-Hoppegarten ausgetragen wird, ist DAS Fest des Turfs zum 3. Oktober. Zum 33. Mal treffen sich hier die Spitzengalopper beim Kräftemessen. Wetten ist Pflicht. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.
Das Rennen
Am 3. Oktober 1991 ging dieser Renntag erstmals über die Bühne, seither ist dieses internationale Pferderennen DER Publikumsmagnet der Berliner Rennsaison und einer der Top-Renntage in Deutschland. Gänsehaut pur ist garantiert, wenn vor dem Start des Hauptrennens auf dem Geläuf die Nationalhymne angestimmt wird. Tausende singen mit, und Minuten später stürmen die Pferde auf die Zielgerade, während die Fans ihre Favoriten mit Deutschlandfahnen anfeuern.
Auch diesmal präsentiert sich dank einiger Nachnennungen ein enorm starkes Aufgebot von 13 Pferden in dieser über 2.000 Meter führenden Gruppe III-Prüfung. Das Preisgeld beträgt 55.000 Euro. Es handelt sich nun um das x. Rennen der Karte von acht Rennen ab 14 Uhr. Startzeit ist um 15:45 Uhr. In der Super-Dreierwette werden hier 15.000 Euro ausgeschüttet.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
PETIT MARIN ist der Vorjahressieger. MANSOUR, LADY EWELINA und MYTHICO zeichneten sich ebenfalls auf Gruppe-Level aus.
Das zu erwartende Tempo
MANSOUR geht gerne an der Spitze, dahinter könnten sich MYTHICO, LIPS FREEDOM, AGUIRRE, LORD CHARMING und ATOSO einreihen, gefolgt von PETIT MARIN, Lady EWELINA, QUEBUENO, PEACE OF ROSE, DUKE OF LIPS, NASTARIA und MÖWE.
Unsere Einzelanalyse der Starter
AGUIRRE zeigte zwei starke Gruppe-Platzierungen in Dortmund und Baden-Baden, auch auf relativ weiter Strecke gefährlich.
ATOSO ist ein gestandener Handicapper, der eine tolle Saison hinlegte, doch hier hängen die Trauben sehr hoch.
DUKE OF LIPS ist auf dieser Ebene noch nicht in Erscheinung getreten, auch auf etwas kürzerer Strecke sieht es schwer aus.
LORD CHARMING hätte nach vielen Platzierungen einen Gruppesieg mehr als verdient, zuletzt in Longchamp war er wieder starker Zweiter, ein Pferd für alle Kalkulationen, wurde nachgenannt.
MANSOUR landete beim Gruppesieg in Baden-Baden eine Überraschung, war im Vorjahr hier Sechster, hat sich aber verbessert, natürlich hochinteressant.
MYTHICO unterlag in Baden-Baden minimal gegen MANSOUR, natürlich ein chancenreicher kandidat.
PETIT MARIN ist der Titelverteidiger, Badener Platzierung zu MANSOUR war gut, sicherlich ein starker Faktor.
QUEBUENO war in Meran Zweiter eines Listenrennens hinter LIPS FREEDOM, den er nun zwei Kilo günstiger antrifft, trotzdem Außenseiter, kam über eine Nachnennung ins Rennen.
MÖWE hat es in diesem Jahr etwas schwerer, in dieser Klasse wäre ein Platzgeld schon ein Erfolg.
NASTARIA ist eine sechsfache Siegerin, die sich vor allem auf Langstrecken auszeichnete, aktuell Sechste im St. Leger, Strecke erscheint doch sehr kurz, auch wenn sie früher auch dort vorne war, wurde nachgenannt.
PEACE OF ROSE gewann vier Rennen in toller Manier, muss nun einen erheblichen Sprung bewältigen, aber ihre Grenzen hat man noch nicht gesehen.
LIPS FREEDOM gewann gerade ein Listenrennen in Meran auf 400 Meter längerer Strecke, es sieht doch kniffliger aus.
LADY EWELINA wurde ebenfalls nachgenannt, war im Frühjahr Gruppesiegerin, danach hielt sie sich im Prix de Diane respektabel, ging in der Diana nicht in die Startbox, im Grossen Preis von Berlin war es zu schwer, hier auch gegen die Älteren interessant, Jockey reist eigens aus Frankreich an.
Sicherer Außenseiter: AGUIRRE
Bester Außenseiter: MYTHICO
Tipp:
1: 7 Petit Marin
2: 5 Mansour
3: 13 Lady Ewelina
4: 4 Lord Charming