RaceBets Jockey Michael Cadeddu blickt in diesem Post auf den November zurück. Er gewann zwei Rennen und war diverse Male platziert. Da am 1. Dezember ein weiterer Erfolg folgte, wird auch dieser in diesem Text ein Thema sein. Zumal es sich bei Azonto um das Pferd seiner Frau handelte.
„Im November wird alles ruhiger. Das war bereits Thema in einem anderen Post auf dieser Seite. Wir haben weniger Veranstaltungen in Deutschland. Ich kann deshalb auch nicht von allzu vielen Erfolgen berichten. Immerhin zweimal konnte ich als Sieger zurück zur Waage. Einmal in Frankreich und einmal in Dresden. Das Beispiel Frankreich deutet bereits an, dass man in meinem Job in diesen Wochen vermehrt ins Ausland müsste, wenn man Erfolge im Sattel feiern will. Ich schließe so etwas nicht aus, doch geplant ist nichts in dieser Richtung. Ich war allerdings zwischendurch einmal kurz in Mailand aus verschiedenen Gründen. Und um diesen Blog Post gekümmert habe ich mich auf dem Rückflug von Rom nach Deutschland. Ich war allerdings nicht für Ritte in der Hauptstadt meines Heimatlandes.
Ärger in Rom zu Beginn des Monats
Also, der Monat fing schlecht an: Da war der große Renntag in München, den ich normalerweise schon aus dem Grund gerne wahrnehme, weil ich an diesem Tag einst meinen größten Karrieresieg erzielen konnte: Mit Guignol im Großen Preis von Bayern. Eine Wiederholung war nicht möglich, denn ich musste in Rom reiten. Und zwar Wish you well, mit der ich zuvor in einem Listenrennen erfolgreich gewesen war.
Doch im Premio Lydia Tesio gab es Probleme an der Maschine. Das war sehr ärgerlich. Klar, es handelt sich um eine bedeutende Prüfung in meinem Heimatland, da will man zumindest teilnehmen, wenn man schon nicht gewinnt. Ich war drei Tage unterwegs für diesen Ritt. Und war sehr sauer auf den Starter. Ich verlangte, dass meine Stute hinten rausging, weil sie nicht gut gestanden hat. Das durften wir. Aber er ließ mich nicht mehr rein! Ich habe mit dem Besitzer gesprochen, ob wir da was unternehmen.
Meine zwei Sieger im November
Es kamen bessere Zeiten. In Krefeld war ich beim Abschluss der Saison Dritter mit Conquistadorkitten, unserem Familienpferd. Ich hatte auf einen Sieg gehofft, aber es war eine gute Platzierung. Im Ratibor Rennen war ich leider nicht platziert wie gedacht. Dieser Sport ist halt kein Wunschkonzert, wie man so sagt.
Wunderbar war der 6. November. Ich ritt Rhode Bay, ein zwei Jahre altes Pferd aus dem Stall von Mario Hofer. Ich habe diesen Youngster aus dem Training gekannt und war deshalb froh, als ich die Chance auf den Ritt in Chantilly bekam. Solch eine Fahrt ist zwar mit Aufwand verbunden, aber in meinem Job ist so etwas nicht ungewöhnlich. Und mit Hoffnungen reist man leichter. Doch zugegeben, der Sieg kam etwas unerwartet. Rhode Bay war aber sehr gut vorbereitet. Das war etwas Besonderes und hat mich echt gefreut
Mit Athlet aus dem Stall von Hans-Jürgen Gröschel siegte ich in Dresden am Buß- und Bettag. Auch so eine Fahrt aus Köln nach Dresden ist natürlich mit einigem Aufwand verbunden. Aber ich war auf dieser Bahn bemerkenswert erfolgreich. Schön, dass sich die Serie fortgesetzt hat. Das hat gutgetan.
Nun am Klug Stall
Was geschah sonst noch im November? Ich trat meinen neuen Job im Gestüt Röttgen an. Oder besser gesagt bei Markus Klug. Ich denke, ich werde von ihm im nächsten Jahr einige Chancen erhalten, wie auch die anderen Jockeys am Stall. Ich mache dort gerade meine ersten Erfahrungen und fühle mich bereits sehr wohl. Ich bin mir sicher, das war eine sehr gute Entscheidung.
Michael Cadeddu über Azontos Sieg in Dortmund
Doch mein Rückblick ist noch nicht vorbei. Es war zwar nicht mehr November, aber ich erwähne den Sieg von Azonto am 1. Dezember auf Sand in Dortmund einfach mal. Es ging also auf Sand los. Unser Dreck, wie man so sagt im Sport. Ich habe diesen Renntag gut überstanden, war Erster, Zweiter und Dritter bei drei Ritten. Trainer von Azonto ist Mario Hofer und er gehört meiner Frau. Da war der Sieg umso schöner. Mal schauen, was wir für ihn planen. Ich denke, er macht wohl erstmal eine Pause.
Ich kümmere mich neben meiner Arbeit an den Ställen von Mario Hofer (wo ich jeden Montag bin) und Markus Klug um die eigenen Pferde. Privat plane ich gemeinsam mit meiner Frau nicht nur Weihnachten, sondern auch den Geburtstag von unserem Kind. Und zwischendurch sind Rennen… Dennoch bin ich froh, dass es zum Glück ein bisschen ruhiger wird.“
