Christian von der Recke: „Die Krone sitzt schon auf dem Kopf des anderen“

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Eigentlich sind sie Stars, aber kaum einer kennt sie – Pferde, die Top-Leistungen bringen, aber aufgrund besonderer Umstände doch nicht die Beachtung bekommen, die sie verdient hätten. Auch Trainer Christian von der Recke kennt solche Beispiele, wie er exklusiv auf dem RaceBets-Blog berichtet:

xcelebration mit Joseph O'Brien
Excelebration mit Joseph O’Brien, Ascot, 20.10.2012, Foto: Mark Cranham

„Mir fallen hier in erster Linie Beispiele aus dem Ausland ein, Pferde, die das Pech hatten auf absolute Ausnahmepferde zu treffen, wie zu Weltstars wurden. In England musste der Botti-Hengst Excelebration immer wieder den Super-Galopper Frankel vor sich dulden. Gleich viermal war er in großen Rennen hinter ihm. Jedesmal lief er stark, fand aber einen übermächtigen Gegner, den er einfach nicht schlagen konnte. Ohne Frankel wäre er mehrfacher Gruppe I-Sieger geworden.

Oder die Pferde, die in Australien hinter der Seriensiegerin Winx waren, alles sehr ordentliche Vollblüter, doch die Wertschätzung hätte eine ganz andere sein können, wären sie nicht immer auf diese unschlagbare Stute getroffen. Sonst wäre der ein oder andere selbst ein Überpferd geworden. Es gab halt wie bei Excelebration von der Distanz her kaum Startalternativen, das war natürlich bitter.

Winx (blaue Kappe)
Winx (blaue Kappe), Melbourne, 28.10.2017, Foto: TT

In Deutschland kommen solche Fälle relativ selten vor, denn wenn wir Superstars haben, laufen sie in aller Regel im Ausland oder werden dorthin verkauft, Daher wechseln sich die Pferde stets ab.

Ich erinnere mich noch an das Pferd Topaz aus meinem Stall, auch wenn das lange her ist. Er hatte in den 90er Jahren immer wieder das Pech, auf Registano zu treffen, das beste Hindernispferd seiner Generation. Immer wieder wurde er Zweiter zu ihm. Wenn es Registano nicht gegeben hätte, wäre seine Ausbeute deutlich besser gewesen und er vielleicht das beste Hindernispferd in jenen Jahren gewesen. Damals gab es noch mit 100.000 Mark dotierte Jagdrennen in Hannover, und man brauchte nicht ins Ausland zu gehen.

Christian Frhr. von der Recke
Championtrainer Christian Frhr. von der Recke im Portrait in Weilerswist.

Zwei Sätze sind für mich entscheidend: „Der Zweite ist der erste Verlierer“, und „The winner takes it all“. Der Sieger bekommt alles. Die Pferde, die dahinter einkommen, laufen zwar auf höchstem Level gut, aber die Krone ist ihnen nicht vergönnt, da diese schon auf dem Kopf des anderen festsitzt.“

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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